Euro am Sonntag-Meldung

Strafzölle: Donald Trump auf Krawallkurs

07.04.18 15:00 Uhr

Strafzölle: Donald Trump auf Krawallkurs | finanzen.net

Der Handelsstreit zwischen den USA und China geht in die nächste Runde. Warum der Konflikt auch deutsche Unternehmen in Atem hält.

Werte in diesem Artikel

von Sonja Funke, €uro am Sonntag

Die jüngsten Drohungen von US-Präsident Donald Trump im Zollstreit mit China haben die Märkte am Freitag weiter verunsichert. Die EZB zeigte sich nicht nur um Wachstum und Beschäftigung besorgt, sondern auch wegen der zusätzlichen Volatilität an den Märkten, wie EZB-Direktor Benoît Cœuré erklärte. Trump hatte am Donnerstag mit zusätzlichen Zöllen von 100 Milliarden Dollar gedroht, die Chinesen mit Gegenmaßnahmen.

Wer­bung


Machen sich die beiden weltgrößten Volkswirtschaften mit Strafzöllen das Leben schwer, träfe das auch deutsche Konzerne. "Über die internationalen Lieferketten sind auch deutsche Unternehmen unmittelbar betroffen", sagte Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), zu €uro am Sonntag: "Die USA und China sind unsere Exportmärkte Nummer 1 und 3. Die EU und Deutschland haben daher ein großes Interesse daran, sich für eine Deeskalation des Konflikts einzusetzen. Letztlich können nur globale Regeln für Sicherheit im Welthandel sorgen."

BMW verliert, BASF gewinnt
Nach Angaben des Präsidenten des Außenhandelsverbands BGA, Holger Bingmann, könnten jene Unternehmen zu den größten Verlierern des Konflikts werden, die in den USA für den chinesischen Markt produzierten. Dazu zählen insbesondere die Autokonzerne BMW und Daimler. Sie produzieren ihre stadttauglichen Geländewagen (SUV) in den USA und liefern sie von dort nach China.
Wer­bung


Sieben der elf Milliarden Dollar Exportvolumen gehen auf das Konto deutscher Hersteller. "Das ist eine Steuer für Süddeutschland, nicht für die USA", erläutert das Analysehaus Evercore ISI in einer Studie. Daimler-Chef Dieter Zetsche sagte auf der Hauptversammlung des DAX-Konzerns, Daimler gehe davon aus, dass es letztlich nicht zu Strafzöllen auf seine Pkws kommen werde.

Tatsächlich gäbe es jedoch auch Unternehmen, die davon profitieren würden, wenn ihre US-Konkurrenten Strafzölle entrichten müssten: Besonders BASF, Clariant, Evonik, Lenzing, SGL Carbon, Solvay und Wacker Chemie könnten als Nutznießer aus einem Handelskrieg hervorgehen, ermittelten Analysten von Baader Helvea.
Wer­bung


Robert Halver, Marktstratege der Baader Bank, sagte zu €uro am Sonntag: "Einen Handelskrieg will keiner, auch Trump nicht. Die Angst, dass der Konflikt massiv eskaliert, habe ich nicht. Trump will einen Deal." Der US-Präsident stecke bereits mitten im Wahlkampf für die Kongresswahlen im November. Er wolle die Mehrheit der Republikaner in Senat und Abgeordnetenhaus sichern. "Trump will sagen können: ‚Ich habe für euch etwas rausgeholt‘."

Halver geht davon aus, dass beide Seiten ihre Handels­restriktionen senken werden: "So bliebe ein Handelskrieg aus, beide Seiten könnten ihr Gesicht wahren." Auf die Aktienmärkte wirke dies wie ein Schwelbrand: "Wenn wir Pech haben, zieht sich das Drama bis November hin. Das heißt nicht, dass die Aktienmärkte bis dahin in Schutt und Asche liegen, aber sie bleiben volatil."



__________________________

Ausgewählte Hebelprodukte auf BASF

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf BASF

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Spencer Platt/Getty Images, Andrew Harnik/AP

Nachrichten zu BASF

Wer­bung

Analysen zu BASF

DatumRatingAnalyst
13.02.2025BASF BuyGoldman Sachs Group Inc.
10.02.2025BASF OutperformBernstein Research
07.02.2025BASF NeutralJP Morgan Chase & Co.
05.02.2025BASF NeutralJP Morgan Chase & Co.
28.01.2025BASF NeutralJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
13.02.2025BASF BuyGoldman Sachs Group Inc.
10.02.2025BASF OutperformBernstein Research
27.01.2025BASF KaufenDZ BANK
27.01.2025BASF BuyDeutsche Bank AG
27.01.2025BASF BuyBaader Bank
DatumRatingAnalyst
07.02.2025BASF NeutralJP Morgan Chase & Co.
05.02.2025BASF NeutralJP Morgan Chase & Co.
28.01.2025BASF NeutralJP Morgan Chase & Co.
27.01.2025BASF NeutralUBS AG
20.01.2025BASF NeutralJP Morgan Chase & Co.
DatumRatingAnalyst
26.07.2024BASF UnderperformJefferies & Company Inc.
27.06.2024BASF UnderperformJefferies & Company Inc.
26.04.2024BASF UnderperformJefferies & Company Inc.
25.04.2024BASF UnderperformJefferies & Company Inc.
25.03.2024BASF UnderperformJefferies & Company Inc.

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für BASF nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"