Erste Börsenliga

Apple-Aktie nun erstklassig: Aufstieg in den Dow Jones als schlechtes Omen?

19.03.15 21:15 Uhr

Apple-Aktie nun erstklassig: Aufstieg in den Dow Jones als schlechtes Omen? | finanzen.net

Der Techriese Apple ist in der ersten Börsenliga angekommen. Ab Donnerstag werden Apple-Aktien im US-Traditionsindex Dow Jones gelistet. Ob der Aufstieg in den Premiumindex dem Aktienkurs hilft oder schadet, ist unter Experten mehr als umstritten.

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Indizes

20.214,8 PKT -102,3 PKT -0,50%

42.016,8 PKT -618,4 PKT -1,45%

5.841,7 PKT -76,6 PKT -1,29%

Die Apple-Aktie feierte ihr Debüt im Dow Jones zunächst mit leicht steigendem Kurs, während sich der Index marginal rot zeigte. Im weiteren Handelsverlauf notierte die Apple-Aktie dann mit negativen Vorzeichen und rutschte zur Schlussglocke auf einen Verlust von 0,76 Prozent. Dass für das wertvollste Unternehmen der Welt bislang kein Platz im US-Leitindex war, hatte einen einfachen Grund: Die Apple-Aktie war einfach zu teuer. Was für den Aufstieg in den DAX alles andere als ein Hinderungsgrund wäre, ist für den Dow Jones ein Ausschlusskriterium.

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Sonderfall Dow Jones: Antiquierte Indexberechnung

Seit 119 Jahren existiert der Dow Jones und seine Berechnung mutet, verglichen mit anderen Börsenbarometern, recht antiquiert an. Die Redakteure des "Wall Street Journal" bestimmten lange Zeit - mehr oder weniger willkürlich -, welche 30 Aktienwerte im Traditionsindex vertreten sind. Inzwischen wird die Entscheidung von einem Indexausschuss von S&P Dow Jones Indices getroffen.

Da der Dow Jones Industrial Average als Kursindex konzipiert ist, ergibt sich sein Indexwert ausschließlich aus den Aktienkursen der enthaltenen Werte. Um den Indexwert zu ermitteln, werden die Aktienkurse der 30 Dow Jones-Unternehmen addiert und anschließend durch einen variablen Divisor geteilt. Der Index ist also preisgewichtet - je höher der Aktienkurs eines Unternehmens, desto größer dessen Gewichtung im Index.

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Der Börsenwert eines Unternehmens spielt bei der Aufnahme in den Index ebenso wenig eine Rolle, wie eine positive Gewinnentwicklung. Das unterscheidet den Dow Jones von Konkurrenzindizes, wie etwa dem S&P 500 und erklärt, wieso Börsenriesen wie Google, aber auch Warren Buffetts Investmentholding Berkshire Hathaway nicht im US-Leitindex vertreten sind. Im S&P 500 sind diese Werte hingegen hoch gewichtet.

Apple-Aktiensplit ebnet den Weg in den Dow Jones

Wäre die Apple-Aktie vor 2014 in den Index aufgenommen worden, hätte der hohe Aktienkurs zu massiven Verzerrungen im Dow Jones geführt. Selbst kleine Kursausschläge bei der Aktie hätten das Börsenbarometer weitaus deutlicher bewegt, als Kursänderungen bei den anderen Indexwerten. Diesen "Makel" hat Apple im vergangenen Jahr beseitigt und einen Aktiensplit durchgeführt - für jede gehaltene Aktie bekamen Apple-Aktionäre sieben neue Anteilsscheine. Optisch verbilligte sich die Aktie und wurde somit zu einem Kandidaten für den US-Leitindex.

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Genau an dieser Hürde scheitern andere Tech-Riesen, wie etwa der Internetgigant Google. Google-Aktien kosten mehr als 550 Dollar und sind damit deutlich zu teuer für den altehrwürdigen Dow Jones-Index. Und das, obwohl der IT-Riese im vergangenen Jahr ebenfalls einen Aktiensplit durchgeführt und den Kurs der Anteilsscheine optisch halbiert hatte.

Nach Dow Jones-Aufnahme: Geht die Apple-Rallye weiter?

Welche Richtung die Apple-Aktie nach dem Aufstieg in die erste Börsenliga einschlagen wird, ist am Markt umstritten. Experten erwarten, dass die Hausse beim iPhone-Hersteller weitergehen wird - zunächst. Historisch gesehen legen Anteilsscheine nach ihrer Aufnahme in den Dow Jones zu. Allein die Tatsache, dass Fonds, die den Dow Jones abbilden, ab 19. März zum Kauf der Aktie gezwungen sind, dürfte dem Apple-Anteilsschein Auftrieb verleihen und dafür sorgen, dass der Aufwärtstrend, in dem sich die Apple-Aktie seit rund einem Jahr befindet, weiter anhält.

Ob die Rallye aber von Dauer ist, bleibt abzuwarten. Untersuchungen zeigen, dass es sogar meist die Index-Absteiger sind, die sich mittel- und langfristig besser entwickeln, als Mitglieder der ersten Börsenliga. Möglicherweise sind es am Ende Anleger des US-Telekom-Riesen AT&T, die sich über steigende Notierungen bei der Aktie freuen können - denn der Traditionskonzern muss zugunsten von Apple seinen Platz im Dow Jones räumen und den Index verlassen. Kurzfristig geriet die AT&T-Aktie zunächst unter Druck, nachdem der baldige Abstieg bekannt wurde. Dieser Trend könnte sich aber nach Vollzug des Wechsels umkehren, denn "Aktien, die aus dem Dow rausgeworfen werden, entwickeln sich in den nächsten 12 Monaten in der Regel positiv - wenn alle anderen Faktoren gleich bleiben", sagt Nicholas Colas, Anlagestratege beim Wertpapierhaus Convergex. So erging es seinerzeit auch Dow Jones-Absteiger Hewlett-Packard, dessen Aktie nach dem Indexrauswurf kräftig haussierte. Auch der Aktie von Alcoa hat der Abstieg nicht geschadet, sie legte ebenfalls eine Rallye aufs Parkett. Die Anteilsscheine beider ehemaliger Dow Jones Mitglieder entwickelten sich besser, als der Gesamtmarkt, den der Börsendinosaurier Dow Jones abbildet.

Apple Watch als Zünglein an der Waage?

Ein Indexaufstieg ist also keinesfalls ein Garant für eine positive Aktienentwicklung. Apple-Aktionäre haben allerdings bereits in der Vergangenheit bewiesen, dass sie Vertrauen in das Unternehmen und seine Entwicklung haben - nicht umsonst hat der Konzern aus Cupertino einen Marktwert von über 700 Milliarden Dollar erreicht. Solange die Geschäfte gut laufen und das Unternehmen seine Produkte an den Mann bringt, dürfte sich dies auch im Aktienkurs widerspiegeln.

Doch genau hier liegt die Krux - ob der Weg der Apple-Aktie weiter nach oben führt, dürfte nicht zuletzt davon abhängig sein, wie erfolgreich das Unternehmen seine Apple Watch am Markt positionieren kann. Doch gerade mit diesem Produkt geht Apple ein großes Risiko ein. Die erste Smartwatch aus dem Haus des iKonzerns ist ab 349 US-Dollar zu haben. Mit einer Luxusversion für 10.000 Dollar und mehr will sich das Unternehmen aber oberhalb des Massenmarktes neue Käuferschichten erschließen. Dass die Marge in diesen Preisdimensionen erheblich sein dürfte, ist unbestritten. Doch wieviel Geräte Apple von seiner Hochpreisvariante unters Volk bringen kann, ist fraglich. Und ob die Apple Watch einen ähnlichen Boom auslösen kann, wie seinerzeit iPod, iPhone und iPad, wird von vielen Marktbeobachtern bezweifelt.

Microsoft und Intel sind keine guten Vorbilder

Ob die Aufnahme der Apple-Aktie in den Dow Jones-Index Investoren weitere Aktiengewinne bescheren wird, ist also nicht eindeutig zu beantworten. Zu abhängig sind Techkonzerne wie Apple und Google von der Nachfrage nach ihren Produkten, der Innovationszwang liegt bei den Tech-Riesen deutlich höher als etwa bei alteingesessenen Indexgrößen wie Caterpillar, General Electric oder Verizon.

Eins steht jedoch fest: Apple wird frischen Wind in den angestaubten Dow Jones-Index bringen und wird das Tech-Portfolio des Börsenbarometers, das bislang aus dem Windows-Hersteller Microsoft und dem Halbleiterriesen Intel besteht, sinnvoll erweitern. Zum Vorbild sollte sich Apple seine Indexkollegen allerdings nicht nehmen - von den hohen Aktienkursen, über die sich Anleger bei der Aufnahme der Titel in den Dow Jones 1999 freuen konnten, sind beide Unternehmen aktuell weit entfernt.

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Bildquellen: NoDerog / iStock, jkirsh / Shutterstock.com

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