Wunschanalyse der Woche: Johnson & Johnson

von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Ein US-Gericht verdonnerte den Hersteller von Arzneien und Drogeriemarktprodukten im Sommer zur Zahlung von 4,7 Milliarden Dollar Schadenersatz an 22 Frauen und deren Familien. Der Vorwurf: Der Konzern habe die Verbraucher vor Asbestrückständen in seinen Talkumprodukten, unter anderem ­Babypuder, nicht gewarnt. Das Asbest habe zur Erkrankung der Betroffenen an Eierstockkrebs beigetragen.

Der Anwalt der Kläger wirft Johnson & Johnson vor, Hinweise auf Asbest in seinen Produkten mehr als 40 Jahre lang vertuscht zu haben. Der Konzern ging in Berufung, Chef Alex Gorsky versicherte Investoren, dass das verwendete Talkum asbest­frei sei. Jetzt muss Gorsky diese Aussage den Anwälten einer weiteren Sammelklage er­läutern. Gelingt es nicht, den Verdacht auszu­räumen, dürfte die Aktie unter Druck geraten.

Bisher haben die Vorwürfe noch geringen Einfluss auf den Kurs. Für Aufwind hatte jüngst die Anhebung der Jahresprognose der Amerikaner gesorgt. Besonders gut läuft derzeit das Geschäft mit rezeptpflichtigen Me­dikamenten. Anleger sollten wegen der juristischen Unsicherheit jedoch abwarten.

Johnson & Johnson

Branche: Pharma
Firmensitz: New Brunswick, New Jersey (USA)
Börsenwert: 335,0 Mrd. €

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