Fresenius: Warum der Chef auf Zukäufe setzt
Der Gesundheitskonzern drängt mit aller Kraft voran. Nach einem neuen Rekordjahr und der Übernahme des spanischen Klinikbetreibers Quironsalud sind weitere Milliarden-Käufe möglich.
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von S. Funke und S. Bauer, Euro am Sonntag
"Als Nächstes fahre ich nach Österreich - zum Skifahren", sagt Fresenius-Vorstandschef Stephan Sturm und blickt schmunzelnd in die Runde. Auf der Bilanzpressekonferenz des DAX-Konzerns wurde Sturm nach seinen Reiseplänen gefragt - zuvor hatte er erwähnt, der Zukauf des spanischen Klinikbetreibers Quironsalud sei für ihn mit häufigen Reisen nach Spanien verbunden gewesen.
Weitere Details zu künftigen Akquisitionsplänen ließ sich Sturm, seit Juli 2016 an der Spitze des Gesundheitskonzerns, zunächst nicht entlocken. Er berichtete erst einmal vom Rekordgewinn. 2016 war schließlich das 13. Rekordjahr in Folge - und künftig soll Fresenius laut Sturm weiter im Sprinttempo wachsen.
Im vergangenen Jahr war der um Sondereffekte bereinigte Überschuss um zwölf Prozent auf 1,59 Milliarden Euro gestiegen. Der Umsatz wuchs um fünf Prozent auf 29,1 Milliarden Euro. Die Aktionäre dürfen sich auf die 24. Dividendenerhöhung in Folge freuen: Sie sollen nach 55 Cent vor einem Jahr nun mit 62 Cent je Aktie am Gewinnzuwachs beteiligt werden.
Auch für die Zukunft haben sich die Bad Homburger viel vorgenommen. 2017 soll der Umsatz währungsbereinigt um 15 bis 17 Prozent, das Ergebnis währungsbereinigt um 17 bis 20 Prozent steigen. Ein erstaunliches Tempo für ein Unternehmen dieser Größe. Und das war längst nicht alles. Nach der 5,8 Milliarden Euro schweren Quironsalud-Übernahme im Herbst 2016 steckte Sturm gleich neue Mittelfristziele.
Beachtliche Ziele
Für das Geschäftsjahr 2020 sieht Sturm den Umsatz zwischen 43 und 47 Milliarden Euro, den Nettogewinn zwischen 2,4 und 2,7 Milliarden Euro. Das entspräche ab 2018 jährlichen Zuwächsen von im Schnitt knapp neun beziehungsweise knapp elf Prozent. "Unsere Aussichten sind glänzend und so wollen wir in den nächsten Jahren mit hohem Tempo weiter wachsen", sagt Sturm.Kleinere und mittlere Zukäufe seien in diesen Zielen bereits enthalten. Doch auch für weitere Großakquisitionen ist der Nachfolger von Ulf Schneider, seit Anfang des Jahres Chef von Nestlé, grundsätzlich offen. "Wenn sich die richtige Gelegenheit ergäbe, wäre ich durchaus bereit, mir das sehr genau anzuschauen. Hinsichtlich der finanziellen Kapazität würde ich mir da keine Sorgen machen", sagt Sturm. Der ehemalige Finanzchef legt die Priorität zunächst auf die Ziele für 2017 und die Integration von Quironsalud. Läuft alles nach Plan, könne man sich einen großen Zukauf in etwa zwei Jahren vorstellen.
Die weitere internationale Expansion der Krankenhaustochter Helios hat Sturm bereits angepeilt, wie er später verriet. Durch Quironsalud, den größten Zukauf in der Geschichte von Fresenius, ist Helios seit Februar auch in Spanien tätig. Der mögliche Einstieg in einen dritten Markt erfolge vorzugsweise in Europa. Die Absatzmärkte des Konzerns will dessen Lenker erweitern. Rezeptfreie Medikamente oder auch Biosimilars - das sind Nachahmerprodukte von Biotecharzneien, deren Patente abgelaufen sind - seien als neue Angebote denkbar.
Neue Konzernsparten würden aber weder aufgebaut noch zugekauft. "Ein fünftes Standbein wird es nicht geben", so Sturm. Neben Helios gehören der Dialysekonzern FMC, die Infusionstochter Kabi sowie der Dienstleister Vamed zu Fresenius. Sturm: "Ganz wilde Schritte sollten Sie von mir nicht erwarten."
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