Euro am Sonntag-Titel

Absturz an den Börsen: War's das jetzt?

25.10.14 23:31 Uhr

Absturz an den Börsen: War's das jetzt? | finanzen.net

Die Angst vor Konjunkturproblemen und Krisen hat auch den DAX auf Talfahrt geschickt. Nun heißt es Nerven bewahren, denn die Kurse könnten sich schon bald wieder in Richtung Allzeithoch bewegen.

Werte in diesem Artikel
Fonds

702,10 EUR -4,63 EUR -0,01%

138,20 EUR -0,22 EUR -0,00%

Aktien

42,48 EUR -0,19 EUR -0,45%

16,24 EUR -0,24 EUR -1,46%

31,30 EUR -0,49 EUR -1,53%

18,56 EUR 0,06 EUR 0,30%

53,57 EUR 0,16 EUR 0,30%

84,94 EUR 0,94 EUR 1,12%

872,60 EUR 0,70 EUR 0,08%

237,00 EUR -0,60 EUR -0,25%

Rohstoffe

73,19 USD 0,21 USD 0,29%

69,74 USD 0,17 USD 0,24%

Indizes

19.884,8 PKT -85,1 PKT -0,43%

42.840,3 PKT 498,0 PKT 1,18%

5.930,9 PKT 63,8 PKT 1,09%

von S. Bauer, P. Gewalt, A. Höß, J. Groß, F. Westermann, Euro am Sonntag

Deutschland am 3. Juli 2014 - die Nationalmannschaft ist auf dem Weg zum Weltmeistertitel, die Wirtschaft floriert, die Konsumenten sind ebenso optimistisch wie die Anleger. Und der DAX schloss auf Allzeithoch bei über 10.000 Punkten.

Drei Monate später ist von Deutschlands Sommermärchen wenig geblieben. Angst, nicht Zuversicht hat die Menschen inzwischen im Griff. Angst, dass Deutschlands Weltmeister-Kicker selbst gegen Gegner wie Irland scheitern könnten. Angst, dass Krisen, Epidemien und Kriege sich ausbreiten. Angst dass die Konjunktur abschmiert. Und Angst, dass Deutschlands Aktienmarkt ins Bodenlose abstürzt.

Seit Anfang Oktober ging es mit dem DAX um fast acht Prozent nach unten, einzelne Aktien wie die der Deutschen Bank verloren sogar knapp doppelt so viel. Im Gegenzug eilen Bundesanleihen als klassisches Angstbarometer von einem Rekord zum anderen. Und selbst verdrängte Probleme wie die Stabilität der Banken und die Finanzsituation Griechenlands gewinnen wieder an Sprengkraft. Beunruhigend ist, dass die Angst auch in Japan und den USA deutlich zugenommen hat.

Ein Anzeichen für die zeitweise verzweifelte Stimmung ist das enorme Handelsvolumen. Allein vergangenen Mittwoch wurden an der New Yorker Börse knapp zwölf Milliarden Aktien gehandelt, so viele, wie seit fast drei Jahren nicht mehr. Die Volatilität, die Intensität der Kursschwankungen, kletterte an der US-Leitbörse auf die bislang höchsten Werte des Jahres.

Inzwischen ist der breite US-Index S & P 500 rund zehn Prozent von seinen Jahreshöchstständen entfernt, der DAX hat seit Anfang Juli beinahe 15 Prozent eingebüßt. Mancher Börsianer in Frankfurt fühlt sich in ­diesen Tagen an den Sommer 2011 erinnert, als der Markt nach der ­Herabstufung der Kreditwürdigkeit der USA durch die Ratingagentur S & P in die Tiefe stürzte. Die Vehemenz des Abschwungs - am Donnerstagvormittag ging es beim DAX in sieben Minuten um fast 150 Punkte runter - überrascht auch erfahrene Händler. Das hohe Tempo liegt auch daran, dass inzwischen über Computerhandelssysteme sehr viele Absicherungsgeschäfte laufen, die an technische Barrieren geknüpft sind.

Unterschreiten Indizes wie der S & P 500 oder der DAX solche Marken - das können Widerstandslinien oder Durchschnitte sein -, so verschärft sich durch große Verkaufsorders der Abwärtstrend. Sowohl der S &P 500 als auch der DAX haben ­zuletzt wichtige Unterstützungen, etwa die 200-Tage-Linie, durchbrochen. Aus technischer Sicht ist der Markt damit angeschlagen. Allerdings ist es schlicht die Regel, dass die Kurse nach einer langen Hausse unter Druck geraten können. Der deutsche Leitindex hat sich binnen drei Jahren beinahe verdoppelt.

Doch soll man als Anleger schon wieder einsteigen? Oder doch lieber den geordneten Rückzug antreten und Verluste minimieren? Wichtig ist, die wichtigsten Angstfaktoren für das aktuelle Börsenbeben genau einschätzen zu können. Wir analysieren daher die entscheidenden Krisenherde und geben Ratschläge, wie Sie handeln sollten.

Faktor Krisen
Aktuell verunsichert Ebola die Anleger weltweit. In Westafrika hat die Seuche mittlerweile rund 4.500 offiziell bestätigte Todesopfer gefordert, die Zahl der tatsächlich Gestorbenen dürfte aufgrund der hohen Dunkelziffer noch um einiges höher liegen. Mehr Angst verursachen allerdings die bisher drei Fälle, bei ­denen sich Pflegepersonal in west­lichen Industriestaaten bei eingeflogenen Ebola-Patienten angesteckt hat - eine Krankenschwester in Spanien und zwei in den USA. Dort reagierten Medien und Öffentlichkeit in den vergangenen Tagen geradezu hysterisch auf das Thema. 40 Prozent der Amerikaner halten Ebola einer neuen Umfrage zufolge für eine Bedrohung der öffentlichen Gesundheit, doppelt so viele wie noch im September.

Unterdessen bleibt die Wahrscheinlichkeit, sich mit dem Virus anzustecken, außerhalb der betroffenen afrikanischen Staaten verschwindend gering. Nur wer Symptome zeigt, kann den Erreger überhaupt weitergeben, und auch nur über Blut und andere Körperflüssigkeiten. Selbst Fluggäste, die auf dem Sitz neben einem Ebola-Patienten reisen, haben laut Robert-Koch-Institut "niedrigstes Expositionsrisiko".

Für die Weltwirtschaft ist der Einfluss der Ebola-Epidemie in West­afrika bislang verschwindend gering. Anders sieht es für die bettelarme Region aus. Für den Fall, dass sich die Krankheit bis Ende des Jahres auf Guinea, Liberia und Sierra ­Leone eingrenzen lässt, rechnet die Weltbank mit einem Schrumpfen des Bruttoinlandsprodukts der gesamten Region Westafrika bis Ende 2015 um 3,8 Milliarden US-Dollar. Würde Ebola sich in ähnlichem Umfang auf die Nachbarländer der drei bisher am stärksten betroffenen Staaten ausdehnen - wonach es nicht aussieht -, könnte sich das Minus auf 33 Milliarden US-Dollar ausweiten.

Daneben beherrschen die kriegerischen Konflikte in Syrien und der Ukraine die Schlagzeilen. Die wirtschaftlichen Auswirkungen des Syrien-Konflikts sind bisher auf die Türkei begrenzt, selbst der Ölpreis reagiert auf die anhaltenden Spannungen nicht mit Kurssprüngen. Anders sieht es beim Ukraine-Konflikt aus. Nicht nur psychologisch, sondern auch finanziell schlägt der Konflikt zu Buche. Speziell die vom Westen beschlossenen Sanktionen gegen Russland zeigen Wirkung. So soll der Schaden für die gesamte Europäische Union in diesem Jahr 0,3 Prozent oder 40 Milliarden Euro ­betragen. In Deutschland brechen vor allem deutschen Maschinenbauern die Aufträge weg. Die russische Seite beklagt den rasanten Wertverfall des Rubels, die Wirtschaft schrumpft, westliche Importgüter sind nur schwer zu kaufen. Immerhin gibt es inzwischen ermutigende Signale aus dem Kreml. So hat Russlands Präsident Putin den Abzug russischer Truppen von der Grenze zur Ukraine verfügt. Zudem gab es vergangen Freitag neue Gespräche zwischen Putin, dem ukrainischen Präsidenten und westlichen Regierungschefs. Eine weitere Eskalation scheint daher erst einmal vom Tisch.

Faktor Konjunktur
Die Ukraine-Krise spielt beim Thema globales Wirtschaftswachstum insgesamt nur eine kleine Rolle. "Sie hat die Wirtschaftsschwäche nur verstärkt", sagt Chefvolkswirt Harald Preißler vom Vermögens­verwalter Bantleon, der schon vor Monaten vor einem Konjunktureinbruch gewarnt hat. "Die Ursachen liegen vielmehr im nachlassenden Wachstum Chinas und Problemen in Europa." Lange haben die Börsen schlechtere Wirtschaftsdaten ignoriert. Nun ist die Konjunkturangst mit voller Wucht zurück. Weltweit trübt sich die Konjunktur ein, selbst in den USA gab es zuletzt durchwachsene Daten aus der Industrie und dem Einzelhandel.

Bedenklicher ist die Lage jedoch in Europa: Schon seit dem Frühjahr deuten Umfragen unter Einkaufsmanagern an, dass der lange angekündigte Aufschwung allenfalls in Spanien stattfindet. Die leeren Staatskassen machen es den Regierungen schwer, schnell gegenzusteuern. So droht eine gefährliche Spirale aus schrumpfender Wirtschaft und sinkenden Preisen, weshalb sich die Unternehmen mit Investitionen zurückhalten. Auch bei Europas Konsumenten nehmen die Rezessions- und Deflationsängste zu. Sie verschieben größere Ausgaben lieber, so eine am Donnerstag veröffentlichte GfK-Umfrage zum europäischen Konsumklima.

Selbst Europas Wirtschaftslokomotive Deutschland kann sich dem Abwärtstrend nicht entziehen, auch hierzulande werden die Konsumenten zurückhaltender. Bereits seit Mai deuten zudem die Unternehmensumfragen des Ifo-Instituts auf einen schwächeren Wachstumstrend hin, im zweiten Quartal schrumpfte die deutsche Wirtschaft bereits. Es war wohl kein einmaliger Ausrutscher. Am Dienstag senkte Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel die Konjunkturprognose der Bundesregierung für das laufende Jahr drastisch von 1,8 auf 1,2 Prozent.

Es wird also wahrscheinlicher, dass auch vor dem dritten Quartal ein Minus stehen könnte. Zumindest veröffentlichten die Statistiker jüngst eine ganze Serie verheerender Wirtschaftsdaten aus Deutschland. So gaben die Exporte, die Industrieproduktion und die Auftragseingänge in der Industrie zuletzt so stark nach wie im Jahr 2009, als die Finanzkrise die Weltwirtschaft zu einer Vollbremsung zwang.

"Von Vergleichen mit dem Crashjahr sollte man sich aber nicht verunsichern lassen", sagt Bantleon-Chefvolkswirt Preißler. "Die jüngsten Daten waren durch Effekte wie die späten Sommerferien und den Fahrzeugbau verzerrt." Dieser Sektor schwanke oft stark, weil dort Großaufträge wie Schiffs- und Flugzeugbestellungen einfließen. Außerdem helfen der schwache Euro, die niedrigen Zinsen und die stark gesunkenen Preise für wichtige Rohstoffe wie beispielsweise Öl den deutschen Konzernen, so der Ökonom. Preißler glaubt deshalb, dass die Daten in den kommenden ein bis drei Monaten wieder besser ausfallen werden. "Und dann werden auch die Aktienkurse wieder anziehen."

Faktor Unternehmen
Bisher deuten Unternehmenszahlen auch noch nicht auf einen Konjunktureinbruch hin, wie die jüngst angelaufene Berichtssaison in den USA zeigt. Auch wenn der Markt eine andere Sprache spricht: Bislang läuft es recht gut. Aus dem breiten Aktienindex S & P 500 veröffentlichten bisher rund 60 Firmen ihre Quartalsbilanz. Davon übertrafen zwei Drittel die Gewinnprognose.

Allerdings waren die Erwartungen recht hoch. Viele Firmen übertreffen die Schätzungen daher nicht mehr so deutlich wie in der Vergangenheit. Dennoch erscheinen die Verluste übertrieben. "Bei Betrachtung der Märkte erkennt man Parallelen zum Einbruch 2011. Damals ging es allerdings um einen möglichen Zerfall der Eurozone. Eine Verlangsamung der Konjunktur, über die man heute redet, ist bei Weitem nicht so dramatisch", so der LBBW-Aktienstratege Berndt Fernow.

Der Markt reagiert derzeit kaum auf positive Meldungen. Vielmehr werden Verfehlungen hart bestraft. Die Aktie des Internetfernsehanbieters Netflix etwa brach nach schwachen Zahlen kräftig ein. Als der Chiphersteller Micron enttäuschende Ergebnisse lieferte und vor einem Abschwung des Chipsektors warnte, geriet auch die Aktie des Münchner Chipspezialisten Infineon massiv unter Druck. Da half es auch nichts, dass der weltgrößte Chiphersteller Intel mit einem starken Zuwachs im Kerngeschäft mit PCs verblüffte.

In Deutschland startet die Berichtssaison mit Zahlen von SAP, BASF und Daimler. Der Autobauer lieferte bereits einen Vorgeschmack. Dank des Absatzbooms in den USA und China verdienten die Schwaben mit ihrer Pkw-Sparte im abgelaufenen Quartal rund ein Drittel mehr. Der Aktie half das nur kurzzeitig. "Insbesondere die Erwartungen an die Unternehmensergebnisse für das Schlussquartal dürften angesichts der makroökonomischen Abschwächung noch deutlich gesenkt werden", sagt Christian Kahler, Aktienstratege der DZ Bank. "Speziell in den zyklischen Sektoren könnte noch die ein oder andere unliebsame Überraschung anstehen."

Grund zur Panik besteht aber nicht. Die Anleger sorgen sich laut Fernow um eine massive Absenkung der Umsatz- und Gewinnziele. Dafür sieht der Aktienexperte der LBBW aber keinen Grund. Sinkende Energiekosten und die Euroschwäche sprächen dagegen, dass der große Einbruch bevorstehe.

Faktor Geldpolitik
Ebenso wie die Gewinne der Unternehmen hat auch das billige Geld der Notenbanken die Kurse angeschoben. Reflexartig stiegen die Börsen, wenn Zinsen gesenkt oder Notmaßnahmen wie Anleihekaufprogramme angekündigt wurden. Doch diese Politik kommt langsam an ihr Ende: Während die US-Notenbank Fed sich aus der ultra-expansiven Geldpolitik verabschieden will, schleifen sich die Waffen der Europäischen Zentralbank (EZB) ab.

So hat die EZB zwar durch die Ankündigung, unbegrenzt Anleihen aus Krisenstaaten zu kaufen, die Eurozone vorerst vor Staatspleiten und dem Finanzkollaps gerettet. Doch die kriselnde Wirtschaft konnte sie durch jüngste Maßnahmen wie billionenschwere Kreditlinien für Banken oder den Ankauf von ABS-Papieren nicht stützen. Und auch die Deflationsgefahr ist nicht vom Tisch, zuletzt lag die Teuerung in der Eurozone nur noch bei 0,3 Prozent. Das ist besorgniserregend. Verschieben Konsumenten angesichts fallender Preise ihre nächste Anschaffung, drückt das stark aufs Wachstum.

Der Druck auf die EZB wachse, heißt es deshalb in Kommentaren von Banken, Analysten und Fondsmanagern. Viele fordern, dass die EZB jetzt zur letzten ultimativen Waffe greift: Dem Quantitative Easing (QE) genannten flächen­deckenden Ankauf von Staatsanleihen, wie ihn etwa die Fed betreibt. Wie stark Großanleger nach diesen Geldspritzen gieren, zeigte sich vor etwa einem Jahr: Damals feierten die Börsen schlechte US-Wirtschafts­daten mit Kursfeuerwerken an den Börsen. Das Kalkül: Läuft die Wirtschaft schlecht, pumpt die Fed weiter billiges Geld ins System.

Doch alles half nichts, die US-Notenbanker haben ihre monatlichen Wertpapierkäufe bereits von 85 auf 15 Milliarden US-Dollar zusammengestrichen und könnten sogar im kommenden Jahr die Zinsen anheben. Allerdings ist die Abhängigkeit von billigem Geld groß, weshalb der Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik vielleicht doch größere Entzugserscheinungen hervorrufen könnte.

So könnten Anleger der aktuellen Situation vielleicht doch etwas abgewinnen. Niedrige Inflation und Wirtschaftsschwäche könnten die EZB zwingen, tiefer in die Waffenkiste zu greifen. Und sie könnte die Fed dazu veranlassen, den Ausstieg aus der expansiven Geldpolitik zu verschieben. Anzeichen dafür gibt es bereits. Der US-Notenbanker James Bullard hat am Donnerstag in einem Interview laut über eine mögliche Verlängerung der Milliardenkäufe nach­gedacht. Vielleicht schaffen es die Notenbanken ja wieder, alle Sorgen mit guten Worten und billigem Geld wegzudrücken.

Der Ausblick
Kann sich der Absturz zum Crash entwickeln? Ein Kursverlust von 20 Prozent, ab dann sprechen Börsianer von einem Crash, entspräche im DAX einem Rückgang auf etwa 8.000 Punkte, ist angesichts der Stimmung nicht auszuschließen. Dagegen sprechen Bewertungen: Auf Basis der Gewinnschätzungen für das Jahr 2015 liegt das Kurs-Gewinn-Verhältnis bei 10,7 - das entspricht ziemlich exakt dem Durchschnitt der vergangenen zehn Jahre. Die durchschnittliche Dividendenrendite des Leit­index liegt, bezogen auf das kommende Jahr, bei 3,8 Prozent - attraktiv, vor allem wenn man dies mit den Anleiherenditen deutscher Staatsanleihen mit zehn Jahren Laufzeit vergleicht, die 0,8 Prozent im Jahr abwerfen. Anleger sollten also durchaus gegen den Trend tranchenweise etwa beim DAX zukaufen. So argumentiert einer der erfolgreichsten deutschen Anlageprofis der vergangenen Jahre. "Privatanleger mit einem langfristigen Horizont können vorsichtig in den Markt einsteigen, indem sie einen Anlagebetrag schrittweise investieren", erklärt Aktienfondsmanager Henning Gebhardt von der DWS.

Klar ist aber, dass angesichts der Probleme die Schwankungsbreite der Kurse hoch bleiben wird. Anleger mit schwachen Nerven sollten daher lieber ruhigere Zeiten abwarten, Gewinne mitnehmen oder sich absichern. Für Unentschiedene gilt dagegen die Aufforderung von Chris Iggo, Chefstratege bei AXA Investment Managers: "Reißt euch zusammen, Leute!", fordert er. "Angesichts der starken US-Wirtschaft halte ich eine neue Rally nun für wahrscheinlicher als eine längere Phase weiterer Verluste."

Investor-Info

DAX-Performance
Am Ende meistens im Plus

Ein Blick auf die vergangenen Jahre zeigt: Unter­jährige Verluste beim DAX im zweistelligen Prozentbereich bedeutet noch lange nicht, dass auch das Gesamtjahr schlecht verläuft. So weisen seit 2005 nur zwei Jahre (2008 und 2011) eine negative Jahresperformance aus. In allen anderen Jahren stieg der DAX zum Teil deutlich - obwohl er unter dem Jahr zum Teil kräftige Korrekturen verdauen musste. Selbst im Super-Börsenjahr 2012 tauchte der DAX zwischenzeitlich um 16,6 Prozent ab.

Charttechnik
DAX angeschlagen

Die richtungsweisenden US-Indizes wie S & P 500 und Dow Jones stürzten in der abgelaufenen Woche unter wichtige Unterstützungen. Auch die vielbeachtete 200-Tage-Linie wurde jeweils nach unten gebrochen. Der DAX unterschritt seinen 200-Tage-Durchschnitt bereits Ende September. Erschwerend kommt beim DAX hinzu, dass sich möglicherweise über die vergangenen Monate eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation bildete. Durch den Fall des Leitindex unter die Unterstützung um 9.000 bis 8.900 Punkte wurde somit aus charttechnischer Sicht ein Kursziel des DAX bei 7.750 Zählern aktiviert. Technische Indikatoren deuten allerdings darauf hin, dass die Märkte überverkauft sind. Kurzfristig sollte sich der Markt deutlich erholen. Vor allem die US-­Indizes sollten rasch ihre 200-Tage-Linien zurück­erobern. Der S & P 500 beispielsweise schlitterte 2012 zwei Mal unter den Durchschnitt, gewann ihn jedoch in wenigen Tagen zurück.

Absicherung
Auch in der Baisse verdienen

Wer sich gegen DAX-Verluste absichern will, für den bieten sich mehrere Zertifikate an. Beim Knock-out-Zertifikat (ISIN: DE 000 TD0 799 8) von HSBC gewinnen Anleger mit dem Hebel zwei, falls der DAX weiter fällt. Klettert er, wirkt der Hebel vice versa. Beim Reverse-Cap-Bonus-Papier (ISIN: DE 000 PA5 3XU 2) der BNP Paribas erzielen Anleger beim aktuellen DAX-Stand von 8.753 Punkten eine Rendite von maximal 13 Prozent, wenn der DAX bis September 2015 nie auf die obere Barriere von 10.200 Punkten steigt. Berührt der DAX die Barriere, sind hohe Verluste möglich. Das Papier funktioniert wie ein um­gekehrtes Bonuszertifikat, bei 7.600 Zählern ist der Cap. Auch beim UBS-DAX-RADA-Zertifikat (ISIN: DE 000 UB0 C7S 5) verdienen Anleger derzeit, wenn der DAX sinkt. Das Papier ist je nach Marktstimmung positioniert. Es kann auch in Cash oder im Hausse-Modus sein. Für die Ausrichtung sind ein­gehende Stimmungsindikatoren entscheidend.

Carmignac Patrimoine
Airbag fürs Depot

Schon 2008/2009 hat Edouard Carmignac seinen Mischfonds sicher durch Marktturbulenzen geführt. Nun hat der Franzose erneut bewiesen, dass er ein gutes Händchen für Krisen hat: "Bedenken hinsichtlich der Dynamik des weltweiten Wachstums" haben ihn veranlasst, die Aktienquote deutlich zu reduzieren und den Anteil an Barmitteln im Portfolio zu erhöhen. Anders als viele Konkurrenzfonds hat Carmignac deshalb die vergangenen vier Wochen weitgehend ohne Kursverluste überstanden.

DWS Top Dividende
Einstieg für Konservative

Der Fonds für Dividendenaktien schlägt sich in Korrekturen weit besser als der breite Markt. Die Dividendenrendite der Papiere liegt im Schnitt bei vier Prozent. Gutes defensives Investment.

Robuste Langfristanlage
Schnäppchen für Investoren

Defensive Aktien überstehen die Korrektur bislang deutlich besser als Titel, die stark von der konjunkturellen Entwicklung abhängen. Aber auch an den sogenannten Nichtzyklikern sind die Kursverluste nicht spurlos vorbeigegangen. Für langfristig orientierte Anleger ergeben sich damit interessante Einstiegsmöglichkeiten.

Schnelle Gewinne
Zykliker für Zocker

Zyklische Aktien leiden in Korrekturphasen am stärksten. Seit dem DAX-Zwischenhoch am 19. September belaufen sich die Kursverluste teils auf über 20 Prozent. In Phasen des Aufschwungs sind es aber oft diese Aktien, die stark zulegen. Kurzfristig agierende Anleger setzen auf eine schnelle Erholung.

Ausgewählte Hebelprodukte auf BASF

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf BASF

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag

Nachrichten zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)

Analysen zu Mercedes-Benz Group (ex Daimler)

DatumRatingAnalyst
06.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformBernstein Research
06.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) HoldJefferies & Company Inc.
03.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) UnderweightBarclays Capital
03.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) NeutralUBS AG
29.11.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformBernstein Research
DatumRatingAnalyst
06.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformBernstein Research
29.11.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformBernstein Research
27.11.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OverweightJP Morgan Chase & Co.
22.11.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) OutperformBernstein Research
11.11.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
DatumRatingAnalyst
03.12.2024Mercedes-Benz Group (ex Daimler) UnderweightBarclays Capital
17.12.2021Daimler HoldHSBC
18.02.2021Daimler SellWarburg Research
02.02.2021Daimler VerkaufenDZ BANK
26.10.2020Daimler VerkaufenDZ BANK

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Mercedes-Benz Group (ex Daimler) nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"