Frankfurt intern: Myhammer - Das Buhlen geht weiter

von Lars Winter, Euro am Sonntag

Der marktenge Small Cap war ganz sicher nichts für Investoren mit schwachen Nerven. Bei Myhammer ging es in den vergangenen zwölf Monaten tatsächlich Schlag auf Schlag. Nachdem sich der Titel auf Jahressicht zwischendurch fast verdoppelt hatte, kam es zu stärkeren Gewinnmitnahmen, auf die schließlich Übernahmeangebote und mehrere Preisnachbesserungen folgten.

Die ursprüngliche Spekulation, bei Myhammer auf den nachhaltigen Erfolg einer Turnaroundstory zu setzen, hat sich inzwischen zu einer Wette auf einen möglichen Squeeze-out gewandelt. Dennoch bleibt die Aktie inte­ressant. Bis zum 9. Januar 2017 laufen noch die Angebote zweier rivalisierender Bieter.

Der amerikanische Myhammer-Wettbewerber HomeAdvisor hat sich bereits einen Mehrheitsanteil von über 70 Prozent des ehemaligen Großaktionärs Holtzbrinck gesichert und bietet allen freien Aktionären nach einer deutlichen Preisnachbesserung anstelle von 5,15 Euro nun 6,50 Euro je Aktie. Nochmals fünf Cent mehr bietet der Medienunternehmer Gunther Oschmann, der über seine Gesellschaft Müller ­Adress dem Streubesitz 6,55 Euro je ­Anteilschein offeriert.

Das Oschmann-Angebot setzt aber voraus, dass mindestens 25 Prozent plus eine Aktie - also beinahe der gesamte Streubesitz - angedient werden müssen. Unserer Meinung nach ist das sehr unwahrscheinlich. Anleger mit Ausdauer sollten keines der Angebote annehmen, sondern auf weitere Preisaufschläge oder eine ­finale Zwangsabfindung spekulieren.