Frankfurt intern: First Sensor will rentabler werden

von Birgit Haas, Euro am Sonntag

Das ist deshalb erstaunlich, weil die Berliner bis vor zwei Jahren kaum über drei Prozent hinausgekommen sind. Zu viele ­Zukäufe und kleine Auftragsvolumina drückten die Profitabilität. Nun räumt der Zulieferer der Automobil-, Indus­trie- und Medizinbranche auf. "Wir haben jedes Produkt durchleuchtet", sagte Finanzvorstand Mathias Gollwitzer gegenüber €uro am Sonntag.

Zahlreiche Spezialsensoren fielen dabei aus dem Portfolio - und mit ihnen auch Kunden. Aber: "Im Ergebnis haben wir mit unseren Kunden Wege gefunden, um die Variantenvielfalt deutlich zu reduzieren oder Absatzvolumen mit Hilfe von längerfristigen Verträge zu bündeln. Manchmal wurden schlichtweg notwendige Preisanpassungen im zweistelligen Prozentbereich vereinbart oder ein "last call" platziert", sagt Gollwitzer. Vor allem mit den Industrieprodukten, die rund die Hälfte des Geschäfts ausmachen, konnte First Sensor deutlich höhere Margen erzielen.

Das zeigt sich auch in den Zahlen. Der Umsatz für 2017 liegt mit voraussichtlich 147,5 Millionen Euro über der eigenen Prognose von bis zu 145 Millionen Euro. "In zwei Jahren soll die Marge dauerhaft im zweistelligen Bereich liegen", kündigt Gollwitzer an. Im dritten Quartal des vergangenen Jahres habe First Sensor dieses Ziel bereits erreicht.

Zur Stärkung wollen die Sensorproduzenten sich weiter verschlanken: Aktuell standardisiert das - zum Großteil recht neue - Management die Fertigungsabläufe, trimmt die Lager auf Effizienz und zieht Abteilungen zusammen. Anleger setzen aber nicht nur auf bessere Zahlen: Die Beteiligungen der DPE Deutsche Private Equity und einiger anderer Beteiligungsgesellschaften machen eine Übernahme von First Sensor nicht unwahrscheinlich.








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