AIXTRON: Letzter Ausweg China
Martin Goetzeler, der AIXTRON-Chef, braucht dringend Kapital und hat einen Übernahmedeal mit einem chinesischen Investor ausgehandelt. Jetzt wirbt er um die Zustimmung der Aktionäre.
von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag
Für AIXTRON wird es eng. Martin Goetzeler, Chef des Herstellers von Anlagen zur Fertigung von Leuchtdioden (LEDs), nutzt jede Gelegenheit, um für die Übernahmeofferte von Fujian Grand Chip Investment (FGC) zu werben. Knapp 670 Millionen Euro Cash bietet der chinesische Finanzinvestor, sechs Euro pro Aktie. Am 7. Oktober, in zwei Wochen, läuft die Frist ab.
Der technologisch führende Spezialmaschinenbauer steckt in einer Sackgasse: Wegen der hohen Überkapazitäten im LED-Markt herrscht Flaute im Kerngeschäft. In diesem Jahr wird die Aachener Firma das fünfte Jahr in Folge Verluste schreiben. Die hohen Cashreserven sind binnen zwei Jahren um die Hälfte geschrumpft, auf aktuell 161 Millionen Euro.
Ein Grund sind die hohen Entwicklungskosten, die mit 55 bis 65 Millionen Euro pro Jahr rund ein Drittel des Umsatzes ausmachen. Mit Blick auf die notwendige Verbreiterung des Portfolios ist eine Entlastung vorerst nicht in Sicht. Damit ist AIXTRON gegenüber dem Investor in einer schwachen Position.
"Die Alternativen sind nicht attraktiv", sagte Goetzeler gegenüber dieser Zeitung. Jüngst verbuchte der Manager auf seiner Werbetour für den Deal einen wichtigen Erfolg. Der bisher skeptische Fonds Argonaut Capital Partners will die Offerte annehmen. "Nach einem Treffen mit dem Management, das die Logik der Transaktion erklärte, gedenken wir, die Grand-Chip-Offerte zu akzeptieren", sagt Fondsmanager Barry Norris.
Argonaut ist mit knapp acht Prozent AIXTRONs größter Aktionär. Rund 40 Prozent der Eigner sind Fonds mit Anteilen zwischen einem und acht Prozent. Investoren aus dieser Gruppe versucht AIXTRON persönlich anzusprechen. In der Regel treffen institutionelle Anleger ihre Entscheidung aber erst kurz vor Ende der Frist. "Eine Annahmequote von bisher unter zehn Prozent ist zu diesem Zeitpunkt durchaus üblich", sagt Goetzeler. Die Mindestquote für ein erfolgreiches Gebot liegt bei 60 Prozent.
Zuletzt schrieb AIXTRON 2011 Gewinne, der Umsatz lag damals bei 784 Millionen Euro. Für 2016 werden nur noch 170 bis 200 Millionen Euro Umsatz erwartet. Der Aufbau neuer Bereiche, etwa Maschinen zur Herstellung organischer LEDs (OLEDs) oder für Kohlenstoffstrukturen in der Dicke eines Moleküls, sogenannte Graphene, soll die Abhängigkeit vom Stammgeschäft verringern. Die Entwicklungskosten wurden wegen des Drucks nicht an das niedrige Umsatzniveau angepasst.
China investiert in Chips
Eine Chance sieht AIXTRON im Reich der Mitte: Die Regierung in Peking will zusammen mit Privatpersonen und den regionalen Regierungen insgesamt 120 Milliarden Dollar investieren, um eine eigene Chipindustrie aufzubauen. "FCG unterstützt unsere Strategie und will das gesamte Techologieportfolio erhalten, wie auch alle Standorte. Patente und Know-how sollen weitgehend in Deutschland bleiben", sagt Goetzeler. Bedenken gegen den Missbrauch von Kundendaten zerstreut der Chef, die Informationen würden geschützt. Keine Frage: Für Goetzeler ist es die letzte Chance.Investor-Info
AIXTRON
Hohes Risiko
Die Überkapazitäten in der LED-Industrie sind längst nicht abgebaut. Großaufträge für Produktionsanlagen wird es vermutlich nicht mehr geben. Die Forschungs- und Entwicklungskosten von AIXTRON sind zu hoch. Ein Ende der Verlustphase ist erst 2018 zu erwarten. Die geplante Übernahme durch Fujian Grand Chip Investment scheint deshalb derzeit der einzig gangbare Weg - sie kann aber scheitern. Spekulative Anleger bleiben investiert und nehmen die Offerte an.Ausgewählte Hebelprodukte auf AIXTRON
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