Hinweis auf schwache Nachfrage? Apple Watch gibt’s jetzt mit Rabatt

Auch bei der Veröffentlichung der jüngsten Quartalsbilanz hielt sich der Techriese Apple erneut bedeckt, was konkrete Verkaufszahlen des Hoffnungsbringers Apple Watch angeht. Dabei steckt der Konzern, der stark von der Entwicklung des iPhone abhängig ist, große Hoffnung in die erste eigene Smartwatch. Dass das Produkt die Hoffnungen bislang offenbar nicht erfüllt, lässt eine Rabatt-Aktion erahnen, die am Wochenende bekannt wurde.

Apple Watch gibt’s jetzt mit Rabatt

Wie das Apple-Blog "MacRumors" berichtet, erhalten Kunden, die in ausgewählten US-Stores von Apple ein neues iPhone kaufen, einen Preisnachlass auf die Apple Watch. 50 Dollar weniger sollen Kunden für eine Smartwatch der Sport- oder regulären Modellserie zahlen, heißt es. Dass Apple so kurz nach dem Marktstart eines Produktes bereits einen Discount anbietet, ist ungewöhnlich und könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Verkaufszahlen den hoch gesteckten Erwartungen des Konzerns nicht gerecht werden. Das Techblog "Mashable" spekuliert, ob das Angebot nur als guter Deal für Kunden oder aber als Hinweis auf echte Absatzprobleme zu deuten ist.

Apple Watch-Verkaufszahlen nur grob schätzbar

Tatsächlich ist über den Markterfolg der Apple Watch bislang nur wenig bekannt. Leser der Apple-Bilanz müssen schon genau hinschauen, um einen Eindruck davon zu bekommen, wie viele Smartwatches das Unternehmen im vergangenen Quartal an den Mann gebracht hat. Der Techkonzern wies die Zahlen auch in seinem jüngsten Quartalsbericht nicht einzeln aus, sondern versteckte die Apple Watch-Verkäufe im Bilanzpunkt: "Andere Produkte", in der die Zahlen der Apple Watch, des Apple TV, des iPod, von Beats-Produkten und Accessoires zusammengefasst aufgeführt werden. In diesem Segment hat Apple 8,379 Milliarden Dollar umgesetzt - 1,688 Milliarden Dollar mehr als im Vorjahr. Nimmt man an, dass das Umsatzplus hauptsächlich durch die Apple Watch zustande kam und legt man den niedrigsten Verkaufspreis von 349 Dollar zugrunde, ergibt sich eine geschätzte Verkaufszahl von 4,837 Millionen Apple Watches. Tatsächlich dürfte die Zahl aber geringer ausfallen, denn Apple verkauft auch deutlich hochpreisigere Modelle.

Deutlich mehr Transparenz bei iPhone & Co.

Der Konkurrenz einen Einblick in die gut laufenden Geschäfte zu verschaffen - damit scheint der Technologieriese bei seinen anderen Produkten kaum ein Problem zu haben. Die Verkaufszahlen für iPhone, iPad & Mac sind transparent. Wie der Bilanz zu entnehmen ist, verkaufte Apple im vergangenen Quartal 48 Millionen iPhones, rund 22 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Das iPhone ist das wichtigste Produkt von Apple und macht mehr als 60 Prozent des Geschäfts aus. Die Nachfrage habe im vergangenen Quartal das Angebot übertroffen, sagte Konzernchef Tim Cook in einer Telefonkonferenz nach Vorlage der Zahlen.
Die Verkäufe der iPad-Tablets fielen binnen eines Jahres um fast ein Fünftel auf 9,89 Millionen Geräte. Beim Mac gab es inmitten der andauernden Talfahrt des PC-Marktes ein Absatzplus von drei Prozent auf 5,7 Millionen Computer, ein neuer Rekord für Apple.

Redaktion finanzen.net