Lufthansa: Passagiere jammern, Aktionäre jubeln

Der DAX-Konzern zog sein Angebot zurück, weil die EU-Wettbewerbshüter signalisiert hatten, sie ­würden die Niki-Übernahme nicht genehmigen. Branchenexperten zufolge hätte Lufthansa mit Niki ohnehin nur Marktanteile im vergleichsweise margenschwachen Feriengeschäft gewonnen.

Dagegen stiegen jetzt die Chancen, dass der deutsche Marktführer bei lukrativeren Teilen von Air Berlin zum Zuge kommt, insbesondere bei Linienverbindungen mit gut zahlenden Geschäftsreisenden. Sowohl Commerzbank als auch Nord/LB sehen weiteres Kurspotenzial für die Lufthansa.

Von der Pleite betroffen sind 1000 Niki-Mitarbeiter. Tausende Kunden der österreichischen Airline müssen um ihre Flüge bangen. Die Preise für Tickets aller Linien könnten steigen, da das Angebot sinkt. Auch der deutsche Steuerzahler könnte ­einen Teil der Air-Berlin-Hilfen nicht wiedersehen, da sie unter anderem mit Niki-Verkaufserlösen zurückgezahlt werden sollten.

Am Freitag zum Handelsschluss war ein Teil der Kursgewinne aber wieder abgegeben wurden. Die Aktie lag mit einem leichten Minus von 0,4 Prozent auf 29,82 Euro.