Euro am Sonntag-Analyse

Wetten, das...? Das lukrative Geschäft der Sportwetten

11.05.16 16:00 Uhr

Wetten, das...? Das lukrative Geschäft der Sportwetten | finanzen.net

Ein Provinz-Verein stellt die britische Fußballwelt auf den Kopf - und belebt das Geschäft der Wettanbieter. Großereignisse wie die Fußball-EM bringen weiteren Schwung.

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von Florian Westermann, Euro am Sonntag

Es ist die Fußballsensation des Jahres: Nach einer aufreibenden Saison gewinnt der Außenseiter Leicester City den Meistertitel in der englischen Premier League. "Wenn Leicester Meister wird, moderiere ich die erste Sendung von ‚Match of the Day‘ in der nächsten Saison nur in der Unterhose", wettete Englands Fußball-Legende Gary Lineker. Nun muss sich der Moderator wohl einem Millionenpublikum in Unterhosen präsentieren.



Hollywood-Star Tom Hanks glaubte indes an einen Erfolg des Teams, das noch nie in der Vereinsgeschichte den Titel geholt hatte. Hanks setzte 100 Pfund - zu welcher Quote, ließ der Schauspieler offen. Vor Saisonstart lag die Quote für einen Triumph Leicesters bei 5.000 zu 1. Nur zum Vergleich: Es galt als wahrscheinlicher, dass Rock ’n’ Roll-­Legende Elvis lebt oder die Queen einen Nummer-1-Hit zu Weihnachten landet. Umgerechnet 630.000 Euro hätte Tom Hanks damit kassiert.

Leicesters Sieg kostet Millionen

Allein bei Englands größtem Wettanbieter William Hill sind wegen Leicester umgerechnet inzwischen drei Millionen Euro Verlust aufgelaufen. Die gesamte britische Wettbranche kostet das Fußballwunder 15 Millionen Euro. Beim österreichischen Online-Wett- und Glücksspielanbieter Bet-at-Home schlägt die Sache aber "de facto nicht zu Buche", sagt Co-Chef Michael Quatember im ­Gespräch mit €uro am Sonntag.

Kurzfristig verpasst Leicester der Wettbranche zwar ein blaues Auge. Auf lange Sicht spielt der Jahrhundert-­Triumph den Wettanbietern aber in die Hände. Das britische Wettbüro Lad­brokes etwa rechnet damit, dass sich der Markt für vorsaisonale Fußballwetten auf die Meisterschaft in der kommenden Saison vervielfacht. "Wenn Lei­cester den Titel holt, kann das jeder Verein - und deshalb wetten die Leute", sagt ein Branchenkenner.


Außerdem steht mit der Fußball-Europameisterschaft in Frankreich Mitte Juni ein Großereignis an. Verteidigt ­Spanien den Titel, holt Weltmeister Deutschland den Pokal oder gewinnt auch hier ein Außenseiter? Millionen Fußballfans werden in Stadien, auf ­öffentlichen Plätzen oder zu Hause vor dem Fernseher mitfiebern - und viele werden ihr Glück versuchen.

Die Fußball-EM dürfte die Wettumsätze nachhaltig ankurbeln. Vom günstigen Branchenumfeld profitiert auch Bet-at-Home. Bereits 2014 zur Fußballweltmeisterschaft in Brasilien waren die Wetteinnahmen der Österreicher im Nachgang zum Großereignis kräftig ­angestiegen. Das Wachstum setzte sich 2015 fort. Bet-at-Home verzeichnete im vergangenen Jahr trotz fehlender Fußball-Top-Events Rekordzahlen. Und im ersten Quartal des laufenden Jahres ­steigerten die Österreicher ihre Brutto-­Wett- und Gaming-Erträge, also die Wett- und Spielumsätze abzüglich der Auszahlungen für Gewinne, erneut um sechs Prozent.

Hohe Investitionen

Um auf Wachstumskurs zu bleiben, nehmen die beiden Bet-at-Home-Chefs Quatember und Franz Ömer viel Geld in die Hand. Fast neun Millionen Euro investierte das Unternehmen im ersten Quartal ins Marketing. Unter anderem laufen die Spieler des Berliner Tradi­tions­klubs Hertha BSC seit dieser Saison mit dem Bet-at-Home-Schriftzug auf dem Trikot auf. Die Maßnahme zeigt Erfolg. Mehr als 4,3 Millionen registrierte Kunden zählte Bet-at-Home zum Ende des ersten Quartals - deutlich mehr als im Vorjahr. "Bis Ende 2017 halten wir fünf Millionen Kunden für realistisch", sagt Quatember.


Die Fußball-EM in Frankreich könnte zu einem sprunghaften Anstieg bei Umsatz und Neukunden führen. "Eine Fußball-EM ist immer wie ein 13. Kalendermonat für Umsatz und Neukunden­gewinn." Wegen der breiten Teilnehmer­zahl - es treten 24 statt 16 Teams an - sei diese EM laut Quatember sogar so etwas wie der 14. Monat fürs Geschäft.

Problematisch dürfte für Bet-at-Home werden, wenn die FIFA bestätigt, dass Bayern-Star Robert Lewandowski - gerade mit den Bayern im Halbfinale der Champions League ausgeschieden - ein Außerirdischer ist. Die Quote für diese Wette liegt bei 9.999 zu 1. Da ist es wahrscheinlicher, dass Leicester den Titel in der kommenden Saison verteidigt.

Investor-Info

Bet-at-Home
Gute Wette

2016 rechnen Analysten wegen hoher Werbekosten zwar mit einem Gewinnrückgang. Die Investitionen dürften sich aber im kommenden Jahr auszahlen. 2017 steigt der Netto­gewinn voraussichtlich um ein Fünftel auf 30 Millionen Euro. Die Fußballweltmeisterschaft 2018 in Russland dürfte das Ergebnis weiter antreiben. Nach dem Höhenflug der vergangenen Wochen realisieren einige Anleger Gewinne - das macht die Bewertung attraktiv. Investment für risikofreudige Anleger.

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