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Merck KGaA: Zurück in der höchsten Liga

03.05.17 17:30 Uhr

Merck KGaA: Zurück in der höchsten Liga | finanzen.net

Der hessische Pharmakonzern Merck KGaA konzentriert sich auf die Entwicklung neuer Krebstherapien - und kann bereits einen Erfolg vorweisen. Von weiteren Erfolgen können Anleger profitieren.

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von Birgit Haas, Euro am Sonntag

Darmstädter wollen die Dinge wieder selbst in die Hand nehmen. Die Rede ist nicht vom abstiegsgefährdeten Bundesliga­club Darmstadt 98, sondern vom Pharma- und Spezialchemiekonzern Merck. Der Konzern hat soeben seine Sparte mit biotechnologisch hergestellten Nachahmermedikamenten für 170 Millionen Euro und künftigen Erfolgsbeteiligungen an Fresenius verkauft.

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Der Konzern konzentriert sich damit weiter auf die eigene Entwicklung von Wirkstoffen. Der größte Hoffnungsträger heißt Avelumab. Dass das Medikament unter dem Namen Bavencio seit Ende März die Zu­lassung der US-amerikanischen Behörden für die Behandlung ­eines zwar seltenen, aber bösartigen Hauttumors erhalten hat, kam an der Börse gut an, der Aktienkurs stieg. Schließlich ist es das erste Medikament seit neun Jahren, das Merck auf den Markt bringen darf. Die biotechnologischen Generika dienten zwischenzeitlich dazu, die Anlagen auszulasten. "Insofern ist der Verkauf ein Zeichen der Zuversicht", sagte LBBW-Analyst Tim Kürschner.

Die Zulassung katapultiert Merck zurück in die Liga der großen Pharmakonzerne, die sich im Wettstreit um bessere Krebsmedikamente befinden. Merck will schnell nachlegen: Eine weitere auf Avelumab basierende Arznei gegen Blasenkrebs wird behördlich geprüft. In den nächsten Jahren sollen Medikamente zur Behandlung von Lungenkrebs, Nierenkrebs und weiteren folgen. Das Pro­blem daran: Die Entwicklungskosten knabbern an der Marge.
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Zweite Arznei vor Zulassung

Auch mit dem Verkaufsschlager Rebif gestaltet sich das Geschäft schwierig. Zwar stiegen die Preise des Mittels zur Behandlung Multipler Sklerose (MS) zu Jahresbeginn in den USA, doch die Verkaufszahlen gingen zurück. Die Darreichungsform per Spritze ist veraltet, Wettbewerber Novartis hatte bereits vor Jahren Pillen auf den Markt gebracht. Mit ­einer überarbeiteten Version der bereits 2011 entwickelten MS-Arznei Cladribin soll das ausgeglichen werden, doch die Zulassung steht noch aus.

Mögliche Rückschläge im Pharmageschäft könnte Merck kompensieren: 2015 haben die Darmstädter den US-Händler von Forschungsmaterialien Sigma-Aldrich für 13 Milliarden Eu­ro übernommen. Der Kauf bescherte Merck 2016 einen Gewinnsprung um 46 Prozent auf 1,6 Milliarden Euro. Das ist Unternehmensrekord. Auch 2017 profitiert Merck durch Synergie- und Wachstumseffekte weiter davon.

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Die dritte Sparte, in der or­ganische Leuchtelemente und Flüssigkristalle für Handy- und TV-Monitore produziert werden, wächst zwar nicht exorbitant, aber mit einer Ebitda-­Marge von mehr als 40 Prozent bleibt das Segment ein starker Geschäftszweig.

Die Aussichten sind also trotz der Risiken durch die hohen Kosten der Pharmasparte gut. Unterm Strich erwartet Merck für 2017 jedoch keine großen Sprünge in Gewinn und Umsatz. Ein Bonbon gibt es für Anleger dennoch: Bei der Hauptversammlung am Freitag hat Merck eine um 15 Cent höhere Dividende von 1,20 Euro pro Aktie beschließen lassen.

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Bildquellen: 123RF, Merck KGaA

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12.03.2025Merck BuyUBS AG
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25.06.2024Merck Market-PerformBernstein Research
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06.03.2023Merck VerkaufenDZ BANK
02.03.2023Merck SellGoldman Sachs Group Inc.
07.02.2023Merck SellGoldman Sachs Group Inc.
02.02.2023Merck VerkaufenDZ BANK
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