Frankfurt intern: Delignit - mieser Trend trotz voller Auftragsbücher

von Peer Leugermann, Euro am Sonntag

Den kleinen Kursrutsch der vergangenen Tage kann der Zulieferer laubholzbasierter Verkleidungen für Autos und Nutzfahrzeuge dennoch nicht nachvollziehen. "Die Rahmenbedingungen waren noch nie so gut. Wir haben das vollste Orderbuch der Firmengeschichte", sagt Büscher. So verbreitert der jüngste Auftrag für Ladeböden und Transportsicherungen von einem US-Konzern die Kundenbasis. Bisher werden über 50 Prozent der Gesamtumsätze mit Ausstattungen für zwei große deutsche Hersteller erzielt. Während die Serienaufträge aus 2016 laufen, gelang gleichzeitig der Vorstoß in den Markt für Reisemobile.

Ab 2022 wird überdies ein reiner E-Transporter ausgestattet. Allein diese Orders sollten jährliche Umsätze von mindestens 40 Millionen Euro sichern - vorausgesetzt, die Konzerne halten ihre Abrufzahlen. Diese aber dürften seit der Gewinnwarnung im Sommer bezweifelt werden. Laut Büscher musste die Pro­gnose allerdings nicht wegen der schlechten Marktlage gekürzt werden. Stattdessen verspätete sich der Produktionsstart für die Caravanausstattung und es gab zahlreiche Änderungswünsche.

Das Margenniveau von knapp zehn Prozent der Vorjahre dürfte Delignit im kommenden Jahr daher noch nicht erreichen. Auch das Geschäft mit Zügen und Gebäudeausstattungen, das 2018 rund 22 Prozent der Umsätze einbrachte, dürfte erst Ende 2020 wieder wachsen. Doch selbst wenn der Umsatz 2020 nach den prognostizierten 64 Millionen Euro für dieses Jahr nur leicht wächst, scheint Delignit mit einer Marktkapitalisierung von rund 41 Millionen Euro nicht hoch bewertet.