Euro am Sonntag-Aktien-Check

Henkel-Aktie: Schwäche ist auch eine Chance!

15.08.17 15:00 Uhr

Henkel-Aktie: Schwäche ist auch eine Chance! | finanzen.net

Währungseffekte dämpfen das Umsatzwachstum des Düsseldorfer Konsumgüter-Konzerns und Weltmarktführers bei Klebstoffen stärker als erwartet. Anleger sollten die Kursschwäche zum Kauf nutzen.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Starker Dämpfer. Mit einem Minus von zeitweise bis zu fünf Prozent rutschten die Papiere des Herstellers von Persil, Schwarzkopf-Shampoo und Loctite- Industriekleber nach dem schwächer als erwarteten Umsatzwachstum ans Ende des DAX. Henkel-Chef Hans Van Bylen bestätigte zwar die Jahresziele des Düsseldorfer Konsumgüterriesen, warnte jedoch beim Ausblick auf die zweite Jahreshälfte vor einem "volatilen und unsicheren Marktumfeld" in einer Zeit, in der in der Branche viele dominierende Unternehmen - von Nestlé über Procter & Gamble (P & G) bis Unilever - nach Auswegen aus Wachstumsfallen suchen. Portfolios werden umgebaut oder erweitert, Sparprogramme verschärft und, bei Unilever etwa, die komplexe Konzernstruktur auf den Prüfstand gestellt. Das dürfte die Gewinnmitnahmen bei der Aktie des Persil-Herstellers verstärkt haben.



Wegen negativer Währungseffekte schrumpfte Henkels Umsatzwachstum bereinigt um Übernahmen im zweiten Quartal von 9,6 auf 2,2 Prozent. Damit landete das sogenannte organische Umsatzwachstum am unteren Ende der von Henkel ausgegebenen Spanne von zwei bis vier Prozent. Das bereinigte betriebliche Ergebnis (Ebit) legte um elf Prozent auf 909 Millionen Euro zu. Beide Kennzahlen lagen knapp unter den Konsensschätzungen der Analysten.

Kleber macht den Unterschied

Von der überwiegenden Enttäuschung der Anleger auf dem Parkett überdeckt wurde die stärker als erwartete Verbesserung der Profitabilität. Die Marge auf den operativen Gewinn (Ebit) stieg um 0,2 Prozentpunkte auf 17,8 Prozent. Umgerechnet auf den Gewinn pro Aktie ergibt sich daraus im ersten Halbjahr ein Zuwachs um elf Prozent. Das liegt deutlich über dem von dem DAX-Konzern ausgegebenen Korridor von sieben bis neun Prozent Gewinnwachstum und dem Konsenswert der Analysten von neun Prozent.



Der wesentliche Treiber für eine höhere Marge ist die Sparte Klebstoffe. Sie liefert rund die Hälfte des für 2017 erwarteten Umsatzes von 20,5 Milliarden Euro. In diesem Geschäft, das Henkel von Konsumgüterherstellern wie P & G und L’Oréal unterscheidet, sind die Düsseldorfer Weltmarktführer. Um das Potenzial für höhere Renditen zu verbessern, wird der Fokus der Sparte auf Firmenkunden, für die spezielle Kleber entwickelt werden, intensiviert: zum Beispiel eine Paste zur Befestigung elektronischer Bauelemente, die Wärme bei Temperaturen von bis zu 260 Grad Celsius effizient ableitet.

Positiv ist außerdem, dass die Düsseldorfer nach jahrelangem Zögern bei großen Übernahmen diese Zurückhaltung abgelegt haben und 2016 für 3,2 Milliarden Euro den US-Waschmittelhersteller Sun Products kauften. Henkel will damit in Amerika gegen den dort dominierenden Primus P & G besser ins Spiel kommen. In diesem Jahr schnappte sich der DAX-Konzern für eine Milliarde Dollar den Verpackungsspezialisten Darex Packaging, um so das Klebstoffgeschäft auszubauen.


Dank Topbonitätsnoten kann sich Henkel die großen Zukäufe leisten und sich zudem über Anleihen günstig refinanzieren.

Bildquellen: Henkel AG, Ralph Orlowski/Getty Images

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Analysen zu Henkel KGaA Vz.

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10.12.2024Henkel vz OverweightJP Morgan Chase & Co.
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20.11.2024Henkel vz KaufenDZ BANK
12.11.2024Henkel vz KaufenDZ BANK
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06.12.2024Henkel vz HoldJefferies & Company Inc.
13.11.2024Henkel vz HoldDeutsche Bank AG
07.11.2024Henkel vz HoldDeutsche Bank AG
07.11.2024Henkel vz HoldJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
07.11.2024Henkel vz HoldJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
06.11.2024Henkel vz SellGoldman Sachs Group Inc.
14.08.2024Henkel vz SellGoldman Sachs Group Inc.
14.05.2024Henkel vz UnderperformBernstein Research
13.05.2024Henkel vz SellGoldman Sachs Group Inc.
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