Stagflation: Robuste Renditen durch defensive Titel im Depot
Inflation, schwache Konjunkturdaten und steigende Zinsen sind schlecht für Investoren. Diese Aktien bieten Widerstandskraft.
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von J. Billina und K. Schachinger, Euro am Sonntag
Ein jüngst auf Twitter veröffentlichtes Bild alarmiert die Anleger: Vor Shanghais Hafen stauen sich Schiffe, die wegen des strengen Lockdowns nicht hinein dürfen. Es fahren auch keine hinaus. 40 Prozent weniger Güter als sonst üblich werden derzeit exportiert. Hält der Stau länger an, verfehlt China nicht nur das angepeilte Wachstumsziel von 5,5 Prozent. Der Lockdown unterbricht auch die globalen Lieferketten erneut und schadet der Weltwirtschaft.
Die Sorgen um das Wachstum ließen die US-Börsen und in Folge den DAX am 26. April einbrechen. Was hingegen steigt, sind - trotz entlastender Basiseffekte aus dem Vorjahr - die Inflationsraten: 8,5 Prozent in den USA, 7,5 Prozent in Europa, 7,3 Prozent in Deutschland. Und dann kommen noch Befürchtungen um die Energieversorgung hinzu, nachdem Russland Polen und Bulgarien über Nacht das Gas abdrehte.
Das Stau-Bild aus China weckt Erinnerungen an Szenen in den 70er-Jahren in den USA. Seinerzeit bildeten sich wegen des Ölembargos der OPEC lange Schlangen vor den Tankstellen. Die Benzinpreise legten zu, die Wirtschaft schrumpfte und die Aktienkurse gingen in den Keller. Auch in anderen Teilen der Welt stiegen trotz Konjunkturflaute die Preise. Der damalige britische Finanzminister Iain Mcleod fasste die beiden Entwicklungen in einem Begriff zusammen: Stagflation.
Es ist auch das von vielen Investmentprofis erwartete Szenario für die kommenden Monate. Einer Umfrage der Bank of America unter Fondsmanagern zufolge rechnen zwei Drittel mit Stagflation. Der pessimistische Ausblick drückt schon jetzt massiv auf die Kurse, vor allem an der Technologiebörse Nasdaq gelistete Werte sind unter Abgabedruck.
Höchste Zeit, die Defensive im Depot zu stärken. Titel aus den Bereichen nicht zyklischer Konsum, Pharma, Telekommunikation und Versicherungen bieten sich an. Sie stellen Produkte her und bieten Dienstleistungen an, die täglich von Konsumenten nachgefragt werden beziehungsweise auf die Verbraucher nur schwer verzichten können. Verfügen die Unternehmen noch dazu über Preissetzungsmacht, können sie die mit der Inflation einhergehenden höheren Kosten an die Verbraucher weitergeben.
So bieten sie Anlegern Sicherheit. Und Schutz ist dringend geboten. Die Turbulenzen drohen heftig auszufallen. Aus Stagflation kann schnell Rezession werden. Der Ukraine-Krieg sei wie ein Erdbeben, dessen wirtschaftliche Folgen sich wie seismische Wellen um die Welt ausbreiten, sagt Olivier Gourinchas, Chefvolkswirt des Internationalen Währungsfonds. In ihrem jüngsten Gutachten revidierten die Währungshüter aus Washington ihre im Januar getroffene globale Wachstumsprognose um 0,8 Prozentpunkte auf nur noch 3,6 Prozent. Auch die deutschen Wirtschaftsforschungsinstitute rechnen mit deutlichen Einbußen. Sollte es zu einem Importstopp für russisches Gas kommen, drohe Deutschlands Wirtschaft im kommenden Jahr um über zwei Prozentpunkte zu schrumpfen.
Trotzdem werden die Notenbanken handeln. Sie müssen jetzt für Preisstabilität sorgen. "Wir wollen die Inflationsrate wieder auf zwei Prozent zurückbringen", sagt US-Notenbankchef Jerome Powell. Anfang Mai erhöhte die Fed den Leitzins um 0,5 Prozent. Auch im Euroraum deutet sich die geldpolitische Wende an. Nach Beendigung der Anleihekäufe könnte die Europäische Zentralbank im Sommer - zum ersten Mal seit 2011 - den Leitzins erhöhen. Umso dringender bedarf die bange Frage der Anleger einer Antwort: Wie lässt sich in einem solchen Umfeld das Kapital erhalten oder sogar vermehren?
Nifty Fifty - die schicken 50
Die Historie bietet Orientierung, auch wenn Wirtschaftskrisen und Kurskorrekturen nicht immer dem gleichen Drehbuch folgen. Sie weisen unterschiedliche Auslöser und Intensitätsgrade auf. Auch die Dauer variiert.
Trotzdem: Es kann sich für Investoren lohnen, schwierige Phasen aus der Vergangenheit zu beleuchten. Aktuelle Entwicklungen lassen sich dann besser einordnen und künftige präziser prognostizieren. Vor allem aber erlaubt die Analyse, Schlussfolgerungen für das Portfolio zu ziehen. "Ein Blick in die Börsengeschichte liefert Anlageideen und hilft, Fehler zu vermeiden", meint auch Benjardin Gärtner. Der Leiter Portfoliomanagement Aktien von Union Investment hat sich die Stagflationsjahre 1964 bis 1972 in den USA angesehen. "Die Kurse kamen damals nicht wirklich vom Fleck", schreibt Gärtner in einer Kurzstudie. Doch es gab Ausnahmen: 50 Titel erzielten in den acht Jahren eine durchschnittliche jährliche Outperformance von 15 Prozent gegenüber dem US-Leitindex S & P 500.
Kluge Manager
Zu den "Nifty Fifty" - den "schicken 50" - zählten Coca-Cola, IBM, Johnson & Johnson, Avon und McDonald’s. Die gemeinsamen Charakteristika der Unternehmen: starke Marktstellung, Preissetzungsmacht, überlegene Geschäftsmodelle und kluge Manager. An der Spitze von IBM beispielsweise stand zu jener Zeit Thomas Watson Jr. Das Magazin "Fortune" würdigte den IBM-Chef als den "größten Kapitalisten in der Geschichte". Beifall gab es auch für Avon. "Forbes" nannte den Kosmetikkonzern das "nachhaltig profitabelste Unternehmen der USA". Das kontinuierliche Interesse der Investoren verteuerte die Nifty-Fifty-Papiere jedoch erheblich.
Auf dem Hoch des Bullenmarkts im Dezember 1972 lag das durchschnittliche Kurs-Gewinn-Verhältnis der Titel bei 41,9. Im S & P 500 waren es damals 18,9. Nach 1972 begann die lange Korrekturphase, der Bärenmarkt. Kursgewinne wurden zunichtegemacht, die Übertreibungen korrigiert. Dennoch gab es Aktien, die sich auch in dieser Phase als Investment bewährt haben, Walmart zum Beispiel. Der größte Einzelhändler der Welt ist auch heute eine gute Wahl, genauso wie der Lebensmittelriese Nestlé.
Konsum
Sichtlich zufrieden berichtete Nestlé- Chef Mark Schneider kürzlich über das erste Quartal des weltweit größten Lebensmittelkonzerns. Dank deutlicher Preiserhöhungen in allen Kategorien und in fast allen Regionen außer in China, wo die Schweizer unbedingt weitere Marktanteile erobern wollen, verbuchte der Riese um Sondereffekte bereinigt 7,6 Prozent mehr Umsatz, umgerechnet knapp 21,7 Milliarden Euro, deutlich mehr als Analysten im Schnitt geschätzt hatten.
Preiserhöhungen lieferten nach Angabe des Konzerns rund zwei Drittel des Zuwachses - ein Beleg für die Preissetzungsmacht. Die höheren Preise zum Ausgleich der Mehrkosten für Rohstoffe, Energie und Verpackung schmälern die Kauflaune der Konsumenten bei Nestlé-Marken wie Nespresso, Kitkat, Maggi, San Pellegrino oder Purina- Tiernahrung bisher kaum.
Schneider erwartet einen weiteren kräftigen Anstieg der Kosteninflation und kündigte für das Geschäftsjahr deshalb "weitere Preisanpassungen und eindämmende Maßnahmen" an. Für das Gesamtjahr wollen die Schweizer ohne Zukäufe mindestens fünf Prozent mehr Umsatz und im besten Fall auch eine etwas höhere operative Rendite als die 17,4 Prozent für 2021. Die Marge soll zwischen 17 und 17,5 Prozent liegen. Im Schnitt soll Nestlés Geschäft künftig fünf Prozent pro Jahr zulegen und die Marge sehr moderat, dafür aber kontinuierlich steigern. Dafür hat Schneider, unter dessen Regie Fresenius für Anleger eines des erfolgreichen Investments im DAX wurde, bei Nestlé von zuletzt 85 Milliarden Euro Umsatz bisher ein Fünftel "ersetzt". Die Dividende pro Aktie wird nun zum 27. Mal in Folge erhöht. In Europa haben das wenige Unternehmen geschafft.
Konzerne, die ihre Ausschüttungen pro Aktie mindestens 25 Jahre in Folge erhöhen, sind an der Wall Street außergewöhnlich und zählen zu den "dividend aristocrats", dem Dividendenadel.
Die Ausschüttungen pro Aktie auch in schwierigen Jahren erhöhen zu können, ist ein Kennzeichen für robuste Geschäftsmodelle. Der weltweit größte Supermarktbetreiber Walmart hat seine Dividenden 49 Mal in Folge erhöht und zählt damit schon lange zu Amerikas Dividendenaristokratie. Ähnlich wie Aldi und Lidl in Deutschland hat das Unternehmen aus Bentonville im US-Bundesstaat Arkansas als Discounter großen Einfluss auf die Preise in Amerikas Einzelhandel, vor allem bei Lebensmitteln.
Starke Einkaufsmacht
In den landesweit mehr als 5.000 Walmart-Supermärkten kaufen 90 Prozent der US-Haushalte zu Discounterpreisen ein. Gegenüber heimischen Rivalen wie Krogers oder auch Amazon hat Walmart einen großen Vorteil: Die Einkaufsmacht und die starke Präsenz machen sich bei Verhandlungen gegenwärtig besonders bezahlt. Die Konkurrenz, selbst Amazon, hat es schwer, den Handelsriesen bei Waren für den täglichen Gebrauch zu unterbieten. Besitzer von Walmart+-Abos für 100 Dollar pro Jahr erhalten Rabatte bei Einkauf und Finanzierungen. Und sie werden kostenlos meist am gleichen Tag beliefert - wie bei Amazon Prime. Im Schnitt geben sie monatlich 320 Dollar bei Walmart aus.
Der US-Börsendienst Bloomberg schätzt die Anzahl der Abos von Walmart+ für 2020 auf acht Millionen und erwartet für 2025 mehr als zehn Millionen. Auch online hält Walmart Amazon nach den milliardenschweren Investitionen in den vergangenen Jahren erfolgreich auf Distanz. Das Web liefert inzwischen knapp 13 Prozent der Erlöse. Als umsatzstärkstes Unternehmen der Welt erlöste der Konzern im vergangenen Jahr insgesamt 573 Milliarden Dollar.
Pharma
Auch Therapien und Medikamente gehören zum täglichen Bedarf der Menschen, unabhängig von Schwankungen der Konjunktur. Breite Portfolios mit Blockbustern - patentgeschützten Arzneien, die pro Jahr jeweils mehr als eine Milliarde Dollar Umsatz liefern - mindern die Risiken im Geschäft von Pharmariesen erheblich. Somit haben die Konzerne großen Einfluss auf die Preise und können inflationäre Belastungen gut weitergeben, ohne die Nachfrage zu verringern.
Die Aktie von Johnson & Johnson aus New Brunswick im US-Bundesstaat New Jersey zählte schon während der US-Stagflationsphase in den 60ern zu den Top-Titeln - und sollte sich auch jetzt für Anleger lohnen. Der riesige Konzern stützt sich auf die drei Säulen Pharma-, Medizintechnik und Drogeriemarktprodukte. Mit 60 Erhöhungen der Dividende in Folge zählt Johnson & Johnson auch zu den Dividendenaristokraten. Hierzulande bekannt wurde der Konzern mit 87,41 Milliarden Euro Umsatz für 2021 auch mit seinem Corona-Vakzin. Die für das zweiten Halbjahr erwarteten Zulassungen für mehrere Arzneien sollten zusätzliches Potenzial für Umsatz und Marge liefern.
Beim britischen Pharmakonzern AstraZeneca taxiert die US-Bank JP Morgan das jährliche Umsatzpotenzial von zwei neuen Wirkstoffen, Enhertu und DS-1062 zur Behandlung von Brustkrebs, auf jeweils zwölf und acht Milliarden Dollar. Bei zwei weiteren Blockbustern, dem Krebsmedikament Lynparza und bei Farxiga zur Behandlung von Diabetes Typ II, könnte der Konzern die Prognosen der Analysten für die nächsten fünf Jahre übertreffen. Bloombergs Pharmaexperten erwarten, dass AstraZeneca eine der höchsten Wachstumsraten im Sektor liefern wird. (Mehr zu den Vorreitern der Pharmabranche und passenden Fonds lesen Sie auf S. 32).
Telekommunikation
Mit Festnetzen, DSL, Glasfaser und Mobilfunk liefern Telekomkonzerne die Infrastruktur für Kommunikation und damit auch für das exponentiell steigende Datenvolumen im World Wide Web. Weil es dazu keine Alternativen gibt, beschert das Geschäft den großen Anbietern in den inzwischen konsolidierten Märkten in den Industrieländern hohe Mittelzuflüsse mit überschaubaren Risiken. Inflationsbedingt höhere Kosten können die Anbieter deshalb weitgehend weitergeben.
Versuche, in zusätzlichen Märkten zu verdienen, wie der Ausflug der amerikanischen AT&T in die Medienbranche, scheitern oft. AT&T hat sein Medienportfolio mit Vrio, Warner Media und DirecTV inzwischen aber verkauft. Der größte Telekomanbieter der USA aus Dallas beschränkt sich künftig auf sein Kerngeschäft und wird dafür an der Börse belohnt. Sowohl bei Kabel und Glasfaseranschlüssen als auch im Mobilfunk, der mehr als die Hälfte von zuletzt 169 Milliarden Umsatz für 2021 lieferte, verbucht AT&T nun wieder Zuwächse. Der Kauf zusätzlicher 5G-Mobilfunk-Frequenzen verbessert die Perspektiven des Konzerns. Um das Tempo beim Ausbau seiner Netze, Glasfaser und 5G zu forcieren, will AT&T in diesem Jahr 24 Milliarden Dollar investieren.
Auch für die Deutsche Telekom mit ihrer erfolgreichen Tochter T-Mobile US ist Amerika inzwischen der wichtigste Markt. Die Region lieferte im vergangenen Jahr den Löwenanteil des Wachstums und mehr als 60 Prozent von knapp 109 Milliarden Euro Umsatz. Erlöse aus dem erwarteten Verkauf der Beteiligung am britischen Konkurrenten BT und der Tochter Deutsche Funkturm mit 33.600 Masten in Deutschland sollten den Abbau der hohen Schuldenlast beschleunigen und den avisierten Ausbau der Beteiligung an T-Mobile US von 48,4 auf knapp über 50 Prozent beschleunigen. Analysten trauen der Telekom zwei bis drei Prozent mehr Umsatz pro Jahr zu - der Spitzenwert dieser Branche in Europa.
Versicherungen
Versicherungskonzerne legen den größten Anteil der Beiträge ihrer Kunden in festverzinslichen Wertpapieren an. Die Aussicht auf höhere Zinsen an den Kapitalmärkten sollte damit die Renditen der Branche in ihrem Kapitalmarktgeschäft verbessern. Die Preisentwicklung bei den Versicherungsprämien ist weitgehend unabhängig von konjunkturellen Schwankungen und hängt wesentlich von der Konkurrenz und den Risiken im jeweiligen Bereich ab. Häufen sich die Schadensfälle, steigen die Prämien.
Damit sind die Papiere von Versicherern und Rückversicherungskonzernen, deren Kunden Assekuranzfirmen sind, lohnende Investments in einem Umfeld mit steigender Inflation und höheren Zinsen. Europas Topkonzerne Allianz und Munich Re haben sich freiwillig verpflichtet, auch in Schwächephasen pro Aktie mindestens die Dividende des Vorjahres auszuschütten. Die Kapitalreserven der beiden Konzerne und ihre hohen Mittelzuflüsse aus dem Geschäft machen das auch möglich.
Für das abgeschlossene Geschäftsjahr lag die Solvency-II-Ratio der Allianz, die für die Kapitalreserven wichtige Kennzahl, bei 209 Prozent - also deutlich über dem Niveau von 160 Prozent, ab dem das Dividendenversprechen gilt. Bei Munich Re waren es sogar 227 Prozent und damit klar über dem avisierten Korridor von 175 bis 220 Prozent. Gute Nachrichten für hohe Dividendenrenditen.
INVESTOR-INFO
Nestlé
Mehr Wachstum, mehr Marge
Der größte Lebensmittelkonzern dominiert bei Kaffee, Wasser und Tiernahrung. 2021 übernahm Nestlé die beiden Vitamin- und Nahrungsergänzungsmittelspezialisten Altrium Innovation und Bountiful. Mit ihnen soll die Preismacht gestärkt werden und das Know-how sowie die Flexibilität, Produkte den wechselnden Präferenzen der Käufer schneller anzupassen. Für 2022 erwarten Analysten beim Umsatz plus 6,4 Prozent auf 92,7 Milliarden Schweizer Franken.
Walmart
Die Einkaufsmacht
Mit seiner flächendeckenden Präsenz in den USA und einer Logistik, die beständig den Anforderungen des E-Commerce angepasst wird, ist Supermarktriese Walmart auf konjunkturelle Turbulenzen besser vorbereitet als viele Konkurrenten. Besitzer von Abos für Walmart+ könnten 2025 zwischen 32 und 50 Milliarden Dollar Umsatz liefern, so Analysten. Für 2022 erwarten sie mehr als 592 Milliarden Dollar Gesamterlös, 3,3 Prozent mehr.
Konsumgüter in Amerika
Preismacht breiter gestreut
Seit Jahresanfang hat der S & P-500-Index rund zehn Prozent verloren. Der Xtrackers MSCI USA Consumer Staples ETF bringt es bisher auf ein Plus von knapp zehn Prozent. Damit laufen US-Konsumwerte auch deutlich besser als europäische. Hoch gewichtet sind zum Beispiel Procter & Gamble, Costco Wholesale, Coca-Cola, Walmart und Colgate Palmolive. Der ETF bildet die Wertentwicklung von 33 Unternehmen physisch ab.
AstraZeneca
Wertvolle Blockbuster
Die während der nächsten 18 Monate erwarteten Zulassungen neuer Arzneien mit Umsatzpotenzial von jeweils mehreren Milliarden Dollar sollten Umsatz und Gewinnwachstum des britischen Pharmakonzerns beschleunigen. Analysten von JP Morgan schätzen den jährlichen Gewinnzuwachs bis 2026 auf elf Prozent, mehr als doppelt so viel wie die fünf Prozent, die für die Branche erwartet werden. Allein dieses Jahr soll der Umsatz um gut 17 Prozent auf 43,9 Milliarden Dollar steigen.
Johnson & Johnson
Mehr Gewicht für Pharma
Die Pharmasparte lieferte im Geschäftsjahr 2021 mit etwas mehr als 52 Milliarden Dollar gut 55 Prozent von 93,8 Milliarden Gesamterlös. Nun soll der Rendite- und Wachstumsbringer mehr Gewicht im Konzern bekommen. Die Sparte mit Drogeriemarktprodukten wie Bebe, Dolormin, Carefree oder o.b. mit zuletzt 14,6 Milliarden Dollar Erlös soll als Spin-off an die Börse. Im Geschäftsjahr bis Ende Januar erwarten Analysten 100,4 Milliarden Dollar Umsatz.
Abwehrkräfte ins Depot
Europäisches Portfolio
Medikamente und Gesundheitsdienstleistungen sind unverzichtbar. Noch dazu zieht die Nachfrage mit dem steigenden Anteil älterer Menschen an der Bevölkerung weiter an. Europäische Pharmaunternehmen wie Roche, AstraZeneca, Bayer, Novartis, Novo Nordisk und Sanofi zählen zu den großen globalen Playern. Sie sind im ETF SPDR MSCI Europe Health Care hoch gewichtet. Insgesamt umfasst der Indexfonds 42 Titel. Seit Jahresanfang legte das Papier knapp drei, auf Sicht von fünf Jahren 69 Prozent zu.
AT & T
Auf dem richtigen Weg
Die vor wenigen Tagen vorgelegte starke Bilanz für das erste Quartal ist ein Beleg dafür, dass sich AT&Ts Rückbesinnung auf das Kerngeschäft nun bezahlt macht, obwohl die höheren Investitionen die Profitabilität vorübergehend belasten werden. Im Mobilfunk mit mehr als der Hälfte des Umsatzes buchte AT&T 956.000 neue Verträge und legte auch im Breitbandgeschäft mit 289.000 Neukunden zu. Das wurde mit deutlichen Kursaufschlägen honoriert. Lohnende Dividendenaktie.
Deutsche Telekom
Starke US-Tochter
Die Amerika-Tochter der Deutschen Telekom T-Mobile US liefert 60 Prozent der Erlöse und den wesentlichen Impuls für das Wachstum des DAX-Konzerns. Um diesen Effekt in der Bilanz auszubauen, soll der Anteil der Telekom an T-Mobile US möglichst bald auf 50,1 Prozent erhöht werden. Die Mittel liefert eine weitere Konsolidierung des Geschäfts. Für das laufende Geschäftsjahr erwarten Analysten 111,4 Milliarden Euro Erlös, ein Plus von 2,3 Prozent. Solide Dividendenrendite.
Telekom, Medien, Internet
Hohe US-Gewichtung
Mit dem ETF Xtrackers MSCI World Communication Services partizipieren Investoren an der Wertentwicklung von IT- und Telekomfirmen wie Alphabet, AT&T, T-Mobile oder Comcast. Auf Unternehmen aus den USA entfallen 81 Prozent der Mittel. Japanische Werte bringen es auf einen Anteil von sechs Prozent. Deutsche Branchenvertreter machen 1,6 Prozent aus. Insgesamt umfasst der Index 100 Titel. Nach Verlusten sollte sich der ETF wieder erholen. Auf Sicht von drei Jahren legte das Indexpapier um 23 Prozent zu.
Allianz
Deutlich mehr Dividende
Mit der Hauptversammlung am Mittwoch und der Quartalsbilanz am 12. Mai stehen kurz hintereinander wichtige Termine an. Für 2021 sollen Anteilseigner 10,80 Euro Dividende pro Aktie erhalten, 12,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Für den Streit mit US-Anlegern um Schadenersatz in Zusammenhang mit den Structured-Alpha-Fonds hatte die Allianz für 2021 eine Rücklage von 3,7 Milliarden Euro gebildet. Eine Einigung dürfte bevorstehen und sollte in der Bewertung enthalten sein.
Munich Re
Ehrgeizige Agenda
Wohl auch wegen des Wettbewerbs mit dem Nachbarn Allianz in der Münchner Königinstraße hat sich der weltweit größte Rückversicherer für die Zeit bis 2025 ehrgeizige Ziele gesetzt: ein jährliches Erlöswachstum um mehr als fünf Prozent, kontinuierlich mehr Dividende pro Aktie und zwölf bis 14 Prozent Plus bei der Kapitalrendite (ROE). Während der vergangenen zehn Jahre lag die Kapitalrendite im Schnitt bei 8,7 Prozent. Die Bilanz für das erste Quartal gibt es am 10. Mai.
Solide Wertentwicklung
Gegen mögliche Widrigkeiten im Leben gilt es sich abzusichern - unabhängig von der Konjunkturlage. Das verschafft Versicherungswerten eine gewisse Resilienz gegenüber konjunkturellen Schwankungen. Der von iShares aufgelegte ETF Europe 600 Insurance ETF enthält 31 Branchenvertreter aus Europa. Unter den Top-Ten-Werten finden sich die Allianz, Munich Re, die Assicurazioni Generali und Zürich Insurance. Die Werte sind derzeit noch günstig. In den vergangenen zehn Jahren legte der ETF um 114 Prozent zu.
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