€uro am Sonntag-Leserporträt Nadja Awada: Selbstbewusst erfolgreich
"Aktien bieten die Chance auf größere persönliche Freiheit", sagt Nadja Awada. Die Berlinerin hat sie genutzt, Korrekturen bringen sie nicht aus der Ruhe.
Werte in diesem Artikel
von Jörg Billina, Euro am Sonntag
Die Faszination für die Märkte wird bei ihr früh geweckt: Nadja Awada ist 16 Jahre alt und hört konzentriert ihrem Wirtschaftslehrer zu. Der erzählt spannende Geschichten aus der Welt der Ökonomie, etwa wie vorteilhaft ein freier Handel für Staaten ist. Oder wie sich Preise bilden und welche Bedeutung Zinsen haben. Er erklärt den Schülern auch, wie wichtig Unternehmen für eine Gesellschaft sind, warum sie Aktien ausgeben, wieso Kurse fallen oder steigen. Und Awada erfährt auch, wie man als Privatanlegerin an Firmenerfolgen partizipieren kann.
Die Saat geht auf, nach der Schule vertieft Awada die erworbenen Kenntnisse. Die heute 42-Jährige studiert Wirtschaftswissenschaften und beginnt gleichzeitig, in Aktien anzulegen. Insbesondere mit Infineon landet sie einen Volltreffer. "Ich habe gleich am Anfang meiner Börsenkarriere in wenigen Stunden hohe Gewinne eingefahren", erinnert sie sich.
Seitdem zählen Halbleiterunternehmen beziehungsweise Technologieaktien zu ihren Favoriten. "Sie sind das Gold der Zukunft", begründet sie ihr Engagement. Ihr Lieblingstitel aus der Branche? "Amazon. Die sind absolut kundenfreundlich. Mir war schon früh klar, dass das Unternehmen sich zum Riesen entwickeln wird", sagt Awada.
Ihre Begeisterung für die Märkte und speziell für Wachstumswerte wird auch nicht durch den Crash am Neuen Markt im Jahr 2001 getrübt. Kurz vor der Talfahrt steigt sie aus. "Da hatte ich auch ein wenig Glück", sagt sie.
Lehrreiche Erfahrung
Die ersten Börsenerfolge motivieren sie, noch tiefer in die Investmentwelt einzutauchen. Die sympathische und selbstbewusste Berlinerin stellt sich im Lauf der Jahre ein konzentriertes und renditestarkes Portfolio zusammen. Und sie wagt mehr Risiko, interessiert sich zunehmend auch für Hebelprodukte. Mit geliehenem Geld investiert sie in ein Knock-out-Produkt. Allerdings wird ihr Mut nicht belohnt. Der Kurs bewegt sich entgegen der von ihr erwarteten Richtung. "Ich konnte nicht mehr schlafen, ich war dennoch unfähig zu verkaufen. Fast war ich beruhigt, als ich das ganze Geld verloren hatte und meinen Schlaf wiederfand", gibt sie offen zu. Eine lehrreiche Erfahrung, ein derartiger Fehler unterläuft ihr später nicht mehr, auch weil sie mehr und mehr von der Materie versteht. Die Freude am Anlegen erfährt sie dadurch noch intensiver.
"Mir war und ist es weiterhin sehr wichtig, Aktien zu besitzen", erklärt sie. Auch wenn ihre Börsenaktivitäten nicht immer auf Verständnis stoßen. Mitunter erfährt sie Kritik: Geld mit Geld zu verdienen, das sei doch Spekulation und unmoralisch. "So ein Quatsch", entgegnet Awada. "Ich investiere in Unternehmen, an die ich glaube. Daran ist nichts Verwerfliches. Mit meinem Kapital trage ich auch dazu bei, dass Firmen Arbeitsplätze schaffen können."
Vor allem aber begreift sie die Börse als Chance auf größere persönliche Freiheit. "Aktien ermöglichen es mir schon seit mehreren Jahren, meiner beruflichen Tätigkeit nur halbtags nachzugehen und in naher Zukunft hoffentlich komplett unabhängig zu leben. Dafür bin ich sehr dankbar." Awada arbeitet mit Kindern und Jugendlichen aus einkommensschwachen Familien und mit Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Dank der Kursgewinne verfügt sie über Zeit und Mittel, ihren Hobbys nachzugehen. Die Berlinerin treibt viel Sport, schwimmt ausgiebig und verreist gern.
Ihre positiven Erfahrungen gibt sie gern weiter, sie will zum Investieren motivieren. Insbesondere Menschen, die ihre Rentenlücke schließen müssen, sollten sich ihrer Meinung nach für Aktien interessieren. "Wer sich noch auf die staatliche Rente verlässt, der glaubt auch an den Weihnachtsmann", sagt sie. Ihrer Ansicht nach braucht es für die Märkte keine allzu großen Summen. Börsenfrischlingen rät sie, sich nicht durch Rückschläge entmutigen zu lassen. Und wer erfolgreich agiere, der könne später etwas an die Gesellschaft zurückgeben. Auch die von Warren Buffett und Bill Gates ins Leben gerufene Initiative "The Giving Pledge" beeindruckt Awada. "Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass sich Geld und Nachhaltigkeit nicht ausschließen. Ich habe Hoffnung in diese Zukunft."
Die mit Aktienerfolgen einhergehende Unabhängigkeit beziehungsweise die Schließung der Rentenlücke gibt es jedoch nicht umsonst, man muss sie sich erarbeiten. Mindestens eine Stunde am Tag kümmert sich Nadja Awada um ihr Portfolio und überprüft, ob sie halten, nach- oder verkaufen soll. €uro am Sonntag ist ihr dabei ein guter Ratgeber. Awada hat die Finanzzeitung abonniert. "Ich werde sehr gut und prägnant über das Marktgeschehen informiert und ich gewinne immer wieder mal neue Anlageideen", lobt sie. Sowohl Inhalte, Bilder und Layout gefallen ihr gut. "Insbesondere lese ich natürlich die Artikel, die sich mit meinen Aktien beschäftigen."
Keine Angst vor einem Crash
Immer wieder recherchiert sie auch Unternehmen, deren Produkte ihr im Alltag begegnen. Verfügt sie mal nicht über alle Informationen, ist das für sie auch kein Problem. "Dann kaufe ich eben mehr nach Gefühl." Ob mit Herz oder mit Kopf - klare Anlageregeln befolgt sie in jedem Fall. So wettet sie nicht auf Nahrungsmittelpreise oder steckt Geld in die Wertpapiere von Rüstungskonzernen. Ebenso legt sie nicht in Pharmawerte an. "Deren Produkte weisen oft gefährliche Nebenwirkungen auf." Das gefällt ihr nicht.
Und wie wird das Börsenjahr 2019 ausfallen? "Die Schwankungen werden weiter anhalten. Aber dadurch ergeben sich auch gute Gelegenheiten zum Einstieg." Volatilitäten hält sie gut aus. Auch dank ihrer täglichen Meditation. Die gebe ihr die Kraft, sich nicht durch Dinge aus der Ruhe bringen zu lassen, die sie nicht beeinflussen könne. "Selbst ein Aktiencrash kann mich nicht schocken", sagt Nadja Awada und lacht.
Leser-Tipp:
Amazon: Seit dem Hoch im September 2018 hat die Aktie des E-Commerce-Riesen Amazon aus Seattle deutlich verloren. Nadja Awada hat den Wert dennoch nicht verkauft und setzt auf eine Kurserholung. Im Dezember ging es schon mal nach oben. Neben einer wieder günstigeren Bewertung motivierten insbesondere das starke Weihnachtsgeschäft sowie zahlreiche Analystenempfehlungen Anleger zum Einstieg.
In unserer Serie Leserporträts stellen wir in loser Reihenfolge langjährige Abonnenten von €uro am Sonntag und ihre persönlichen Anlagestrategien vor.
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Bildquellen: Dagmar Schwelle für Finanzen Verlag
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