Daimler: Der Stern auf Schlingerkurs
Der Autokonzern Daimler kürzt seine Gewinnprognose, die Aktie stürzt auf den tiefsten Stand seit fast zwei Jahren. Für die Dividende kann es eng werden.
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von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Die moderne Wirtschaftswelt kennt keine Grenzen. Daimler produziert in seinem Werk im US-Bundesstaat Alabama Geländewagen - rund 60.000 Stück davon werden laut Schätzung des Datendiensts Bloomberg jährlich nach China verschifft. Damit steht der schwäbische Konzern zwischen den Fronten im Handelskrieg zwischen den USA und China.
Daimler sieht akute Gefahr: Aufgrund erhöhter Einfuhrtarife für US-Fahrzeuge in den chinesischen Markt sei bei der Sparte Mercedes-Benz von geringeren Absätzen und höheren Kosten auszugehen, die nicht vollständig an die Kunden weitergeben werden können, warnen die Stuttgarter. Und es gibt weitere Probleme: neue Standards für Abgastests, den Rückruf von Dieselautos und schwächere Nachfrage nach Bussen in Lateinamerika. Dies alles führe dazu, dass der operative Gewinn des Konzerns im laufenden Jahr "leicht unter Vorjahresniveau" liegen werde.
Bankhaus Lampe kalkuliert, dass die neue Prognose einen Gewinnrückgang von bis zu fünf Prozent impliziert. Schon vor der Warnung des Konzerns hatte die Konsensschätzung einen Gewinnrückgang von einem Prozent vorweggenommen. Die Prognosekürzung wäre also kein Desaster. Sie verdeutlicht aber, wie schwierig das Umfeld für die Autoindustrie ist. Das Analysehaus Evercore ISI wirft zudem die Frage auf, ob Daimler in China aufgrund seiner vergleichsweise alten Geländewagenflotte ein Sonderproblem hat.
Börsianer stehen vor einem Dilemma: Auf dem Papier ist die Daimler-Aktie günstig. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis liegt rund 15 Prozent unter dem Schnitt der vergangenen zehn Jahre, die Dividendenrendite ist die höchste im DAX. Allerdings nur, wenn der Konzern die Analystenschätzung erfüllt.
Im Brennpunkt steht vor allem die Dividende: Daimler hat das Ziel, 40 Prozent des Nettogewinns an seine Aktionäre auszuschütten. Im vergangenen Jahr lag die Quote mit 37 Prozent leicht unter dem Richtwert. Auf Basis der aktuellen Gewinnprognose könnte Daimler die Ausschüttung also auf dem Vorjahresniveau von 3,65 Euro je Aktie halten - der Sicherheitspuffer aber ist fast ausgeschöpft. Immerhin bleibt die Hoffnung, dass der von US-Präsident Donald Trump entfachte Handelsstreit doch noch entschärft wird.
Die Situation bei Daimler zeigt, dass Trump mit seiner Politik letztlich amerikanische Arbeitsplätze in Gefahr bringt. Denn: Bei hohen Schutzzöllen wäre es für Daimler sinnvoll, zumindest einen Teil seiner Produktion aus den Vereinigten Staaten nach China zu verlagern.
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