Frankfurt intern: WCM nicht erfreut über DIC Asset

von Joachim Spiering, Euro am Sonntag

Binnen relativ kurzer Zeit zimmerten sie einen auf Gewerbeeinheiten spezialisierten Immobilienkonzern zusammen, der inzwischen Immos im Wert von 500 Millionen Euro in den Büchern stehen hat. Mittelfristig will Chef Stav­ros Efre­mi­dis den Bestand auf eine Milliarde ausbauen.

Jetzt jedoch dürfte dem gebürtigen Griechen erst mal ein dicker Schreck in die Glieder gefahren sein: Klammheimlich hat sich DIC Asset gut 20 Prozent der Anteile gesichert. Da das mit dem WCM-­Management nicht abgesprochen war, wertet dieses den Einstieg vorerst als feindlich.

DIC selbst gibt sich bedeckt. "Wir verfolgen auf diesem Weg auch das Ziel, weiterhin eine nachhaltige und stärkere Rolle im Gewerbeimmobiliensektor in Deutschland zu besetzen", heißt es vonseiten des auf Wohnimmobilien spezialisierten SDAX-Unternehmens. Neben der künftigen Rolle des Großaktionärs stellt man sich in Frank­furter Nebenwertekreisen (und wohl auch bei WCM) die Frage, woher DIC die Stücke überhaupt hat. Käufe dieser Größenordnung allein über die Börse waren unmöglich, und neben den Altaktionären John und Karl Ehlerding gab es keinen Großaktionär über drei Prozent.

Zudem wird spekuliert, ob DIC weiter aufstocken wird. Vermutlich nicht. Denn WCM schiebt enorme Verlustvorträge von 500 Millionen Euro vor sich her. Sobald DIC mehr als die Hälfte der WCM-Anteile hält, verfallen die Verlustvorträge. Bei einer Beteiligung zwischen 25 und 50 Prozent reduzieren sie sich entsprechend. Wie auch immer, der Einstieg von DIC zeigt vor allem eins: WCM bleibt spannend.