Euro am Sonntag-Einschätzung

Deutsche Bank: Viel Schatten, etwas Licht

30.10.17 03:00 Uhr

Deutsche Bank: Viel Schatten, etwas Licht | finanzen.net

Trotz höherem Vorsteuerergebnis hat der Finanzkonzern die Trendwende noch nicht geschafft. Erträge bröckeln in zentralen Segmenten.

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von Birgit Haas, €uro am Sonntag

Die Deutsche Bank hat im dritten Quartal mehr verdient als erwartet. Um gut 50 Prozent ist der Vorsteuergewinn gestiegen, auf 933 Millionen Euro. Die Trendwende, auf die Investoren seit Jahren warten, ist das allerdings noch nicht, und die Börse reagierte auf die Zahlen mit Kurs­abschlägen von bis zu zwei Prozent. Denn das gute Ergebnis hat das Geldhaus vor allem über Kostensenkungen realisiert - 14 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Abbau von Personal und die Schließung von Filialen trugen dazu bei, aber auch deutlich niedrigere Rechtskosten.



Die Deutsche Bank muss zwar im Skandal um die Manipulation des Libor-Zinssatzes noch eine Geldbuße von 220 Millionen Euro berappen, doch damit ist die Liste der größten Rechtsstreitigkeiten abgearbeitet. Die zuletzt gezahlten Beträge konnten laut Verlautbarung der Deutschen Bank durch "Rückstellungen abgeschlossen werden".

Die Bemühungen des zuletzt von Aufsichtsratschef Paul Achleitner kritisierten Vorstands­chefs John Cryan zeigen also Wirkung. Doch in den vergangenen Krisenjahren hat die Deutsche Bank Marktanteile und Kunden verloren. Das belegen die Erträge der Unternehmens- und Investmentbank. Weil die Deutsche Bank bei großen Fusio­nen seltener mitmischt, werfen die Transaktionsbank und das Beratungs- und Finanzierungsgeschäft mit Unternehmen immer weniger ab. Besonders auf dem US-Markt mit starken Großbanken wie JP Morgan lässt der deutsche Wettbewerber Federn.


Ende von Sal. Oppenheim
Dass der Handel mit Anleihen und Rohstoffen in Zeiten niedriger Zinsen und niedriger Volatilität nur wenig abgeworfen hat, dieses Leid teilt die Bank immerhin mit den Konkurrenten. Analyst Jernej Omahen von Goldman Sachs sieht bei allen Häusern in Europa und den USA ein schwächeres Quartal.

Das weniger profitable Privat- und Firmenkundengeschäft läuft bei der Deutschen Bank indes an, die Erträge stiegen hier um drei Prozent. Die Integration der Postbank laufe nach Plan, teilte der Branchenprimus mit, und soll im Sommer 2018 abgeschlossen sein. 1,9 Milliarden Euro wollen die Deutschbanker noch in die Verschmelzung investieren. Ab 2022 erwarten sie Synergieeffekte von 900 Millionen Euro jährlich. Philipp Häßler, Analyst der Equinet-Bank, rät trotz Ertragsschwäche zum Kauf des Titels: "Die Aktien sind günstig in Anbetracht des mittelfristigen Erholungspotenzials der Erträge."


Neben der Postbank will die Deutsche Bank noch eine weitere Tochter schlucken. Das ­Wealth-Management und die Quant-Fonds der Privatbank Sal. Oppenheim sollen in der Vermögensverwaltung Deutsche AM aufgehen, die sich derzeit auf einen Börsengang vorbereitet. Nur das Kölner Family Office der Familie Oppenheim bleibt weiter bestehen.

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Bildquellen: Mario Tama/Getty Images, canadastock / Shutterstock.com

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