Frankfurt intern: Heidelberger Druckmaschinen mit neuer Strategie
Die neuen Maschinen-Abos von Heidelberger Druck haben einen netten Nebeneffekt: Ein Großteil der gewonnenen Kunden "druckte vorher auf Konkurrenzanlagen", so Finanzchef Dirk Kaliebe.
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von Peer Leugermann, Euro am Sonntag
Heidelberger gewinnt demnach Marktanteile. Bei den Subskriptionsverträgen werden die Druckmaschinen nicht gekauft, sondern für eine Million Euro pro Jahr samt Service, Software und Verbrauchsmaterial gemietet. Der SDAX-Konzern will einen Teil seines Geschäfts "vom Modell des einmaligen Maschinenverkaufs auf ein Vertragsmodell mit wiederkehrenden Umsätzen" umstellen, so Kaliebe.
Bisher wurden 20 Abos abgeschlossen, 30 sollen es im zum 31. März endenden Geschäftsjahr 2018/19 werden. Gleichzeitig sieht sich der Konzern als den Einzigen, mit dem Druckereien ihre Produktivität signifikant verbessern können. Das wird Heidelberger "helfen, Marktanteile zu gewinnen", ist Kaliebe überzeugt. Weil Kunden, die mehr drucken, auch mehr Material verbrauchen, "partizipieren auch wir mit unserem skalierbaren Subskriptionsgeschäft", so der Finanzchef. Vor 2022 wird der Verkauf von Verbrauchsmaterial die Abo-Erlöse von dann geplanten 250 Millionen Euro aber nicht übersteigen.
Gleichzeitig kauft Kaliebe zu und stößt mit dem Erwerb des Falzmaschinenherstellers MBO weiter in den wachsenden Verpackungsmarkt vor. Mit einzelnen Kaufzielen befindet sich Heidelberger derzeit in fortgeschrittenen Gesprächen, Kaliebe rechnet im laufenden Jahr "jedoch nicht mit einem erneuten Zukauf". Obwohl die Transformation des Geschäfts zu greifen beginnt, lasten aktuell immer trübere Konjunkturerwartungen auf dem Kurs. Die Aktie eignet sich daher nur für Anleger mit langem Atem.
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