Fiat Chrysler: Wie Jeep den Aktienkurs auf Touren bringt
Chef Marchionne strukturiert den Autobauer Fiat Chrysler radikal um. Die Zeit drängt, will der Konzern nicht den Anschluss verlieren. Mit der Marke Jeep hat der Konzern aber ein Ass im Ärmel.
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von Florian Westermann, Euro am Sonntag
Sergio Marchionne treibt den Umbau von Fiat Chrysler voran. Offenbar will der Boss des italienisch-amerikanischen Autobauers noch bis Ende 2017 den Autoteilehersteller Magneti Marelli ausgliedern. Marchionne erwäge auch einen Börsengang der Tochter mit einem Jahresumsatz von knapp acht Milliarden Euro, berichtet die italienische Tageszeitung "La Stam-
pa". Bis zu fünf Milliarden Euro könnte der Verkauf in die Firmenkasse spülen.
Anderen Spekulationen zufolge macht Marchionne auch nicht vor den beiden Edeltöchtern Maserati und Alfa Romeo halt. Die beiden Marken, deren Wert Analysten auf zusammen bis zu sieben Milliarden Euro beziffern, könnten ebenfalls aus dem Konzern herausgetrennt werden. In den vergangenen Jahren stieß Marchionne bereits einige Geschäfte ab wie die Lkw-Sparte Iveco und den Sportwagenbauer Ferrari.
An der Börse kommen die Gerüchte gut an. Die Aktie gewann in den vergangenen zwei Handelswochen rund ein Viertel an Wert. Dazu trugen auch Spekulationen bei, wonach der chinesische Autobauer Great Wall an einer teilweisen oder vollständigen Übernahme von Fiat Chrysler interessiert sei. Besonders auf die Geländewagenmarke Jeep hätte es Great Wall abgesehen. Ein Sprecher der Chinesen bestätigte das Interesse an dem Autobauer. Allerdings erklärten beide Firmen unverzüglich, nicht miteinander in Kontakt zu stehen.
Für ein Unternehmen aus dem Reich der Mitte hätte eine Übernahme des siebtgrößten Autobauers der Welt den Charme, schnell Fuß zu fassen in den USA und in Westeuropa. Angesichts der Handelsspannungen zwischen der US-Regierung unter Präsident Trump und China dürfte eine Übernahme von uramerikanischen Marken wie Jeep oder Chrysler durch Chinesen allerdings am Veto der Trump-Administration scheitern, schätzen Experten.
Umbau zum Massenhersteller
Mit der Abspaltung von Magneti Marelli, Maserati und Alfa Romeo würde Marchionne Fiat Chrysler als reinen Massenhersteller positionieren. Der Konzernlenker will das Unternehmen so attraktiver machen für einen potenziellen Partner oder Käufer.
Mit knapp fünf Millionen verkauften Autos im Jahr hat Fiat Chrysler einen enormen Kostennachteil gegenüber Konkurrenten wie Volkswagen, General Motors oder Toyota, die allesamt doppelt so viele Fahrzeuge absetzen. Ein schlagkräftiger Partner wäre für Marchionne von immensem Wert, um nicht den Anschluss bei der teuren Entwicklung neuer Technologien wie selbstfahrenden Autos und Elektroautos zu verlieren. Der Fiat-Chrysler-Lenker hatte in der Vergangenheit bereits Volkswagen und General Motors Avancen gemacht - aber jedes Mal eine Abfuhr bekommen.
Eine Abspaltung des profitableren US-Geschäfts einschließlich der Marken Jeep und Ram will Marchionne unbedingt vermeiden. Die Analysten von Morgan Stanley schätzen allein den Wert der Marke Jeep auf rund 23 Milliarden Euro. Der gesamte Fiat-Chrysler-Konzern wird aktuell bloß mit 19 Milliarden Euro bewertet. Der Druck der Investoren auf Marchionne könnte also bald zunehmen. Bislang kann der Konzernchef aber auf die Rückendeckung der Agnelli-Familie vertrauen, die 24,5 Prozent an Fiat Chrysler besitzt.
Um dem Aktienkurs auf die Sprünge zu helfen, nicht aber auf die wachstumsstarke Tochter Jeep zu verzichten, könnte der Fiat-Chrysler-Boss Jeep an die Börse bringen, ohne dabei die Mehrheit abzugeben. Dagegen hätte nicht einmal Trump etwas zu twittern.
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Bildquellen: Jeep Deutschland, Katherine Welles / Shutterstock.com
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