Euro am Sonntag

Konsum: Krisenfeste Käufer

17.12.16 17:30 Uhr

Konsum: Krisenfeste Käufer | finanzen.net

Der deutsche Einzelhandel steuert vor Weihnachten auf neue Rekorde zu. 2017 könnte die anziehende Inflation die Kauflaune bremsen.

von W. Ehrensberger, Euro am Sonntag

Unmittelbar vor dem vierten Adventswochenende haben der Einzelhandelsverband HDE und die Konsumforscher der GfK ihre Jahresendprognosen gegenüber €uro am Sonntag konkretisiert: "Die Einzelhandelsumsätze werden im November und Dezember um knapp vier Prozent über dem Vorjahr liegen", sagte der Hauptgeschäftsführer des Handelsverbands HDE, Stefan Genth. "Wir erwarten ein Rekord-Weihnachtsgeschäft." Der Dezember könnte der erste Monat sein, in dem der Einzelhandel die Umsatzmarke von 50 Milliarden Euro knackt. Gründe seien gute Beschäftigung, höhere Löhne und bislang niedrige Inflation.

Konsum bleibt Stütze

Die Inflationsrate dürfte im nächsten Jahr allerdings anziehen - von 0,3 bis 0,4 Prozent 2016 auf ein bis 1,5 Prozent, wie GfK-Experte Rolf Bürkl erwartet. Der private Konsum bleibe 2017 eine wichtige Stütze der Konjunktur. Nach einem Konsumwachstum von zwei Prozent in diesem Jahr könnte das Plus im nächsten Jahr um einen halben Prozentpunkt niedriger ausfallen. Hinzu kämen Risiken wie die künftige US-Handelspolitik und zunehmender Protektionismus, aber auch ein mögliches Wiederaufflackern der Eurokrise, ausgehend von Italien, und wie 2016 auch die Terror­gefahr. "Die Erfahrung von 2016 hat aber gezeigt, dass die Verbraucher gegenüber diesen Risiken relativ resistent sind. So hat das Brexit-Votum die Konsumkonjunktur nur vorübergehend gedämpft", sagt Bürkl.


Die GfK wird ihren Konsumklimaindikator für Dezember am kommenden Freitag veröffentlichen. Der hat im Vormonat noch einmal überraschend zugelegt und liegt mit 9,8 Punkten über dem langjährigen Durchschnitt. Einen anhaltenden Aufschwung dank kauffreudiger Verbraucher erwarteten zuletzt auch führende Wirtschaftsforschungsinstitute wie das IWH in Halle oder das DIW in Berlin.

Schwarzer Freitag

Mittlerweile mache sich auch ein weiterer Konsumtrend aus den USA hierzulande immer breiter, so HDE-Geschäftsführer Genth. Auf den sogenannten "Black Friday", einen umsatzstarken Einkaufstag nach dem Thangsgiving-Feiertag, setzten immer mehr stationä­­re wie Onlinehändler. Genth will noch ­abwarten, ob sich das durchsetzt. Der Warenhausriese Karstadt und die Parfümeriekette Douglas sehen den Black Friday dagegen bereits als In­dikator für das Weihnachts­geschäft.

Der "schwarze Freitag" nach dem Thanksgiving-Donnerstag gilt in den USA als ­traditioneller Start in die Weih­nachtseinkaufssaison. In Deutschland steht der Tag inzwischen auch wegen fragwürdiger Rabattaktionen in der Kritik. Die Namensherkunft ist unklar. Dass die Händler an dem Tag einst schwarze Hände vom Geldzählen bekommen haben sollen, ist nicht gesichert.

Bildquellen: Odua Images / Shutterstock.com, Kzenon / Shutterstock.com

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