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BASF: Was für eine clevere Strategie!

23.10.17 15:00 Uhr

BASF: Was für eine clevere Strategie! | finanzen.net
Kurt Bock, BASF-Konzernchef

Kurt Bock, der BASF-Konzernlenker, bleibt mit dem größten Chemiekonzern der Welt der Fusionswelle in der Branche fern. Warum sich das für die Aktionäre des DAX-Konzerns lohnt.

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von Klaus Schachinger, Euro am Sonntag

Dow Chemical und DuPont, Bayer und Mon­santo - die Konkurrenten des Primus der weltweiten Chemiebranche, BASF, füllen seit geraumer Zeit mit komplexen Zusammenschlüssen und Übernahmen die Schlagzeilen. Erst kürzlich stoppten die europäischen Kartellbehörden ihre Prüfung der Übernahme des US-Konzerns Monsanto durch Bayer und forderten zusätzliche Daten an.



BASF-Lenker Kurt Bock beobachtet das Treiben von der Seitenlinie. Und sammelt still und leise Geschäfte auf, die die fusionswillige Konkurrenz wegen des kartellrechtlich notwendigen Zuschnitts verkaufen muss.

Einstieg ins Saatgutgeschäft

Soeben griffen die Ludwigshafener bei Bayer für knapp sechs Milliarden Euro zu und sicherten sich Teile des Herbizid- und Saatgutgeschäfts. Der Phar­ma- und Chemiekonzern aus Leverkusen muss die Bereiche wegen der Übernahme von Mon­santo abgeben. Für BASF sind sie eine saftige Frucht: Die operative Marge der Segmente liegt bei 30 Prozent. Auf die Rendite in der Agrochemie-Sparte von BASF sollte sich das positiv auswirken, sie liegt derzeit bei 19 Prozent. Zudem hat BASF jetzt Zugang zum Markt für Saatgut. Investoren hatten das Segment im Agroportfolio des Konzerns bisher vermisst. Saatgut macht etwas mehr als 60 Prozent der erworbenen 1,3 Milliarden Euro Umsatz aus - das Agro­geschäft von BASF kommt auf 5,6 Milliarden Euro Umsatz. Im Vergleich zu den Großen des Segments wie Monsanto bleibt BASF bis auf Weiteres aber noch klein.



Finanziell könnte sich der DAX-Konzern auch Größeres leisten. Etwa eine Offerte für die auf elf Milliarden Euro geschätzten Bereiche der niederländischen AkzoNobel. Dagegen sprechen aber die niedrigen Renditen von Deals in dieser Größenordnung. Kleinere Transaktionen waren in den vergangenen 20 Jahren wesentlich lukrativer, so Analysten. Der Grund: Die Überlappungen im Geschäft sind gering, Synergien offensichtlich, das finanzielle Risiko ist überschaubar.

Kritik von Aktionären, die Bock vorwerfen, dem Fusionstreiben der Konkurrenz bloß untätig zuzuschauen, prallt an dem Manager ab. Der ehemalige Finanzchef des DAX-Konzerns blickt bei einem Deal eben zu­allererst auf die Rendite.

Spezialchemie bevorzugt

Der globale Primus wählt seine Zukäufe etwa in der Spezialchemie so aus, dass sie zugleich auch Abnehmer von BASFs Grundchemikalien sind - wie beim Polyamidgeschäft der belgischen Solvay. Polyamide werden für Bauteile eingesetzt, die schlagfest und hitzebeständig sein müssen, etwa Steckverbindungen oder die Ummantelung von Hochleistungsbatterien. Der Deal erweitert somit das Portfolio an technischen Kunststoffen.

BASF wird dadurch als Zulieferer der Auto-, Bau- und Konsumgüterindustrie stärker. Produkte für Katalysatoren oder Beschichtungen bringen inzwischen 14 Prozent des Umsatzes und legen seit 2007 im Schnitt pro Jahr um sieben Prozent zu.

Für Aktionäre zahlt sich das Wachstum der Spezialchemie seit Längerem aus. Die operative Marge von BASF lag in den vergangenen 15 Jahren ganze vier Prozentpunkte höher als im Durchschnitt breit aufgestellter Chemiekonzerne. Das Plus schafft Spielraum für attraktive Dividenden.

Investor-Info

BASF
Allzeithoch in Sicht

Den größten Beitrag in der Konzernkasse liefert der Bereich, zu dem technische Kunststoffe und Katalysatoren gehören: rund ein Drittel des für 2017 von Analysten geschätzten operativen Gewinns von zwölf Milliarden Euro. Chemikalien und Spezialchemie liefern 23 und 26 Prozent, die Agrochemie ein Zehntel, Öl und Gas fünf Prozent. Am 24. Oktober kommen die Quartalszahlen. Überwindet die Aktie den Widerstand bei 90 Euro, ist der Weg zum Allzeithoch frei. Attraktiv.

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Bildquellen: BASF SE, BASF

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