Südzucker-Aktie: Süßes auf Expansionskurs
Ende September läuft die Zucker-Quotenregelung der europäischen Union aus. Der Marktführer Südzucker aus Mannheim hat sich lange vorbereitet. Das macht die Aktie verlockend.
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von Julia Pfanner, Euro am Sonntag
Der Herbst bringt für Wolfgang Heer, Chef von Europas größtem Zuckerhersteller, eine drastische Veränderung. Bisher war die Lage im europäischen Zuckermarkt klar - die EU regulierte ihn zu großen Teilen. Ende September fallen weite Teile der Zuckermarktordnung weg. Das stellt europäische Produzenten wie Südzucker vor Herausforderungen.
Bisher werden Südzucker wie allen Herstellern in Europa klare Produktionsquoten zugeteilt. Zucker, der darüber hinaus hergestellt wird, darf nur für bestimmte Zwecke verwendet werden - oder eine Überschussabgabe wird fällig.
Diese Quotenregelung entfällt. Südzucker will danach die Produktion ausweiten. Man könne jederzeit die Produktion mit geringem Aufwand steigern, heißt es aus dem Unternehmen. Die vorhandenen Produktionskapazitäten sollen künftig voll ausgelastet werden. Auch die mit der Quote vorgegebenen Mindestpreise für Rüben und Produktionsabgaben fallen im Herbst weg.
Besonders beim Einkauf ist Südzucker dann im Vorteil. Mit seinen Zulieferern hat der Konzern bislang ein Preismodell ausgehandelt, das die Rübenpreise ins Verhältnis zu den eigenen Absatzpreisen setzt. Nach dem Wegfall der Quoten dürften zwar die eigenen Verkaufspreise stärker schwanken, doch die Preisunterschiede gehen nach dem Ende der Regulierung auch in höherem Maße auf die Lieferanten über. Südzucker wird so auf der Kostenseite flexibler.
Der Herbst ändert auch nicht alles: Importbeschränkungen für Zucker aus Nicht-EU-Ländern bleiben beispielsweise bestehen. Das Angebot im Kernmarkt des Unternehmens dürfte damit nicht drastisch steigen, ein Preisverfall somit ausbleiben.
Exportschranke rauf
Mit der Quotenregelung entfällt aber auch die Begrenzung für den Export von EU-Zucker in andere Länder. Das will Südzucker nutzen. "Der Export außerhalb der EU wird eine größere Rolle spielen", sagt Konzernchef Heer. Um weltweit zu wachsen, stockte das Unternehmen 2016 seine Beteiligung an ED & F Man auf, einem der weltgrößten Zuckerhändler.Trotz der Vorteile wird der Wettbewerb zweifellos intensiver. Südzucker sieht sich gewappnet. Seit einiger Zeit wird ein Sparprogramm gefahren, um die Kosten im Kernsegment zu drücken. Die Logistik wird optimiert, die Effizienz verbessert. Auf der Produktionsseite ist Südzucker auf die besten Rübenanbauregionen in Europa konzentriert.
Ein Risiko für das Unternehmen bleiben Schadenersatzklagen wegen Wettbewerbsabsprachen. Eine Kartellklage wurde unter Zahlung von Bußgeldern zwar beigelegt, allerdings fordern jetzt Kunden wie Katjes Schadenersatz in zweistelliger Millionenhöhe.
Südzucker betreibt weitere Geschäfte. Neben Fertiglebensmitteln wie Pizza stellt das Unternehmen auch Stärke in großen Mengen her. Das ist das zweitstärkste Umsatzsegment. Auch hier will der Konzern die Marktposition in Europa weiter ausbauen.
Die Mannheimer blicken mit Zuversicht nach vorn. Kürzlich erhöhten sie zum zweiten Mal die operative Ergebnisprognose fürs das Ende Februar auslaufende Geschäftsjahr. Das klingt nach einer guten Basis für die im Herbst anstehenden Veränderungen.
Investor-Info
Südzucker
Neue Ordnung
Effizient aufgestellte Produzenten wie die Mannheimer sollten das neue Umfeld nutzen können. Ab Herbst kann der europäische Marktführer Produktion und Export erweitern. Zudem wird Südzucker auf der Kostenseite flexibler. Von März bis November erzielte der Konzern wegen gestiegener Zuckerpreise trotz Umsatzrückgangs ein Plus beim operativen Gewinn. Für die kommenden Jahre werden weiter steigende Gewinne prognostiziert. Spekulativ kaufen.Ausgewählte Hebelprodukte auf Südzucker
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