Euro am Sonntag-Aktien-Tipps

Kleine Superstars: Diese Nebenwerte bringen starke Rendite!

19.06.18 01:00 Uhr

Kleine Superstars: Diese Nebenwerte bringen starke Rendite! | finanzen.net

Der DAX dominiert die Schlagzeilen, der SDAX aber liefert Investoren seit vielen Jahren höhere Renditen. Eine Analyse der besten Nebenwerte.

Werte in diesem Artikel
Fonds

168,39 EUR 2,39 EUR 0,01%

413,51 EUR -0,74 EUR -0,00%

198,30 EUR 0,77 EUR 0,00%

Aktien

46,50 EUR 0,00 EUR 0,00%

174,30 EUR 3,00 EUR 1,75%

15,00 EUR 0,08 EUR 0,54%

78,35 EUR 1,75 EUR 2,28%

30,25 EUR 0,25 EUR 0,83%

ETFs

106,57 EUR -1,21 EUR -0,01%

Indizes

19.984,3 PKT 135,6 PKT 0,68%

25.705,1 PKT -0,1 PKT 0,00%

13.722,1 PKT 156,2 PKT 1,15%

von Sven Parplies, €uro am Sonntag

Ein Riese muss nicht unbedingt groß sein. Popsängerin Lady Gaga (1,55 Meter Körpergröße) ist ein Weltstar, Tom Cruise (1,70 Meter) einer der erfolgreichsten Schauspieler aller Zeiten, Mark Zuckerberg (1,71 Meter) hat mit Facebook die Welt verändert. An der Börse ist es ähnlich: Aktien kleiner Unternehmen sind auffallend oft sehr erfolgreich.



In Deutschland ist der SDAX die prominenteste Bühne für kleine Nebenwerte. Seit der Jahrtausendwende hat der Index über 300 Prozent an Wert gewonnen und ist damit mehr als dreimal so stark gestiegen wie die Riesen aus dem DAX. Die Stärke der Kleinen hat System: Viele dieser Unternehmen sind in Nischen positioniert. Da der Umsatz geringer ist als bei großen Konzernen, können die Nebenwerte leichter imposante Wachstumsraten erzielen.

Die aktuelle Kursrally bringt einige Besonderheiten. Valerie Schueler, Nebenwerte-Expertin der Fondsgesellschaft DWS, sieht zwei Trends: "Kleinere Unternehmen sind oft stärker vom Binnenmarkt abhängig und profitieren darum von der Erholung der europäischen Wirtschaft. Außerdem haben viele der Nebenwerte ihre Margen deutlich verbessert."


Der SDAX ist ständig in Bewegung: Die Zahl der Auf- und Absteiger ist größer als bei den anderen Indizes. Das liegt daran, dass die Marktkapitalisierung kleinerer Firmen näher beieinanderliegt. Seit Jahresbeginn 2010 gab es 79 Wechsel im SDAX - fast 60 Prozent mehr als in MDAX und DAX zusammen.

Die hohe Rotation hat Vor- und Nachteile: Erfolgreiche Unternehmen rücken schnell in den MDAX auf. Am Montag verliert der SDAX auf diesem Weg Puma, Scout24 und Delivery Hero, drei der diesjährigen Top-Performer. Wichtig für die Wertentwicklung des SDAX ist, dass immer wieder starke Unternehmen nachrücken. Der Index ist also ein bisschen wie ein Fußballklub, der seine besten Spieler regelmäßig an größere Vereine verliert, aber gut darin ist, neue Talente zu entdecken.


Schwierig wird es für Nebenwerte ­insbesondere dann, wenn die Aktienmärkte auf breiter Front einbrechen. Während der großen Finanzkrise 2008/09 haben die Kleinen stärker verloren als der DAX. Ein Grund dafür sind die niedrige Marktkapitalisierung und die dünnen Handelsumsätze dieser Aktien. Werfen Anleger größere Mengen solcher Papiere auf den Markt, fallen die Kurse besonders deutlich.

Die Turbulenzen des laufenden Jahres haben die Nebenwerte recht gut überstanden. Für Fondsmanagerin Schueler ist das ein positives Zeichen: "Viele Investoren wollen sich derzeit offenbar nicht von Nebenwerten trennen, sondern sichern sich eher über Derivate auf die großen Indizes ab."

Ratgeber 
Nebenwerte – Investieren in Small-Caps und die besten Aktien aus SDAX & Co.
 
Small Caps stehen nicht so im Fokus wie die Anteils­scheine namhafter Konzerne. Zu Unrecht, denn mit Nebenwerten lässt sich an der Börse trefflich verdienen. Wie sich Anleger das Kurs­potenzial von Small Caps zunutze machen.
 
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€uro am Sonntag hat aus dem SDAX fünf Favoriten herausgefiltert. Der Autovermieter Sixt profitiert von der gut laufenden Wirtschaft in Deutschland. Großes Potenzial haben die Pullacher im Ausland: Spanien und Frankreich locken wegen der politischen Lage in der Türkei mehr westliche Urlauber und damit potenzielle Sixt-Kunden. Am spannendsten sind die USA: Erstmals seit dem Markteintritt im Jahr 2011 hat Sixt im weltgrößten Autovermietmarkt schwarze Zahlen eingefahren. Die Aktie hat bereits deutlich zugelegt, Rücksetzer aber sind Einstiegsgelegenheiten.

Die Finanzdienstleister Hypoport bietet Kunden eine Plattform für Kreditprodukte oder auch zur Refinanzierung und Übertragung von Kreditrisiken. Zuletzt hatten die Berliner ihre Europace-Plattform durch zwei Übernahmen ­gestärkt. Analysten trauen dem Unternehmen laut Konsensschätzung bis 2020 Gewinnsteigerungen von durch­schnittlich 20 Prozent zu. Die Aktie ist nach deutlichen Kursgewinnen volatiler ­geworden, sollte aber weiter Potenzial bieten.

Tradition & Turnaround

Viele Unternehmen des SDAX kommen aus klassischen Branchen. Besonders spannend sind Turnaround-Spe­kulationen wie Bilfinger. Der Industriedienstleister ist im September nach schweren Kursverlusten in den Index der kleinen Nebenwerte abgestiegen. Inzwischen hat sich die Aktie stabilisiert. Im operativen Geschäft der Mannheimer zeichnet sich eine Trendwende ab: Der Auftragseingang ist das vierte Quartal in Folge gestiegen, zuletzt um knapp 19 Prozent. Vorstandschef Tom Blades sieht den Konzern "auf dem Sprung von der Stabilisierungsphase in die Aufbauphase".

Eine lange Historie hat Koenig & Bauer hinter sich. Weil im Internetzeitalter weniger Papier bedruckt wird, hat sich der mehr als 200 Jahre alte Druckmaschinenhersteller auf neue Wachstumsmärkte fokussiert. Wichtigster Bereich der Würzburger ist nun der Ver­packungsdruck, der vom wachsenden Konsum profitieren sollte. Ab 2019 erwarten Analysten anziehende Gewinne.

Stabilus ist ein Spezialist für Gasfedern, Dämpfer und elektromechanische Antriebe. Die wichtigsten Kunden kommen aus der Autoindustrie: Mit den Produkten der in Koblenz ansässigen Firma lassen sich unter anderem Autohecklappen automatisch öffnen und schließen. Auch in anderen Branchen, etwa der Möbelindustrie oder der Medizintechnik, kommen die Produkte zum Einsatz. Analysten trauen Stabilus im laufenden und im kommenden Jahr Gewinnsteigerungen von mehr als zehn Prozent zu. Als Marktführer in einer Nische ist Stabilus ein typisches Beispiel für einen der kleinen Riesen.

Investor-Info

Renditevergleich
Klein schlägt groß

Während der Finanzkrise vor zehn Jahren ­haben die im SDAX vereinten kleinen Nebenwerte stärker gelitten als der DAX mit den großen Unternehmen. Seitdem die Kurse wieder steigen, hat der SDAX mehr als doppelt so kräftig zugelegt wie die Schwergewichte.

Favoriten
Fünf aussichtsreiche Aktien

Forsche Internetfirmen, traditionsreiche Maschinenbauer, agile Mittelständler, knifflige Turnround-Spekulationen - der SDAX als Index der kleinen deutschen Nebenwerte bietet Anlegern eine breite Palette an Investmentmöglichkeiten. Die Redaktion hat unter den 50 Indexmitgliedern fünf Aktien - Bilfinger, Hypoport, Koenig & Bauer, Sixt und Stabilus - aus unterschiedlichen Bereichen mit unterschiedlichem Risikoprofil ausgewählt.

Name ISIN Wertent. 1)
Bilfinger DE 000 590 900 6 +30,7 %
Hypoport DE 000 549 336 5 +38,1 %
Koenig & Bauer DE 000 719 350 0 +4,3 %
Sixt St. DE0007231326 +96,9 %
Stabilus LU 106 622 663 7 +24,6 %
1) Wertentwicklung der Aktien über die vergangenen zwölf Monate inklusive Dividenden. Stand: 14.06.18; Quelle Bloomberg

Aktienfonds
Stockpicker im Vorteil

Nebenwerte werden von Banken und Ana­lysehäusern oft nicht so intensiv unter die Lupe genommen wie die großen Unternehmen. Das eröffnet Fondsmanagern bessere Chancen, unentdeckte Werte aufzuspüren. Drei bei der Auswahl deutscher Nebenwerte besonders erfolgreiche aktive Fonds sind der DWS German Small/Mid Cap (ISIN: DE 000 515 240 9, FondsNote 2), von Lupus alpha der Smaller German Champions (ISIN: LU 012 923 309 3, FondsNote 1) und der Warburg Small & Midcaps Germany (ISIN: DE 000 A0R HE2 8, FondsNote 1). Passiv in den SDAX investieren können Anleger beispielsweise über einen ETF von Comstage (ISIN: LU 060 394 288 8).




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Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag, Deutsche Börse

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