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thyssenkrupp: Machtkampf spitzt sich zu

21.07.18 08:00 Uhr

thyssenkrupp: Machtkampf spitzt sich zu | finanzen.net

Investor Elliott drängt auf einen raschen Führungswechsel, die Mitarbeiter bangen um ihre Jobs. An der Börse macht sich derweil Vorfreude breit.

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von Sonja Funke, €uro am Sonntag

Die Heuschrecken haben Hunger: Der aktivistische US-Hedgefonds Elliott drängt darauf, den Inte­rims­chef des Industriekonzerns thyssenkrupp rasch durch einen neuen, externen Vorstand zu ersetzen. Nach dem Rücktritt von Vorstandschef Heinrich Hiesinger und Aufsichtsratschef Ulrich Lehner könne Guido Kerkhoff dem DAX-Konzern nun zwar eine gewisse Stabilität verleihen, seine Interimszeit müsse aber "kurz gehalten werden, damit thyssenkrupp schnell wieder auf einen Erfolgs- und Wachstumskurs gebracht werden kann", heißt es in einem Brief von Elliott an den Aufsichtsrat.

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Während bei den Mitarbeitern des DAX-Konzerns wegen der Führungskrise die Angst vor dem Verlust von Arbeitsplätzen wächst und Kerkhoff versucht, die Belegschaft auf Zusammenhalt einzuschwören, treibt die Fantasie der Anleger an der Börse eigene Kapriolen: "Bei dem Stahlkonzern herrscht Chaos", sagte Marktexperte Andreas Lipkow von der Com­direct Bank. "Das Management hat sich dem Druck der aktivistischen Investoren gebeugt und die Posten geräumt." Denkbar sei nicht nur die Zerschlagung, der Konzern sei auch ein mög­licher Übernahmekandidat geworden: "Aus dem proaktiven Player ist ein Opfer geworden." Tata Steel oder ein anderer ausländischer Konzern könnte ein Angebot an die freien Aktionäre unterbreiten. "Das wäre das Ende von thyssenkrupp."

Botschaft an die Mitarbeiter

Die seit Jahren eher dahindümpelnde Aktie des Stahl- und Technologiekonzerns hat zuletzt stark zugelegt. Der Fonds des US-Milliardärs Paul Singer hält derzeit zwar nur etwa drei Prozent an thyssenkrupp, hat aber seit ­seinem Einstieg im Mai für viel Wirbel gesorgt. Der schwedische Großaktionär Cevian, mit 18 Prozent zweitgrößter Anteilseigner nach der Krupp-Stiftung (21 Prozent), drängt ebenfalls auf einem Umbau von thyssenkrupp.

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Kerkhoff, langjähriger Finanzvorstand und enger Mit­arbeiter des zurückgetretenen Vorstandschefs Heinrich Hiesinger, übernahm in der vergangenen Woche dessen Posten und demonstrierte angesichts der Turbulenzen Handlungsfähigkeit. In einer Botschaft an die Mitarbeiter warb er um Vertrauen und plädierte eindringlich für den Erhalt des Gesamtkonzerns. Man wolle den Weg fortsetzen - unter einem Dach.

Auch dem Vorstand sei bewusst, dass der Konzern die Rendite steigern müsse, "um das Vertrauen des Kapitalmarkts zu stärken", denn die Forderung der Aktionäre nach einer Wertsteigerung sei "berechtigt", versicherte Kerkhoff. Aber: "Kurzfristige Renditemaximierung auf Kosten der Zukunftsfähigkeit des Unternehmens ist nicht unser Ziel." Betriebsräte und IG Metall hatten in den vergangenen Tagen vor einer drohenden Zerschlagung des Konzerns gewarnt.



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Bildquellen: Quinta / Shutterstock.com, thyssenkrupp AG

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