Siemens Healthineers: Versorgungsschiff im Flottenverband
Die Geschäftszahlen des Börsenneulings Siemens Healthineers waren durchwachsen, an einigen Stellen hakt es noch. Wo Risiken lauern - und warum die Siemens-Tochter insgesamt aber gut aufgestellt ist.
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von Floriana Hofmann, Euro am Sonntag
Es war erneut ein wichtiger Termin für Bernd Montag: Erstmals seit dem Börsengang Mitte März stellte der Chef der Siemens-Tochter Healthineers den Geschäftsbericht vor. Die Botschaft war durchwachsen: Im zweiten Quartal bis Ende März sank das operative Ergebnis um 16 Prozent auf 457 Millionen Euro. Mit 85 Millionen hatte allein der Gang auf das Parkett den Gewinn belastet. 150 Millionen Euro Rückstellungen wurden für einen Stellenabbau fällig. Der Umsatz sank um fünf Prozent auf 3,23 Milliarden Euro - auch wegen des starken Euro. Die Währung dürfte auch im Gesamtjahr, das bis Ende September läuft, belasten. Währungsbereinigt hingegen kletterte der Umsatz um vier Prozent.
Die gute Nachricht: Die Medizintechniktochter, der wichtigste Ertragsbringer im Siemens-Flottenverband, arbeitete rentabler. Die um Sondereffekte bereinigte Marge stieg um 0,9 Prozentpunkte auf 17,4 Prozent. Wachstumstreiber war die Sparte Bilddiagnostik. Währungsbereinigt stiegen Umsatz und Gewinn hier um sechs Prozent. Das Geschäft mit Magnetresonanz- und Computertomografen, Ultraschall- und Röntgengeräten ist hochprofitabel.
Die Erlanger sind dabei in vielen Bereichen Weltmarktführer. Die Konkurrenz hat es wegen hoher Eintrittsbarrieren schwer. Ein Großteil der Umsätze ist wegen der Service- und Instandhaltungskosten der Geräte zudem wiederkehrend. Dadurch ist der Konzern auch in konjunkturell schlechten Phasen gut aufgestellt, das Geschäft ist planbar.
Das gilt auch für die zweitgrößte Sparte, die Labordiagnostik: Ausrüstung für die Auswertung von Blut- oder Urintests bringt viel Geld - durch den Verkauf von Testreagenzien, Verbrauchsmaterialien und Dienstleistungen. Im zweiten Quartal zeigte sich hier indes ein gemischtes Bild. Der Umsatz stagnierte von Januar bis März auf bereinigter Basis, das Ergebnis fiel um rund zehn Prozent. Belastet hatten Kosten für die Markteinführung der neuen Analyseplattform Atellica.
Labore und Kliniken können damit Proben testen, etwa den Anteil von Proteinen in Körperflüssigkeiten wie dem Blutplasma oder dem Urin. Die Markteinführung läuft laut Unternehmen nach Plan. Im Herbst 2017 kam die Plattform auf den Markt. Bis Ende März waren über 250 Atellica-Stationen verkauft, 90 mehr als noch im Februar. Im dritten Quartal sollen dann bereits 800 bis 1000 versandt sein. Atellica soll, so Healthineers, das Wachstum und die Rentabilität des Unternehmens antreiben. Ein Erfolg ist wichtig.
In der kleinsten Sparte, den sogenannten Advanced Therapies, arbeitet die Siemens-Tochter gewissermaßen an der Zukunft der Medizin. Die Erlanger entwickeln alternative Therapiemethoden wie den Einsatz von Robotern oder der Bildgebung bei Operationen. Dabei profitiert Healthineers, wie in den beiden anderen Sparten, von der alternden Gesellschaft. Montag lässt auch die Aktionäre daran teilhaben: 50 bis 60 Prozent des Gewinns will Healthineers als Dividende ausschütten.
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08.11.2024 | Siemens Healthineers Overweight | Barclays Capital |
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