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Bayer: Baumann, übernehmen Sie das Steuer!

29.02.16 03:00 Uhr

Bayer: Baumann, übernehmen Sie das Steuer! | finanzen.net

Der Pharmakonzern Bayer geht mit einem neuen Chef in die Zukunft - und der muss viele Herausforderungen meistern.

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von Florian Westermann, Euro am Sonntag

Der scheidende Bayer-Chef Marijn Dekkers verabschiedet sich mit einem Paukenschlag. Vor seinem Wechsel zum Konsumgüterkonzern Unilever führte Dekkers den Pharma- und Pflanzenschutzriesen noch einmal zu neuen Rekorden. 2015 steigerten die Leverkusener ihren Umsatz um zwölf Prozent auf 46 Milliarden Euro. Der DAX-Konzern profitierte insbesondere von positiven Währungseffekten, der Konsolidierung der vom US-Konzern Merck & Co übernommenen Sparte mit rezeptfreien Arzneien und der starken Entwicklung der Pharmasparte. Das operative Ergebnis (Ebitda) vor Sondereinflüssen kletterte um 18 Prozent auf gut zehn Milliarden Euro. Unter dem Strich verdiente Bayer 4,1 Milliarden Euro - ein Fünftel mehr als im Vorjahr.



An der Börse kamen die Zahlen dennoch nicht gut an. Analysten hatten einen noch höheren Gewinn erwartet. Dass der promovierte Chemiker Dekkers, der seinen Posten zum 1. Mai an Strategievorstand Werner Baumann abgibt, voller Zuversicht in die Zukunft blickt, wog das nicht auf. "Wir wollen weiter wachsen, sowohl beim Umsatz als auch bei unserem Geschäftsergebnis", sagte der noch amtierende Vorstandsvorsitzende, der Bayer zu einem reinen Gesundheits- und Agrarchemiekonzern umgebaut hat.

2016 ist unter Baumanns Regie, der die Neuausrichtung grundlegend mitgestaltete, ein Plus beim bereinigten operativen Ergebnis im mittleren einstelligen Prozentbereich geplant. Der Umsatz soll inklusive der Kunststofftochter Covestro auf über 47 Milliarden Euro klettern. Bayer hatte Covestro im vergangenen Jahr an die Börse gebracht und hält noch 69 Prozent der Anteile. Finanzchef Johannes Dietsch zufolge hat der Konzern derzeit "keine Pläne in der Schublade für weitere Veräußerungen". Mittelfristig will sich Bayer aber komplett von Covestro trennen.


Mit einem Verkauf könnte Baumann die Verschuldung senken und Finanzmittel für Zukäufe, etwa um die Pharmasparte zu stärken, freimachen. Dekkers übergibt Baumann zwar ein kerngesundes Unternehmen - der neue Chef muss dennoch einige Herausforderungen meistern.

2020 läuft der Patentschutz für einige wichtige Medikamente wie den Blutgerinnungshemmer Xarelto, das Krebsmittel Nexavar oder das Augenmedikament Eylea aus. Um die Patentklippe zu umschiffen, erhöhte Bayer die Forschungs- und Entwicklungskosten in den vergangenen Jahren kontinuierlich - 2015 um ein Fünftel auf 4,3 Milliarden Euro.


Zudem muss sich der designierte Konzernchef in Zusammenhang mit dem Bestseller Xarelto auf weitere Probleme einstellen. Die Erlöse mit dem Blutverdünner legten 2015 währungsbereinigt zwar um ein Drittel zu - das Medikament ist allerdings nicht unumstritten. In den USA sieht sich Bayer in Zusammenhang mit möglichen Gesundheitsschäden mit 4300 Schadensersatzklagen konfrontiert - weitere dürften folgen. Bayer weist die Vorwürfe zwar zurück - ein Rechtsstreit kann aber teuer werden.

Das alles aber weiß Baumann, der seine gesamte Karriere bei Bayer verbrachte und den Konzern wie kaum ein anderer kennt.

Fazit: Charttechnisch noch im Abwärtstrend. Inzwischen ist die solide Aktie aber wieder günstig zu haben. Einstiegsgelegenheit.

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Bildquellen: Bayer AG, Taina Sohlman / Shutterstock.com

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