DAX im Rally-Check: Wie heiß ist der Aktienmarkt?
Nach den neuen Rekorden hat die längst überfällige Konsolidierung eingesetzt? Droht auch ein Crash? €uro am Sonntag macht den Härtetest anhand von sieben Kriterien.
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von S. Bauer, A. Höss, S. Parlies, Euro am Sonntag
Wer drin ist in Aktien, freut sich. Und reibt sich verwundert die Augen. Wer aber den Einstieg verpasst hat, wartet seit Wochen auf eine Korrektur, die deutsche Dividendentitel wieder billiger macht und den Kauf von Aktien wie Daimler, Linde oder BASF erleichtert - oder Skeptikern die Bestätigung bringt, dass die Rally seit Jahresbeginn völlig übertrieben ist.
Doch von einer wirklich großen Korrektur ist nichts zu sehen. Mitte Februar ging es über 11.000 Punkte. Vor wenigen Tagen sprang der DAX über die 12.000er-Marke. Trotz Gewinnmitnahmen in der vergangenen Woche stehen seit Jahresanfang über 20 Prozent Plus zu Buche. So viel Kursgewinn in solch kurzer Zeit gab es selten. Die Frage, die sich daher immer mehr Beobachter stellen: Droht nun ein heftiger Absturz - oder wird der DAX nach einer kleinen Verschnaufpause weitermarschieren?
Ein Blick in die Historie zeigt: Die Hausse hat den DAX in sechs Jahren um etwa 230 Prozent nach oben befördert. Nur zweimal in den vergangenen 60 Jahren lief es an der Börse ähnlich lange gut: Ab März 1981 stieg der Leitindex - in der Rückrechnung, er wurde erst 1987 eingeführt - gut sechseinhalb Jahre lang und gewann 230 Prozent. In den fast sechs Jahren nach dem Dezember 1992 ging es dann bis zur Asienkrise etwa 340 Prozent nach oben.
Diese Rally ist also keine Ausnahme, aber sie ist besonders. Zumal sie langjährige Börsengesetze aufzubrechen scheint: Wenn früher die Kurse in New York nachgaben, ging es in aller Regel am nächsten Morgen auch in Frankfurt bergab. Seit Jahresanfang aber trat der wichtigste amerikanische Index, der S & P 500, meist auf der Stelle, während der DAX seinen Anstieg fortsetzte.Was also steckt hinter der unheimlichen Kraft des DAX?
Nüchtern betrachtet vor allem eines: der Euro. Die Gemeinschaftswährung hat gegenüber dem Dollar dramatisch an Wert verloren. Bereinigt man die Hausse um den Währungseffekt zum Dollar, bleiben seit Jahresanfang etwa sechs Prozent Plus - also deutlich weniger. Hier tritt eine Gemeinsamkeit aller bisherigen langen Aufwärtsphasen in Frankfurt zutage: Auch die Rallys in den 80er- und 90er-Jahren wurden durch einen starken Dollar beflügelt.
Motor mit großer Kraft
Das führt unmittelbar zum Motor des Börsenbooms: der Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. EZB-Präsident Mario Draghi hat alle Register gezogen, um die Konjunktur in Europa anzukurbeln: die Leitzinsen sind auf Rekordtief. Und unlängst wurde ein noch nie dagewesenes Anleihekaufprogramm über 1,1 Billionen Euro gestartet. Seit Monaten fällt der Euro zum Dollar - und der DAX ist im Aufwind. Der Grund: Das erhöht die Marktchancen der Euro-Exporteure und somit auch vieler DAX-Unternehmen.Die ultralockere Geldpolitik führt zudem dazu, dass Investoren auf der Suche nach Rendite kaum Alternativen zu Aktien finden: Staatsanleihen bringen Zinsen knapp unter oder nur wenig über der Inflationsrate. Unternehmensanleihen sind, wenn sie denn nennenswerte Kupons abwerfen, oft unverhältnismäßig riskant. Und die Notierungen von Rohstoffen sinken eher, als dass sie steigen. "Anlagenotstand" nennt man das. Auch das treibt die Börse.
Hinzu kommt: Die EZB hat klar gemacht, dass sie über einen langen Zeitraum die Zinsen niedrig halten will. Die USA steuern dagegen auf einen Zinserhöhungszyklus hin. Da steigende Zinsen eher schlecht für die Aktienmärkte sind, strömt seit Jahresbeginn enorm viel Kapital in europäische und deutsche Aktien.
Steigt der DAX weiter? Legt man die Prognosen der Banken von vor gut drei Monaten zugrunde, dann heißt das Ergebnis: eher nein. Noch im Dezember sahen die Aktienstrategen von 24 Kreditinstituten den DAX Ende 2015 im Schnitt bei 10.647 Punkten. Seitdem haben viele Häuser zwar ihre Prognosen erhöht. Doch auch Banker fischen im Nebel. So hat die DZ-Bank ihr Kursziel von 9.500 auf 12.500 Punkte hochgeschraubt, konstatiert aber eine "irrationale Übertreibung" am Markt. "In der Historie hat es noch nie eine vergleichbare Unterstützung der Aktienmärkte durch die Notenbanken gegeben", erklärt DZ-Bank-Stratege Michael Kopmann.
Deutsche Bank bleibt bei 11.500
Die Deutsche Bank, mit 11.500 Punkten vor gut drei Monaten unter den ausgemachten Optimisten, erhöht ihre DAX-Ansage trotz der Rally nicht. "Solange mich die Unternehmen nicht positiv überraschen, bleibt es bei dieser Prognose", sagt Ulrich Stephan, Chef-Anlagestratege für Privat- und Firmenkunden.Doch wie heiß gelaufen sind die Kurse wirklich? Die Redaktion von €uro am Sonntag nähert sich der Temperatur des Aktienmarkts anhand von sieben Kriterien an.
Wir haben geprüft, wie gefährlich die Krisenherde in der Ukraine und Griechenland für die Börse sind, bewerten die Konjunkturentwicklung und haben die Wirkungen der Zentralbanken analysiert. Für die Kurse sind Unternehmensgewinne ganz entscheidend, deshalb wurden die Bilanzen und Schätzungen für 2015 unter die Lupe genommen. Zudem haben wir verglichen, wie teuer Aktien im historischen Vergleich sind. Zu guter Letzt warfen wir einen Blick auf die Stimmung der Akteure: Herrscht an den Börsen noch Zurückhaltung oder bereits gefährliche Euphorie? Eine charttechnische Analyse des DAX rundet das Bild ab.
Dieser Check kann einen Crash zwar nicht ausschließen. Gleichwohl ergab sich ein überraschend klares Gesamtbild: Kurzfristig steht eine Konsolidierung an, wir sehen gut zehn Prozent Korrekturpotenzial. Doch sofern die Notenbankpolitik offensiv bleibt, dürfte die Rally weiterlaufen.
Krisenherde
Die Situation um Griechenland wird immer angespannter. Die EZB soll sich bereits auf einen Euroaustritt des Landes vorbereiten, selbst der deutsche Finanzminister und hohe EU-Vertreter halten es für möglich, dass Griechenland trotz aller Krisengipfel in die Pleite und damit wohl auch aus der Eurozone stolpert. An den Finanzmärkten hofft man darauf, dass noch eine Lösung gefunden wird. Allerdings habe auch ein sogenannter "Grexit" oder "Graccident" seinen Schrecken verloren, beteuern Banken und Fondsgesellschaften fast einhellig. Schließlich sei Europa durch die EZB-Politik, die Rettungsschirme und die Bankenunion krisenfester geworden. Ob sie damit die politische Gefahr eines "Grexit" unterschätzen? Das ist fast anzunehmen. Ein Austritt Griechenlands würde das Gebilde Europa auf jeden Fall in seinen Grundfesten erschüttern. Dass ein solches Ereignis ohne Turbulenzen an den Börsen ablaufen würde, ist kaum vorstellbar. Sollte Griechenland aus dem Euro ausscheiden, würden US-Anleger ihr Kapital zunächst aus Europas Aktienmärkten abziehen und beobachten, wie sich die Lage entwickelt. Herbe Kursverluste wären damit vorprogrammiert.Heftige Schwankungen an den Börsen verursachte im vergangenen Jahr die Ukraine-Krise, die den Ost-West-Konflikt wieder zurückbrachte. Weil sich die Situation etwas beruhigt hat und die Sanktionen gegen Russland nicht so stark auf die Wirtschaft in Deutschland und Europa durchschlagen wie befürchtet, sind die Probleme für Börsianer zuletzt ein Stück aus dem Blickfeld gerückt - beseitigt sind sie nicht.
Geldpolitik
Dass Krisenszenarien an den Börsen derzeit wenig Beachtung finden, hat vor allem einen Grund: Die Quantitative Easing (QE) genannte Geldflut der EZB, die mindestens bis September 2016 anhalten wird. Bis dahin wird die EZB monatlich 60 Milliarden Euro in die Märkte pumpen. Sie könnte ihre Käufe sogar aufstocken oder verlängern, sofern sie ihre Inflationsziele in Gefahr sieht. Das treibt die Aktienkurse. Viele Analysten erwarten, dass die Notierungen weiter klettern - wenn auch langsamer als zuletzt. Die lockere Geldpolitik in Europa wird für die Börsen also vorerst eine berechenbare Konstante bleiben.Eine andere fällt hingegen weg: Die Fed in den USA, die wichtigste Notenbank der Welt, hat ihr QE im Herbst 2014 eingestellt und gab am Mittwoch weitere Hinweise, dass sie die Zinsen bald erhöhen wird. Frühestens könnte das im Juni, voraussichtlich wird es aber zu einem späteren Zeitpunkt passieren. Wie die US-Börsen diese erste Zinserhöhung seit der Finanzkrise verkraften, ist schwer absehbar, seit Jahresanfang stagnieren die Kurse dort jedoch. Klar ist: Sollte die Zinswende in den USA eine Korrektur bei Dow Jones und Co auslösen, würde das auch Europas Börsen belasten.
Konjunktur
Dass die US-Notenbank die Zinsen demnächst erhöhen will, hat einen einfachen Grund: Die US-Wirtschaft läuft. Für die deutsche Wirtschaft ist das eine gute Nachricht, schließlich sind die USA einer der wichtigsten Handelspartner. Daneben bringen der schwache Euro, der niedrige Ölpreis, der starke Binnenkonsum in Deutschland, aber auch der leichte Aufschwung in der Eurozone, der im Herbst 2014 eingesetzt hat, den deutschen Wirtschaftsmotor in Schwung.Zuletzt haben deshalb EU, EZB und viele Wirtschaftsforscher ihre Konjunkturprognosen angehoben. So erwartet das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW), dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr um 2,2 Prozent und im kommenden um 1,9 Prozent wächst. Erfreuliche Zahlen, die den gigantischen DAX-Anstieg allerdings nicht rechtfertigen. Zudem gibt es konjunkturelle Risiken: "Sowohl politische Unstimmigkeiten über die Fortsetzung der Reformen im Euroraum als auch eine Zuspitzung im Konflikt zwischen Russland und der Ukraine könnten zu Verwerfungen an den Finanzmärkten führen", warnt das DIW. Das würde auch die Wirtschaft belasten. Gleiches gelte für eine plötzliche oder stärker als erwartete Anhebung der US-Leitzinsen.
Gewinne
Unternehmensgewinne sind langfristig betrachtet der wichtigste Kurstreiber. Für die meisten DAX-Mitglieder war 2014 erfolgreich. 19 der 30 Konzerne haben netto mehr verdient als im Vorjahr. Lediglich Eon rutschte in die roten Zahlen.In der Summe erwirtschafteten die DAX-Mitglieder nach Berechnung von €uro am Sonntag 2014 netto 68 Milliarden Euro - das sind 15 Prozent mehr als im Vorjahr und ist der zweitbeste Wert in der Geschichte des DAX. Gehen die Prognosen der Analysten auf, wird im laufenden Jahr sogar die alte Bestmarke von 73 Milliarden Euro aus dem Jahr 2007 überboten.
Die Unternehmen dürften dabei nicht nur vom globalen Wirtschaftswachstum profitieren, sondern auch vom schwachen Euro. Die Gemeinschaftswährung hat zuletzt nicht nur zum US-Dollar, sondern auch gegenüber wichtigen Währungen wie dem chinesischen Renminbi verloren. Der veränderte Faktor aber hebelt die im Ausland erzielten Einnahmen deutscher Unternehmen.
Beispiel Bayer: Der Pharma- und Chemiekonzern erwirtschaftete im vergangenen Jahr fast zwei Drittel seines Umsatzes außerhalb Europas, also in fremden Währungen. Durch ungünstige Währungsverschiebungen sind den Rheinländern vier Prozent des operativen Gewinns verloren gegangen, insgesamt 410 Millionen Euro. 2015 erwartet Bayer einen positiven Effekt von zwei Prozent. Die Leverkusener haben folgende Rechnung aufgestellt: Fällt der Kurs der Gemeinschaftswährung gegenüber allen anderen Währungen um ein Prozent, hebelt das den Umsatz des Konzerns um rund 300 Millionen Euro, den bereinigten Betriebsgewinn um circa 70 Millionen Euro.
So geht es den meisten DAX-Konzernen. Vor allem der Dollar bringt Rückenwind. Die Commerzbank kalkuliert, dass mehr als zwei Drittel der Indexmitglieder von einem im Vergleich zum Dollar schwachen Euro profitieren - am deutlichsten Lanxess, K + S, Bayer und Linde. Bei vielen Unternehmen dürfte der Effekt aber erst mit einigen Monaten Verzögerung wirken, da sie sich durch Termingeschäfte gegen Währungsschwankungen absichern.
Einer der wenigen Verlierer des schwachen Euro ist Adidas. Der Sportartikelkonzern produziert seine Waren fast ausschließlich im Dollarraum, verkauft aber viele Produkte in Ländern der Eurozone. Einer der wichtigsten Auslandsmärkte von Adidas ist zudem Russland. Der Rubel gehört zu den wenigen großen Währungen, die zuletzt noch schwächer waren als der Euro.
Bewertung
An der Börse wird die Zukunft gehandelt. Um den fairen Wert des DAX zu berechnen, schauen die Analysten deshalb gern auf den für die kommenden zwölf Monate erwarteten Bilanzgewinn der Unternehmen. Zuletzt haben sie viele Gewinnschätzungen gesenkt. Zugleich sind die Aktienkurse gestiegen. Dadurch ist das viel beachtete Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) des DAX seit Oktober von elf auf 15 gestiegen. Zum Vergleich lohnt sich ein Blick zurück: Über die vergangenen zehn Jahre lag das KGV des DAX im Schnitt bei 11,5. Gemessen daran ist der DAX aktuell also teuer. Etwas anders sieht es aus, wenn man weiter zurückblickt. Seit 1988 lag das durchschnittliche KGV des DAX bei 15, also etwa auf aktuellem Niveau.Die Bewertungsspitzen können aber viel höher liegen. Zur Jahrtausendwende stieg das KGV sogar auf 32. Die Landesbank Baden-Württemberg hat ein Muster entdeckt: "Bei einem KGV zwischen 15 und 17,5 ist der DAX in den folgenden zwölf Monaten in 93 Prozent der Fälle gestiegen. Spätestens ab einem KGV von 20 sind die Aussichten eindeutig negativ", so Stratege Uwe Streich. Sollte sich dieses Muster der vergangenen 25 Jahre wiederholen, hätte der DAX weiteres Potenzial.
Stimmung
Schon André Kostolany warnte stets davor, mit der Masse zu schwimmen. Glauben alle, dass die Kurse weiter steigen, müsse man raus aus dem Markt, so die Maxime des Altmeisters. Aus der Idee, dass an der Börse viel Psychologie im Spiel ist, wurde eine eigene Analyserichtung. Eine Kernfrage: Ist die Stimmung euphorisch? Falls ja, dann läuten die Alarmglocken, denn eine Korrektur stünde unmittelbar bevor. Die Ratio: Je mehr Akteure im Rausch der Kursgewinne sind, desto weniger Pessimisten bleiben übrig, die noch einsteigen könnten.Die Stimmungsbarometer des Frankfurter Analyseinstituts Sentix messen Woche für Woche die Befindlichkeit von rund 4.000 Marktteilnehmern, darunter auch 900 institutionellen Anlegern. Gefragt wird dabei nach der Börseneinschätzung auf Sicht eines Monats sowie von sechs Monaten. Der aktuelle Befund: "Es deutet sich kurzfristig zwar eine Konsolidierung an. Wir sehen aber mittelfristig keine Anzeichen für eine grundsätzliche Trendwende am Markt", sagt Sentix-Geschäftsführer Manfred Hübner.
Dieses Ergebnis deckt sich mit der nachfolgenden Analyse des DAX durch die Charttechnik-Expertin von €uro am Sonntag, Karen Szola.
Charttechnik: Kurzfristig heiß - mittelfristig weiter freundlich
Anfang des Jahres gelang der Ausbruch über die 10.000-Punkte-Marke. Seitdem ist der Index nicht mehr zu halten. Zwischenzeitlich überwand er sogar die 12.000er-Hürde und markierte bei 12.219 Zählern ein neues Allzeithoch. Der schnelle Anstieg spricht kurzfristig für eine Konsolidierung. Rund zehn Prozent bis zur Unterstützung bei etwa 10.600 Punkten könnte es runtergehen, ohne dass das insgesamt aussichtsreiche Bild belastet würde. Der langfristige Aufwärtstrend ist intakt, das nächste Kursziel liegt bei 12.600 Zählern.Investor-Info
iShares Core DAX ETF
Der DAX samt Auf und Ab
ETFs, die die Wertentwicklung von Indizes wie dem DAX abbilden, waren für Anleger zuletzt das Mittel der Wahl: Am deutschen Aktienmarkt ging es nahezu konstant nach oben, DAX-ETFs machten in den vergangenen drei Jahren gut 70 Prozent Plus, ETFs auf den MDAX (ISIN: DE 000 593 392 3) sogar über 90 Prozent. Nun wird die Luft dünner. Kurzfristig orientierte Anleger können überlegen, Gewinne mitzunehmen. Langfristanleger sollten sich nicht aus der Ruhe bringen lassen und ihre Positionen gegebenenfalls absichern (siehe rechts). Einsteiger sollten eher auf Fonds mit Sicherungskonzepten setzen (siehe unten). Denn ETFs machen nicht nur Gewinne mit, sondern im Fall einer Korrektur auch Verluste.
Walser Portf. German Select
Mit Regeln Crashs vermeiden
Wer jetzt in den deutschen Aktienmarkt einsteigen will, aber Angst vor einer drohenden Korrektur hat, kann zum Walser Portfolio German Select greifen. Der Mischfonds folgt einer klaren Regel, um Verluste zu begrenzen: Zu Jahresanfang investiert er zu gleichen Teilen in DAX-Aktien und Bundesanleihen. Von Monat zu Monat schichtet er dann immer weiter in jene Anlageklasse um, die besser läuft. Denn fällt der DAX, steigen Bundesanleihen meist. Diese Absicherung durch Anleihen kostet in steigenden Märkten Rendite, im Crashjahren verhindert sie aber starke Verluste. 2008 gab der DAX beispielsweise 40 Prozent nach, der Fonds nur 1,8 Prozent. Derzeit stecken fast 60 Prozent des Fonds in Aktien.
Deutsche Aktien Total Ret.
Einstieg mit Absicherung
Der Deutsche Aktien Total Return verfolgt eine ähnliche Strategie wie der Walser-Fonds: Er mischt Aktien und Anleihen aus Deutschland. Dabei geht er etwas größere Risiken ein als der Walser-Fonds. Unter den Aktien finden sich Nebenwerte wie Sixt oder Freenet und statt Bundesanleihen setzt er auf Anleihen mit höheren Renditen, etwa von Hapag Lloyd oder der Deutschen Bank. In den vergangenen drei Jahren hat sich das ausgezahlt: Der Fonds legte um gut 40 Prozent zu, der Walser-Fonds um gut 35 Prozent. Geht es am Aktienmarkt abwärts, kann das Management in Anleihen und Cash umschichten, um Verluste abzufedern. Derzeit sind 56 Prozent in Aktien investiert und 33 in Anleihen. Der Rest steckt in Gold und Cash.
Gewinne absichern
Stoppkurs setzen
Eine Aktienmarktrally dauert oft länger, als es die meisten wahrhaben wollen. Wer zu früh aussteigt, ärgert sich. Ein einfaches Mittel, um Chancen zu nutzen und zugleich Risiken zu begrenzen, sind Stoppkurse. Fällt eine Aktie unter den Stopp, wird sie von der Bank automatisch verkauft. Als Faustregel sollte die Schwelle zunächst 15 bis 20 Prozent unter dem Einstandskurs platziert werden. Bei steigendem Aktienkurs sollte der Stopp schrittweise nachgezogen werden. Die meisten Onlinebroker bieten inzwischen die Möglichkeit an, automatisch mitziehende Stoppkurse einzurichten (Trailing-Stopp). Alternativ kann man sich bei der Platzierung des Stopps an markanten Punkten in der Kurskurve orientieren: Hat eine Aktie in der Vergangenheit beispielsweise mehrmals nach Schwächephasen bei zehn Euro nach oben gedreht, bietet sich ein Stopp knapp unter zehn Euro an. Bleibt ein grundsätzliches Problem: Wenn es unglücklich läuft, wird der Anleger genau auf dem Tiefpunkt ausgeknockt und verpasst die anschließende Erholung. Bei riskanten Werten sollten
Anleger dieses Risiko in Kauf nehmen, um extreme Verluste zu vermeiden. Bei großen Unternehmen
mit starker Substanz kann es hingegen sinnvoll sein, auf Stopps zu verzichten und Verluste auszusitzen.
Rückwärtsgang einlegen
An der Börse lässt sich immer Geld verdienen - auch bei fallenden Kursen. Ein einfaches Instrument ist ein Produkt auf den ShortDAX. Dieser Aktienindex ist ein Spiegelbild des DAX. Er fällt, wenn der DAX steigt, und steigt, wenn der DAX fällt. Ganz exakt ist das Spiegelbild jedoch nicht. Durch die tägliche Anpassung an den DAX gibt es Verzerrungen, die den ShortDAX leicht benachteiligen. Trotzdem können Anleger mit diesem Instrument ihr Depot stabilisieren: Fällt der Gesamtmarkt, federn die Gewinne des ShortDAX die Verluste ab. Das bedeutet aber auch, dass die Gesamtrendite des Depots bei steigenden Kursen durch Verluste des ShortDAX gedrückt wird.In den ShortDAX investieren können Anleger über den Indexfonds db X-trackers ShortDAX Daily (ISIN: LU 029 210 624 1). Wer eine größere Wirkung erzielen will, kauft gehebelte Versionen. Der Wert des ShortDAX X2 Daily (LU 041 107 502 0) fällt und steigt in etwa doppelt so stark wie der ShortDAX.
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