Vodafone-Aktie: London is calling

Europas größter Telekom-Konzern besticht mit einer attraktiven Dividendenrendite. Chef Vittorio Colao trimmt die Briten mit dem Ausbau bei Kabel- und Festnetz auf Wachstum.
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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag
Dem Wirbel um den geplanten Börsengang des britischen Mobilfunkers O2 sieht Vodafone-Chef Vittorio Colao gelassen entgegen.
Sein Kontrahent José María Álvarez-Pallete López, Chef des spanischen Wettbewerbers Telefónica, dürfte in London während der nächsten Wochen kräftig die Werbetrommel für die Börsenpremiere der britischen Tochter O2 rühren. Telefónica braucht das Geld, um einen Schuldenberg von 53 Milliarden Euro wenigstens teilweise abzutragen.
Colao hat seit dem Verkauf der Beteiligung am US-Mobilfunker Verizon Wireless im Gesamtwert von 130 Milliarden Dollar vor zwei Jahren viel investiert. Allein in diesem Jahr flossen sieben Milliarden Dollar in den Ausbau von Vodafone India. Die Tochter soll 2017 in Mumbai ihr Börsendebüt feiern. Damit hofft Colao auch auf ein besseres Verhältnis zu Indiens Behörden. Der juristische Kampf mit ihnen um zwei Milliarden Dollar Steuernachzahlung ist noch nicht entschieden.
Außerhalb Indiens investiert Vodafone massiv in den Ausbau seines Kabelnetzes, über das auch Internet und TV angeboten werden können. Rund 28 Milliarden Dollar flossen in die Erweiterung des Geschäftsmodels um Kabel und Festnetz. Hierzulande kaufte der Konzern 2013 Marktführer Kabel Deutschland.
Einbußen im Mobilfunk, etwa durch den Wegfall der Auslandsgebühren innerhalb der EU, steckt Vodafone mit Kabel- und Festnetz besser weg als Konkurrenten, die außerhalb des Mobilfunks nicht präsent sind. Nach dem Kauf von Mannesmann Arcor im Jahr 2000 hatte sich auch Vodafone als weltweit größter Mobilfunkanbieter ausschließlich auf dieses Geschäft konzentriert. In den vier größten Märkten Europas - Deutschland, Großbritannien, Italien und Spanien - gehören die Briten zu den drei größten Anbietern.
Jetzt zahlt sich der Strategiewechsel aus, der stark durch den Verkauf des Verizon-Wireless-Anteils finanziert wurde. Nach acht Jahren mit rückläufigen Umsätzen in Europa meldete Vodafone kürzlich wieder Zuwächse im Quartal. JP-Morgan-Analyst Akhil Dattani sieht darin eine Trendwende. Im Vergleich mit der europäischen Konkurrenz traut er den Briten beim operativen Gewinn und bei den Mittelzuflüssen die höchsten Wachstumsraten zu.
Fusion mit Liberty Global
Für die nächsten Jahre erwartet Dattani bei jährlich zwei Prozent mehr Umsatz im Schnitt fünf Prozent mehr operativen Gewinn und 17 Prozent mehr Cashflow. Mit laut Prognose mindestens vier Milliarden Euro freien Mittelzuflüssen 2016 will Vodafone seine Ausschüttungen erstmals komplett aus dieser Quelle finanzieren.Die starke Bilanz verbessert die Aussichten auf eine Fusion mit dem europäischen Kabelanbieter Liberty Global, spekulieren Marktbeobachter. Zum Portfolio des US-Konzerns gehört Deutschlands zweitgrößter Kabel-TV-Anbieter Unitymedia. Vor gut einem Jahr hatte Colao bereits mit Medienmogul John Malone, der Liberty kontrolliert, über eine Fusion gesprochen. Malone, bekannt als höchst gewiefter Geschäftsmann, dürfte sich die interessante Offerten nicht entgehen lassen.
Der Eigentümer der mit 16,8 Milliarden Euro Börsenwert viel kleineren Firma hofft auf eine Übernahmeprämie. Allerdings hat Liberty Global seit dem Abbruch der Verhandlungen ein Drittel des Börsenwerts eingebüßt. Colao dürfte es also leichter fallen, neu zu verhandeln. Durch das Zusammengehen mit Liberty Global würde Vodafone seine jährlichen Kosten nach Berechnungen der UBS Bank um bis zu 2,6 Milliarden Euro senken und den für Dividenden wichtigen Cashflow mittelfristig um mindestens ein Zehntel erhöhen. Als Test für eine Fusion gilt das von der EU soeben genehmigte Joint Venture der Firmen in den Niederlanden.
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