PUMA-Aktie bricht zweistellig ein: Peso-Abwertung in Argentinien belastet PUMA - 2024 Wachstum erwartet - auch adidas-Aktie belastet
Der Sportartikelhersteller PUMA hat im vergangenen Jahr die deutliche Abwertung des argentinischen Peso zu spüren bekommen.
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Unternehmenschef Arne Freundt verwies laut einer Mitteilung vom Mittwoch vor allem auf "die signifikante Abwertung des Argentinischen Peso Mitte Dezember." Sowohl die Umsätze als auch das Konzernergebnis lägen im vierten Quartal unter den mittleren Analystenschätzungen. Die Papiere von PUMA sackten nach Vorlage der Eckzahlen und dem Ausblick auf den tiefsten Stand seit Oktober 2018. Mit einem Abschlag von letztlich 10,45 Prozent auf 38,49 Euro lagen sie im MDAX der mittelgroßen Werte hinten.
Im vergangenen Jahr sei der Umsatz währungsbereinigt um etwa 6,6 Prozent auf 8,6 Milliarden Euro gestiegen, wie der Konzern auf Basis vorläufiger Zahlen überraschend in Herzogenaurach mitteilte. Das operative Ergebnis (Ebit) liege bei rund 622 Millionen Euro. Ohne die außergewöhnliche Abwertung der argentinischen Währung wäre ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum von über acht Prozent und ein operatives Ergebnis über dem Vorjahr von 641 Millionen Euro erzielt worden. Unter dem Strich blieb 2023 ein Gewinn von etwa 305 Millionen Euro hängen.
PUMA hatte für das abgelaufene Jahr ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im hohen einstelligen Prozentbereich und ein Ergebnis vor Zinsen und Steuern von 590 bis 670 Millionen Euro angepeilt.
"2024 erwarten wir weiterhin geopolitische und makroökonomische Herausforderungen und volatile Währungen", sagte Konzernchef Freundt. Das wirke sich negativ auf die Konsumentenstimmung und die Nachfrage aus, vor allem im laufenden ersten Halbjahr. PUMA sei Anfang 2024 aber in einer besseren Ausgangslage als ein Jahr zuvor. So habe das Unternehmen Bestände reduziert, eine starke Produktpalette mit Neuheiten und Innovationen für dieses Jahr.
Für das laufende Jahr erwartet der PUMA-Vorstand ein währungsbereinigtes Umsatzwachstum im mittleren einstelligen Prozentbereich und einen Gewinn vor Zinsen und Steuern von 620 bis 700 Millionen Euro. Dabei geht das Unternehmen davon aus, dass die künftige Abwertung des argentinischen Peso durch entsprechende Preissteigerungen in Argentinien vollständig kompensiert wird. Analyst Piral Dadhania von der kanadischen Bank RBC zeigte sich vom Ausblick enttäuscht, er impliziere begrenztes Wachstum.
Laut dem Marktexperten Andreas Lipkow zeigen die Zahlen von PUMA zudem die Konsumzurückhaltung und Schwäche im Sportartikelsektor gut auf. Solche Tendenzen seien bereits bei den direkten Konkurrenten Nike und Adidas und auch beim Mode-Konzern HUGO BOSS wahrnehmbar gewesen. Auch wenn es bei PUMA nun noch einige Sonderprobleme gebe, ändere sich am Grundproblem erst einmal nichts.
Seit ihrem Zwischenhoch von Anfang Dezember haben die PUMA-Aktien inzwischen schon mehr als ein Drittel eingebüßt. Seit dem Jahresstart beläuft sich das Minus auf mehr als ein Fünftel. Damit sind sie im MDAX der zweitschwächste Wert.
UBS belässt PUMA auf 'Neutral' - Ziel 60 Euro
Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für PUMA nach Eckdaten zum vierten Quartal auf "Neutral" mit einem Kursziel von 60 Euro belassen. Der Umsatz im Schlussquartal 2023 liege um 12 Prozent unter der Konsenserwartung, schrieb Analystin Zuzanna Pusz in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Auch das operative Ergebnis liege unter der Erwartung. Investoren könnten nach dieser überraschenden und ausgeprägten Gewinnwarnung und des Ausblicks für 2024 auch die mittelfristigen Wachstumsaussichten hinterfragen.
FRANKFURT (Dow Jones) / FRANKFURT/HERZOGENAURACH (dpa-AFX) / ZÜRICH (dpa-AFX Broker)
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Bildquellen: Robert Ascroft/ PUMA
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