Netflix-Aktie mit Kurssprung auf Rekordhoch - Umsatz und Gewinn gestiegen
Eine überraschend hohe Zahl an neuen Abonnenten hat am Dienstag die Aktien des US-Online-Videodienstes Netflix auf ein Rekordhoch getrieben.
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Im vergangenen Quartal hatte das Unternehmen gut fünf Millionen neue Abonnenten gewonnen. Die US-Finanzwelt und Netflix selbst hatten mit einem Plus von etwas über drei Millionen gerechnet. Zahlreiche Analysten lobten daraufhin die am Vorabend nach Börsenschluss vorgelegte Quartalsbilanz, hoben ihre Kursziele an und bekräftigten ihr Kaufurteil. Bei 185,00 US-Dollar erreichten die Papiere den höchsten Stand seit ihrem Börsengang vor rund 15 Jahren.
Umsatz und Gewinn über den Erwartungen
hIm vergangenen Quartal gewann das Unternehmen gut fünf Millionen neue Abonnenten dazu. Die US-Finanzwelt und Netflix selbst hatten mit einem Plus von etwas über drei Millionen gerechnet. Die Kundenzahlen sind wichtig für Netflix, weil sie die teuren exklusiven Produktionen wie "Stranger Things" oder "The Crown" rechtfertigen, mit denen sich der Streaming-Dienst von der Konkurrenz wie Amazon Video oder Maxdome in Deutschland abheben will. Allein im zweiten Vierteljahr seien unter anderem 14 neue Serienstaffeln, 9 Filme, 6 Dokumentationen und 7 Staffeln von Kinderserien gestartet, rechnete Netflix vor. Der Konzernumsatz stieg im Jahresvergleich um fast ein Drittel auf knapp 2,8 Milliarden Dollar (2,44 Mrd Euro), der Gewinn legte von 41 auf 66 Millionen Dollar (56 Mio Euro) zu.
Netflix gibt in diesem Jahr rund sechs Milliarden Dollar für Inhalte aus - vor allem geliehenes Geld. Firmenchef Reed Hastings betonte nach der Vorlage der Quartalszahlen, man sehe sich in der Strategie bestätigt und werde weiter investieren. Bei einer Serie wie "Stranger Things" müsse man zwar viel Geld vorschießen, spiele es jedoch über einen langen Zeitraum wieder ein.
Netflix kam zum Quartalsende auf knapp 104 Millionen Kunden und wird jetzt auch mutiger bei den Prognosen. Nach dem laufenden Quartal sollen es bereits 108,35 Millionen Abonnenten sein. Mit höheren Kundenzahlen und besseren Finanzen kann Netflix sich auch noch aggressiver auf die Jagd nach exklusiven Inhalten machen. Netflix und Amazon haben bereits in der Vergangenheit die Preise für Produktionen im Wettbewerb mit klassischen TV-Sendern hochgetrieben.
Zugleich hatte Netflix in einem Eingeständnis, dass nicht alle Konzepte beim Publikum erfolgreich sind, in den vergangenen Monaten zwei teure und groß beworbene Serien von Hollywood-Regisseuren eingestellt: "The Get Down" von Baz Luhrmann und "Sense8" von den Wachowski-Schwestern.
In dem bereits stark abgegrasten Heimatmarkt USA gewann Netflix im vergangenen Vierteljahr gut eine Million Kunden statt der erwarteten rund 600 000. International kamen über 4 Millionen anstelle der in Aussicht gestellten rund 2,6 Millionen hinzu. Damit trägt die 2016 umgesetzte, schnelle globale Expansion Früchte. Von den wichtigen Märkten ist Netflix nur in China nicht selbst aktiv, sondern musste dort einen Lizenz-Deal mit einem lokalen Streaming-Anbieter machen.
Inzwischen setzten auch andere Streaming-Dienste immer mehr auf eigene Inhalte. Netflix produziert verstärkt lokale Sendungen in verschiedenen Sprachen, die dann auch weltweit vermarktet werden. So soll Ende des Jahres die in Deutschland gedrehte Serie "Dark" starten. Konkurrent Amazon produzierte hier den Sechsteiler "You Are Wanted" mit Matthias Schweighöfer.
UNZERSTÖRBARE WACHSTUMSSTORY
"Unzerstörbare Wachstumsstory", lobte Analyst Anthony DiClemente von Nomura. Douglas Anmuth von JPMorgan hob - wie auch Benjamin Swinburne von Morgan Stanley - die starken und exklusiven Programminhalte hervor, während Goldman-Analyst Heath Terry Netflix auf gutem Weg zum Aufbau einer einzigartigen, weltweiten Unterhaltungsplattform sieht. "Das Angebot an Inhalten hat sich sehr positiv auf das Neukundengeschäft ausgewirkt", schrieb zudem auch er.
Alle drei Experten hoben ihre Kursziele an und bekräftigten ihre Kaufempfehlung. Das höchste Kurspotenzial sehen Anmuth, Swinburne und RBC-Analyst Mark Mahaney für die Aktie. Alle drei haben ihr Kursziel nun auf 210 Dollar hochgesetzt, was aktuell immer noch ein Plus von rund 14 Prozent bedeutet. Insgesamt bewerten 25 Analysten die Aktie mit "Buy" und damit der weit überwiegende Teil.
HOHER BARMITTELVERBRAUCH
Die starken Programminhalte und die wachsende Kundenbasis zehrten jedoch an den Barmitteln, schrieb der JPMorgan-Analyst Anmuth und verwies darauf, dass Netflix seine Schätzung für den Verbrauch an Barmitteln von 2 Milliarden Dollar auf nun 2,0 bis 2,5 Milliarden Dollar angehoben habe. Zudem rechne das Unternehmen damit, viele Jahre lang einen negativen Free Cashflow zu haben.
Dies sei zwar das größte Manko der Aktie, angesichts der hohen Marktchancen sei der starke Fokus auf den Umsatz aber gerechtfertigt, so Anmuth. Ähnlich argumentiert auch Terry von Goldman Sachs. Er verwies zwar auf das gestiegene Risikoprofil wegen des hohen Barmittelverbrauchs, doch genau dadurch wachse Netflix und baue eine Unterhaltungsplattform auf, die es so bislang weltweit nicht gebe.
NEW YORK (dpa-AFX)
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Bildquellen: Netflix
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19.11.2024 | Netflix Buy | Jefferies & Company Inc. | |
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19.04.2024 | Netflix Hold | Deutsche Bank AG | |
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20.07.2022 | Netflix Sell | Goldman Sachs Group Inc. |
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