E.ON: Chef unter Hochspannung
Der größte deutsche Versorger E.ON verhandelt um den Preis für den Atomausstieg. Über die Aufspaltung wird Anfang Juni entschieden. Was Anleger tun.
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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag
Der Verhandlungspoker zwischen Deutschlands Stromriesen und der Atomkommission des Bundes steht bevor. Nach dem Vorschlag der Kommission sollen die vier Betreiber von Atomkraftwerken (AKW) in Deutschland, die Konzerne E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall, zur Finanzierung der Zwischen- und Endlagerung radioaktiven Abfalls insgesamt 23,3 Milliarden Euro zahlen.
Nach Berichten von Insidern wollen die AKW-Betreiber jedoch maximal 21 Milliarden Euro in den öffentlich-rechtlichen Fonds einzahlen. E.ON, der größte Stromkonzern, beklagt, dass die Energieunternehmen beim Vorschlag der Bundesregierung "über ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit hinaus" belastet würden.
Fakt ist jedoch, dass die vier Konzerne gemeinsam über Rücklagen von 40 Milliarden Euro zur Bewältigung der Belastungen aus der Atomstromerzeugung verfügen. Dazu kommen weitere 17 Milliarden Euro an Rückstellungen für die Kosten der Endlagerung von radioaktivem Material, wenn im Jahr 2022 die letzten der acht Reaktoren hierzulande abgeschaltet werden sollen.
Analysten sehen indes Spielraum für Verhandlungen: "Die Summe ist eine Maximalforderung. Ich gehe nicht davon aus, dass die Konzerne so viel bezahlen werden", sagt Deepa Venkateswaran, Analyst der US-Investmentbank Sanford Bernstein.
Uniper hat es schwer
E.ON-Chef Johannes Teyssen treibt unterdessen die Aufspaltung des Konzerns weiter voran. Das herkömmliche Versorgergeschäft mit Kraftwerken, der Stromhandel und die Russland-Sparte sollen unter dem Dach des Versorgers Uniper ausgelagert werden.Läuft alles wie geplant, erhalten E.ON-Aktionäre Ende August für jeweils zehn Papiere eine Uniper-Aktie. Im Zuge des Spin-offs (engl. Abspaltung) gibt der Düsseldorfer Konzern knapp 54 Prozent der Anteile an Uniper weiter. Auf Basis der Zahlen für 2015 hat Uniper mit gut 14.000 Mitarbeitern 92 Milliarden Euro Umsatz und rund 800 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern eingefahren. Inzwischen hat sich die Situation in der konventionellen Stromerzeugung jedoch deutlich verschärft.
Mit 20 Euro pro Megawattstunde Strom haben die Preise ein historisches Tief erreicht. Bei Unipers Präsentation vor Investoren in London wurden Sparprogramme vorgestellt. Konkrete Aussagen zur Markt- und zur Ergebnisentwicklung gab es jedoch nicht.
Die geschrumpfte E.ON behält die Sparten Regenerative Energien, Stromnetze und -handel sowie die Atomsparte PreussenElektra. 41.000 Mitarbeiter haben 2015 mit 43 Milliarden Euro Umsatz 3,6 Millionen Euro Gewinn vor Zinsen und Steuern erwirtschaftet. Auf absehbare Zeit soll der Gewinn pro Aktie kontinuierlich um fünf bis zehn Prozent pro Jahr steigen.
Auf der Hauptversammlung am 8. Juni werden die Aktionäre von Deutschlands größtem Versorger über die Aufspaltung abstimmen. Für die Freigabe ist eine Zustimmung von 75 Prozent notwendig. Die Aussichten, dass es klappt, sind gut - auch weil es an Alternativen fehlt.
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Name | Hebel | KO | Emittent |
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17.01.2025 | EON SE Buy | UBS AG | |
13.01.2025 | EON SE Buy | Joh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank) |
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14.11.2024 | EON SE Hold | Jefferies & Company Inc. | |
31.10.2024 | EON SE Hold | Jefferies & Company Inc. | |
14.08.2024 | EON SE Hold | Jefferies & Company Inc. | |
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Datum | Rating | Analyst | |
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11.06.2024 | EON SE Sell | Goldman Sachs Group Inc. | |
11.12.2023 | EON SE Underweight | Morgan Stanley | |
09.01.2023 | EON SE Underweight | Morgan Stanley | |
20.09.2021 | EON SE Underweight | Morgan Stanley | |
11.05.2021 | EON SE Underweight | Morgan Stanley |
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