Euro am Sonntag-Aktien-Check

Hannover Rück: Wenig Schäden, viel Rendite

17.05.18 09:30 Uhr

Hannover Rück: Wenig Schäden, viel Rendite | finanzen.net

Der Rückversicherer Hannover Rück legt überraschend gute Quartalszahlen vor. In einer Region konnte der MDAX-Konzern seine Preise besonders kräftig anheben. Die Gründe, die Aussichten.

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von Floriana Hofmann, Euro am Sonntag

Anleger der Hannover Rück haben dieser Tage gleich doppelt Grund zur Freude. Nach der Hauptversammlung am Montag zahlte der MDAX-­Konzern fünf Euro Dividende - inklusive einer Sonderausschüttung von 1,50 Euro je Aktie. Diese kletterte vor dem Dividendenabschlag auf ein Rekordhoch. Denn Konzernchef Ulrich Wallin hatte überraschend gute Zahlen fürs erste Quartal im Gepäck. Der Überschuss stieg um 3,3 Prozent auf 273,4 Millionen Euro. Analysten hatten einen Rückgang erwartet. "In das Jahr 2018 ist die Hannover Rück gut gestartet", so Wallin.



Die gebuchten Bruttoprämien wuchsen um 18 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro. Bei konstanten Wechselkursen hätte das Plus sogar 28 Prozent betragen. DZ-Bank-Analyst Thorsten Wenzel sprach von einem "außergewöhnlich hohen Prämienwachstum" im ersten Quartal. In den vergangenen Jahren waren die Preise für Rückversicherungen stark gefallen. Druck kam von branchenfremden Investoren wie Pensions- und Hedgefonds, die den Markt mit Kapital überschwemmten. Nun deutet sich langsam eine Trendwende an. Die Schäden durch die Hurrikan­serie in den USA und in der Karibik im Jahr 2017 hatten so viel gekostet wie noch nie. Das liefert den Rückversicherern gute Argumente in den Prämienverhandlungen mit den Erst­versicherungen.

In den betroffenen Gebieten in der Karibik sowie in den USA seien die Prämien um 20 bis 40 Prozent gestiegen, hieß es von der Hannover Rück. Doch die Konkurrenz durch die Hedge­fonds bleibt. "Die Kapazitäten sind nicht verschwunden und teilweise sogar noch gestiegen", sagt Finanzchef Roland Vogel. Dennoch rechnet er damit, dass die nächste Verhandlungsrunde zum 1. Juli weitere "moderate Preissteigerungen" bringt. Die Prognose wurde hier angehoben: Konzernweit sollen die Bruttoprämien 2018 währungsbereinigt um mehr als zehn Prozent zunehmen. Bislang hatten die Hannoveraner ein einstelliges Plus angepeilt.


Im ersten Quartal gab es ­weniger Katastrophen. Schäden im Wert von rund 31,5 Millionen Euro verursachte das Sturmtief Friederike im Januar. Insgesamt zahlte der Konzern 73 Millionen Euro für Schäden. Im Vorjahresquartal war es noch fast doppelt so viel.

Der Konzern profitierte im ersten Quartal zudem von höheren Kapitalerträgen. Das Geld, das der Rückversicherer von den Kunden einnimmt, soll gewinnbringend am Kapitalmarkt angelegt werden. Das ist derzeit jedoch schwierig. Die Kapitalanforderungen nach Solvency II sind streng. Sichere Anlagen wie Staatsanleihen werfen im Niedrigzinsumfeld fast keine Rendite ab. Im ersten Quartal erzielten die Hannoveraner hier dennoch eine Rendite von 3,3 Prozent.


Damit lagen sie deutlich über dem selbst gesteckten Ziel von 2,7 Prozent. Treiber waren Verkäufe: Das Unternehmen realisierte Gewinne in Höhe von 49 Millionen Euro. Für das laufende Jahr peilt Finanzchef Vogel nicht mehr eine Rendite von "etwa", sondern "mindestens" 2,7 Prozent an.

Die Hannoveraner gehen weiter von über einer Milliarde Euro Gewinn aus. In diesem Fall könne die Dividende samt Sonderausschüttung erneut bei fünf Euro liegen, sagte Vogel.

Dann dürfte es für die Aktionäre auch auf der Hauptversammlung im kommenden Jahr wieder allen Grund zur Freude geben.



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Bildquellen: Hannover Rück

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Analysen zu Hannover Rück

DatumRatingAnalyst
25.11.2024Hannover Rück BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
13.11.2024Hannover Rück NeutralUBS AG
12.11.2024Hannover Rück OverweightJP Morgan Chase & Co.
12.11.2024Hannover Rück BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
11.11.2024Hannover Rück OutperformRBC Capital Markets
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25.11.2024Hannover Rück BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
12.11.2024Hannover Rück OverweightJP Morgan Chase & Co.
12.11.2024Hannover Rück BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
11.11.2024Hannover Rück OutperformRBC Capital Markets
11.11.2024Hannover Rück BuyJefferies & Company Inc.
DatumRatingAnalyst
13.11.2024Hannover Rück NeutralUBS AG
11.11.2024Hannover Rück NeutralUBS AG
18.10.2024Hannover Rück NeutralUBS AG
22.08.2024Hannover Rück NeutralUBS AG
13.08.2024Hannover Rück NeutralUBS AG
DatumRatingAnalyst
19.09.2024Hannover Rück UnderweightBarclays Capital
04.09.2024Hannover Rück UnderweightBarclays Capital
16.05.2024Hannover Rück UnderweightBarclays Capital
14.05.2024Hannover Rück SellUBS AG
18.03.2024Hannover Rück UnderweightBarclays Capital

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