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GEA Group: Der Happen fürs Depot

11.03.16 03:00 Uhr

GEA Group: Der Happen fürs Depot | finanzen.net

Der Anlagenbauer GEA Group profitiert vom stetig wachsenden Nahrungsmittelsektor. Firmenchef Oleas will den Konzern mit einem Sparprogramm und Übernahmen zum Marktführer machen.

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von Florian Westermann, Euro am Sonntag

Gegessen wird immer. Das klingt abgedroschen, ist aber das Erfolgsrezept des auf die Nahrungsmittelindustrie spezialisierten Maschinenbauers Gea. Weltweit wird jeder zweite Liter Bier mithilfe von GEA-Anlagen gebraut, jedes dritte Hähnchen-­Nugget mit Anlagen des MDAX-­Konzerns verarbeitet und ein Viertel der verarbeiteten Milch läuft durch Maschinen der Düsseldorfer.



2015 kann GEA-Chef Jürg Oleas als Erfolg verbuchen. Ungeachtet der konjunkturellen Ein­trübung steigerte das Unternehmen mit Kunden wie Unilever, Danone und Nestlé Auftrags­eingang, Umsatz und operatives Ergebnis. 2016 will der GEA-Boss das Unternehmen, das mehr als 70 Prozent seiner Erlöse in der wachsenden Nahrungsmittel­industrie erzielt, zu neuen Rekorden führen. Die übrigen knapp 30 Prozent stammen aus dem Geschäft mit der Pharma- und der Ölindustrie.

Den Skeptikern nahm der Konzernlenker damit den Wind aus den Segeln. Oleas verordnete Gea vor gut einem Jahr ein rigoroses Kostensenkungsprogramm. Ziel sind jährliche Einsparungen von mindestens 125 Millionen Euro. Die Sorge, dass Oleas das operative Geschäft vernachlässige, bestätigte sich nicht. Im Gegenteil: Der 58-Jährige treibt den Umbau souverän voran. Was nicht in die Struktur passt, wird verkauft, Stellen werden abgebaut und adminis­trative Aufgaben ins Ausland verlagert. "Bis Ende 2015 haben wir bereits über die Hälfte des bis 2017 geplanten Personalabbaus vollzogen", sagt der diplomierte Maschinenbauingenieur. Dem Sparkurs fallen weltweit 1.450 Stellen - etwa acht Prozent der Belegschaft - zum Opfer.


Der frühere Alstom-Manager, der seit über einem Jahrzehnt an der Spitze von GEA steht, will den Konzern noch stärker auf Profit trimmen und zu den Wettbewerbern aufschließen. Unter Oleas’ Führung steigerte GEA die operative Marge in den vergangenen Jahren kontinuierlich, ­zuletzt betrug sie knapp zwölf Prozent. Bis zum Ende des Jahrzehnts strebt der GEA-Chef mindestens 13 Prozent und im besten Fall sogar 16 Prozent an. Zugleich sollen die Erlöse zulegen - ohne Zukäufe und Währungseffekte im Schnitt um vier bis sechs Prozent pro Jahr.

Nach dem Verkauf des Wärme­tauschergeschäfts 2014 verfügt GEA über eine mit knapp ­einer Milliarde Euro gut gefüllte Kriegskasse. Um das Kerngeschäft zu stärken, schluckten die Rheinländer im vergangenen Jahr vier Unternehmen mit einem Gesamtumsatz von 120 Millionen Euro. Oleas ist schon wieder auf der Pirsch. Der jüngste Zukauf liegt erst wenige Wochen zurück. Anfang Februar verstärkte der GEA-Chef das Portfolio mit der Übernahme des Maschinenbauers Imaforni. Mit Anlagen für Kekse und ­Cracker kommen die Italiener auf einen Jahresumsatz von 85 Millionen Euro.


Oleas’ Hunger ist aber nicht gestillt. Der in Südamerika geborene Schweizer will das Übernahmetempo weiter erhöhen und GEA zur globalen Nummer 1 in der Branche machen.

Investor-Info

GEA Group
Happen fürs Depot

Analysten erwarten, dass GEA im laufenden Jahr weiter wächst. Der Umsatz dürfte um 100 Millionen Euro auf 4,7 Milliarden Euro steigen - mögliche Übernahmen noch nicht berücksichtigt. Beim bereinigten Nettogewinn ist mit einem kräftigen Zuwachs um ein Fünftel auf 400 Millionen Euro zu rechnen. Mit einem KGV von über 20 ist die Aktie zwar kein Schnäppchen, das Gewinnwachstum, die starke Marktstellung und die überzeugende Strategie rechtfertigen aber höhere Kurse.

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Bildquellen: GEA Group

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