Strafzölle: Donald Trump auf Krawallkurs
Der Handelsstreit zwischen den USA und China geht in die nächste Runde. Warum der Konflikt auch deutsche Unternehmen in Atem hält.
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von Sonja Funke, €uro am Sonntag
Die jüngsten Drohungen von US-Präsident Donald Trump im Zollstreit mit China haben die Märkte am Freitag weiter verunsichert. Die EZB zeigte sich nicht nur um Wachstum und Beschäftigung besorgt, sondern auch wegen der zusätzlichen Volatilität an den Märkten, wie EZB-Direktor Benoît Cœuré erklärte. Trump hatte am Donnerstag mit zusätzlichen Zöllen von 100 Milliarden Dollar gedroht, die Chinesen mit Gegenmaßnahmen.
Machen sich die beiden weltgrößten Volkswirtschaften mit Strafzöllen das Leben schwer, träfe das auch deutsche Konzerne. "Über die internationalen Lieferketten sind auch deutsche Unternehmen unmittelbar betroffen", sagte Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertags (DIHK), zu €uro am Sonntag: "Die USA und China sind unsere Exportmärkte Nummer 1 und 3. Die EU und Deutschland haben daher ein großes Interesse daran, sich für eine Deeskalation des Konflikts einzusetzen. Letztlich können nur globale Regeln für Sicherheit im Welthandel sorgen."
BMW verliert, BASF gewinnt
Nach Angaben des Präsidenten des Außenhandelsverbands BGA, Holger Bingmann, könnten jene Unternehmen zu den größten Verlierern des Konflikts werden, die in den USA für den chinesischen Markt produzierten. Dazu zählen insbesondere die Autokonzerne BMW und Daimler. Sie produzieren ihre stadttauglichen Geländewagen (SUV) in den USA und liefern sie von dort nach China.
Sieben der elf Milliarden Dollar Exportvolumen gehen auf das Konto deutscher Hersteller. "Das ist eine Steuer für Süddeutschland, nicht für die USA", erläutert das Analysehaus Evercore ISI in einer Studie. Daimler-Chef Dieter Zetsche sagte auf der Hauptversammlung des DAX-Konzerns, Daimler gehe davon aus, dass es letztlich nicht zu Strafzöllen auf seine Pkws kommen werde.
Tatsächlich gäbe es jedoch auch Unternehmen, die davon profitieren würden, wenn ihre US-Konkurrenten Strafzölle entrichten müssten: Besonders BASF, Clariant, Evonik, Lenzing, SGL Carbon, Solvay und Wacker Chemie könnten als Nutznießer aus einem Handelskrieg hervorgehen, ermittelten Analysten von Baader Helvea.
Robert Halver, Marktstratege der Baader Bank, sagte zu €uro am Sonntag: "Einen Handelskrieg will keiner, auch Trump nicht. Die Angst, dass der Konflikt massiv eskaliert, habe ich nicht. Trump will einen Deal." Der US-Präsident stecke bereits mitten im Wahlkampf für die Kongresswahlen im November. Er wolle die Mehrheit der Republikaner in Senat und Abgeordnetenhaus sichern. "Trump will sagen können: ‚Ich habe für euch etwas rausgeholt‘."
Halver geht davon aus, dass beide Seiten ihre Handelsrestriktionen senken werden: "So bliebe ein Handelskrieg aus, beide Seiten könnten ihr Gesicht wahren." Auf die Aktienmärkte wirke dies wie ein Schwelbrand: "Wenn wir Pech haben, zieht sich das Drama bis November hin. Das heißt nicht, dass die Aktienmärkte bis dahin in Schutt und Asche liegen, aber sie bleiben volatil."
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Bildquellen: Spencer Platt/Getty Images, Andrew Harnik/AP
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03.10.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Equal Weight | Barclays Capital | |
20.09.2024 | Mercedes-Benz Group (ex Daimler) Halten | DZ BANK |
Datum | Rating | Analyst | |
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