Frankfurt intern: MLP widerspricht Commerzbank-Analysten
Von der Commerzbank missverstanden fühlt sich MLP-Chef Uwe Schröder-Wildberg. Dem Finanzdienstleister würde ein Einnahmeeinbruch drohen.
von Peer Leugermann, Euro am Sonntag
Laut der Bank droht dem Finanzdienstleister wegen des geplanten Vier-Prozent-Provisionsdeckels der Bundesregierung ein herber Einnahmeeinbruch. Die Studie des Geldhauses kann Schröder-Wildberg "nicht nachvollziehen", laut Firmenchef werden die Risiken "vollkommen überzeichnet". Grund: MLP verbreitert seit Jahren seine Umsatzbasis. Mit Lebens- und Rentenversicherungen erzielen die Baden-Württemberger noch rund ein Drittel ihrer Einnahmen, weitere 31,5 Prozent stammen aus der Vermögensverwaltung, Sachversicherungen steuern rund 19 Prozent bei.
Noch wichtiger ist laut Schröder-Wildberg, dass bei dem für 2021 geplanten Gesetz "derzeit alles auf eine marktnahe Lösung hindeutet". Gemeint ist, dass Verkäufer von Lebensversicherungen neben der Abschlussprovision weitere Tätigkeiten berechnen dürfen. Demnach soll für die Maklertätigkeit von Versicherungskonzernen ein marktüblicher Preis verlangt werden können. Diese Komponente habe die Commerzbank übersehen, so Schröder-Wildberg. Seit Veröffentlichung im vergangenen November sackte die Aktie rund 20 Prozent ab. Gleichzeitig kauft MLP zu, verstärkte kürzlich die kleine, aber stark wachsende Immobilienvermittlung, was den Einnahmenmix weiter verbreitert.
Auch nach der Übernahme befindet sich Schröder-Wildberg bei Akquisitionen im "offenen Modus". Weitere Zukäufe Ende dieses oder Anfang des kommenden Jahres schließe er nicht aus. Es sei eine Frage der Zeit, wann der Markt "unsere Aktie wieder angemessen bewertet". Risikobereite Anleger setzen darauf, dass sich der Kurs erholt.
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Bildquellen: MLP, MLP SE