Erwartungen übertroffen

BASF-Aktie kurzzeitig auf 52-Wochen-Hoch trotz deutlichem Umsatz- und Gewinneinbruch

12.10.16 17:45 Uhr

BASF-Aktie kurzzeitig auf 52-Wochen-Hoch trotz deutlichem Umsatz- und Gewinneinbruch | finanzen.net

Der Chemiekonzern BASF hat wegen des Verkaufs seiner Erdgashandelsaktivitäten einen kräftigen Umsatz- und Gewinneinbruch verzeichnet. Anleger zeigen sich trotzdem begeistert.

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Wie der DAX-Konzern am Dienstagabend nach vorläufigen Berechnungen mitteilte, sackte der Umsatz mit 14,0 Milliarden Euro im dritten Quartal verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um knapp ein Fünftel ab. Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach um 22,5 Prozent auf 1,5 Milliarden Euro ein.

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An den Zielen für das laufende Jahr hält der Konzern fest. Der Umsatz dürfte wegen des Verkaufs des Gashandelsgeschäfts "deutlich" zurückgehen. Das operative Ergebnis (Ebit vor Sondereinflüssen) dürfte "leicht" und damit um bis zu zehn Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen. Im vergangenen Jahr hatte der Konzern bei einem Umsatz von 70,5 Milliarden operativ 6,74 Milliarden Euro verdient. Im dritten Quartal sank der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Sonderposten im Jahresvergleich um 5,4 Prozent.

Verglichen mit dem Vorjahresquartal seien sowohl der Umsatz- als auch der Ergebnisrückgang überwiegend auf den Verkauf des Gashandelsgeschäfts zum 30. September 2015 zurückzuführen, hieß es. Die Ergebnisse der Geschäftsbereiche für chemische Zusatzstoffe (Performance Products), für Lacke, Kunst- und Baustoffe (Functional Materials & Solutions) sowie für Pflanzenschutz (Agricultural Solutions) lägen deutlich über den Werten des Vorjahresquartals.

Analystenstimmen durchwachsen

MACQUARIE HEBT KURSZIEL
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Analyst Cooley May von der australischen Investmentbank Macquarie hob nach den Zahlen sein Kursziel für die Aktie auf 90 Euro an und bestätigte seine Kaufempfehlung, da BASF seine Erwartungen übertroffen habe.

Auch Analyst Andrew Stott von der Schweizer Großbank UBS war voll des Lobes: Die Erholung des Chemiekonzerns habe offensichtlich bereits begonnen, schrieb er in einer ersten Reaktion am Mittwoch. Das operative Ergebnis habe den Konsens um 15 Prozent übertroffen. Er bleibe daher zuversichtlich, dass es weiter bergauf gehe. Vor allem bei den Marktschätzungen für 2016 sieht er nun deutlichen Anpassungsbedarf.

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DEUTSCHE BANK SIEHT HINWEIS AUF GUTE BERICHTSSAISON

Branchenexperte Tim Jones von der Deutschen Bank hat hier schon recht konkrete Vorstellungen: Allein für 2016 dürften die Markterwartungen für das operative Ergebnis (Ebit) um mindestens 3 bis 4 Prozent steigen, so der Analyst. Zudem wertete er die guten BASF-Nachrichten als Hinweis auf eine wahrscheinlich starke Berichtssaison im Chemiesektor.

Noch mit Skepsis sieht dies dagegen Analyst Markus Mayer von der Baader Bank: Seiner Einschätzung nach hat die Branche in ihrem aktuellen Geschäftszyklus den Tiefpunkt noch nicht erreicht, weshalb Anleger die BASF-Quartalszahlen noch nicht als Kaufsignal sehen sollten, warnte er in einer aktuellen Studie.

EXPERTE: KEINE WEITEREN POSITIVEN KURSTREIBER IN SICHT

Auch Analyst Jit Hoong Chan vom Analysehaus S&P Global ließ sich von der allgemeinen Euphorie nicht anstecken: Angesichts der bestätigten BASF-Jahresziele sieht er vorerst kaum weitere positive Kurstreiber für die Aktien. Auch ein Händler warnte, dass die bisherigen Ziele nicht genug seien, um nach dem zuletzt guten Lauf der Papiere auf den BASF-Zug aufzusteigen.

Aktie auf 52-Wochen-Hoch

Aktien des Unternehmens gehörten am Mittwoch zu den gefragtesten Anteilsscheinen im DAX. Zeitweise markierten die Papiere bei 79,99 Euro ein neues 52-Wochen-Hoch. Aus dem Handel gingen die Aktien bei 78,33 Euro auf Vortagesschlusskurs. 2015 hatte der Kurs der BASF-Anteilsscheine ein Rekordhoch bei 97,22 Euro erreicht. Danach ging es monatelang abwärts. Sorgen etwa um Chinas Wirtschaft, den Brexit aber auch Probleme im Öl- und Gasgeschäft belasteten. Im Februar markierte die Aktie ein Zwischentief bei 56,01 Euro, seitdem ist sie aber Schritt für Schritt auf Erholungskurs.

Den vollständigen Quartalsbericht wird der Konzern am 27. Oktober vorlegen.

LUDWIGSHAFEN (dpa-AFX)

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