Siemens: Ob der Windmühlen-Deal Sinn macht
Monatelang arbeitete Siemens-Chef Joe Kaeser an einem Deal mit dem Windanlagenbauer Gamesa. Jetzt ist der Abschluss endlich geschafft. Börsianer begrüßen ihn.
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von Stephan Bauer, Euro am Sonntag
Wann ist es endlich so weit? Diese Frage stellten sich Siemens-Aktionäre monatelang. Die Rede ist von der lange erwarteten Hochzeit des spanischen Windturbinenbauers Gamesa mit der Windkraftsparte der Münchner. Seit Anfang des Jahres liefen die Verhandlungen, die Unternehmenschef Joe Kaeser nicht nur mit Gamesa führte, sondern auch mit Paris. Der Grund: Die Spanier betreiben mit dem staatlichen französischen Energiekonzern Areva ein Gemeinschaftsunternehmen im Bereich Offshore-Windkraft. Deshalb saß auch Frankreichs Regierung mit im Boot.
Jetzt ist die Sache endlich unter Dach und Fach, die Verhandlungen zwischen Deutschen, Spaniern sowie Franzosen durch. Die Münchner zahlen demnach 3,75 Euro pro Gamesa-Aktie, ein Aufschlag von 26 Prozent auf den Kurs vor Beginn der Verhandlungen. Siemens hält nach Abschluss 59 Prozent an der gemeinsamen Windkraftfirma, die börsennotiert bleiben soll.
Was die zähen Unterredungen zum Schluss offenbar beflügelte: Die defizitäre Areva soll aufgespalten werden. Im Zuge der Zerschlagung des französischen Atomkonzerns dürfte dann auch eine Lösung für dessen Windkraftaktivitäten gefunden werden. Näheres war bis Redaktionsschluss dieser Zeitung noch nicht bekannt.
Siemens-Chef Kaeser hatte mit gutem Grund Interesse an einem Deal. Es sprechen schließlich eine ganze Reihe von Argumenten für die deutsch-spanische Windhochzeit. Durch die Bündelung der Aktivitäten entsteht die weltweite Nummer 1 auf dem Markt für Windkraftanlagen. Die Kostenvorteile etwa bei Einkauf und Produktion, aber auch in Entwicklung und Vertrieb sind beträchtlich: Siemens rechnet mit jährlichen Synergien zugunsten des operativen Gewinns von 230 Millionen Euro.
Zudem ergänzen sich die Produktportfolios bestens. Gamesa ist vor allem mit Windturbinen onshore, also an Land, vertreten. Die Bayern wiederum sind weltweit die Nummer 1 bei Windrädern auf See. Knackpunkt für Siemens ist aber das Servicegeschäft. Die Wartungsdienstleistungen sind lukrativ und margenstärker als der Verkauf neuer Anlagen. Bislang kamen die Bayern auf eine vergleichsweise bescheidene Profitabilität von rund vier Prozent. Das dürfte sich künftig ändern, denn die installierte Basis für Servicedienste wird größer. "Es geht darum, nach Geschäftsmodellen zu suchen, die eine bessere Profitabilität liefern", hieß es bei Siemens.
Grüne Energien im Blick
Strategisch bietet eine starke Windkraftsparte ein sinnvolles Gegengewicht zu den Öl- und Gasgeschäften. Kaeser hatte die Energiesparte 2014 mit der Übernahme des US-Energieausrüsters Dresser-Rand verstärkt. Kurz darauf geriet die weltweite Energiebranche in den Sog stark fallender Ölpreise. Darunter leidet das Energieausrüstungsgeschäft von Siemens bis heute. Mit Gamesa könnte Kaeser die Abhängigkeit dieses Kerngeschäfts vom Ölpreis verringern.Dass auch die Finanzmärkte ein stärkeres Engagement im Bereich regenerativer Energien sinnvoll finden, zeigte die positive Reaktion an der Börse.
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Bildquellen: MICHELE TANTUSSI/AFP//Getty Images, WDG Photo / Shutterstock.com
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