Ertragsperle

Krupp-Stiftung gegen Komplettverkauf der Aufzugssparte

23.10.19 16:49 Uhr

Krupp-Stiftung gegen Komplettverkauf der Aufzugssparte | finanzen.net

Die Krupp-Stiftung würde den von Finanzinvestoren favorisierten Komplettverkauf der profitablen Aufzugssparte von thyssenkrupp gerne vermeiden.

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Das machte Stiftungschefin Ursula Gather in zwei Interviews mit der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und der Rheinischen Post deutlich, aus denen beide Blätter am Mittwoch vorab wesentliche Aussagen veröffentlichten.

Der Konzern werde auch in Zukunft einen "gewissen Ausgleich" für schlecht laufende Geschäftsbereiche benötigen, sagte Gather der FAZ. Auch für die Stiftung sei es aus Gründen der Dividende "sehr sinnvoll, wenn sie an dem ertragreichsten Unternehmensteil Elevator zu einem möglichst großen Anteil beteiligt bleiben könnte". Kategorisch schloss sie einen Komplettverkauf allerdings nicht aus. "Man wird am Ende sehen, was die beste Lösung ist", so Gather.

Die Aufzugssparte gilt als Ertragsperle des kriselnden Stahl- und Industriekonzerns. Sie lieferte zuletzt mehr als die Hälfte des Konzerngewinns. Um für die Sanierung dringend benötigtes Geld in die Kasse zu bekommen, soll die Sparte mindestens teilweise verkauft oder an die Börse gebracht werden. Gather sagte der Rheinischen Post, eine Weile könne die Stiftung noch auf maßgebliche Gewinnausschüttungen verzichten. Verfestigen dürfe sich diese Situation aber nicht.

Eindeutig äußerte sich die Stiftungschefin zur Sanierung des Konzerns. "Kein Geschäftsbereich kann auf Dauer höhere Kosten verursachen, als er Einnahmen generiert." Performance und Profitabilität müssten schnell wiederhergestellt werden. Die Lage sei "herausfordernd", sagte Gather der FAZ. "Wir müssen jetzt mit der nötigen Geschwindigkeit vorangehen. Dafür ist es höchste Zeit".

Um das dafür nötige Tempo zu erreichen, habe der Konzern entschieden, sich von Guido Kerkhoff als Vorstandschef zu trennen und an seiner Stelle übergangsweise Aufsichtsratschefin Martina Merz einzusetzen, sagte sie der Rheinischen Post. Merz "ist entsendet für ein Jahr, das ist der Plan", sagte Gather der FAZ und widersprach damit indirekt Spekulationen, dass die frühere Bosch-Managerin schon bald wieder gehen muss.

FRANKFURT (Dow Jones)

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