Erneute Betrugsvorwürfe

Die mit Abstand volatilste DAX-Aktie: Wem Wirecard zu heikel ist, der kann auf diese Konkurrenten setzen

24.10.19 17:02 Uhr

Die mit Abstand volatilste DAX-Aktie: Wem Wirecard zu heikel ist, der kann auf diese Konkurrenten setzen | finanzen.net

Der Aktienkurs des Münchner Zahlungsdienstleisters Wirecard kommt in diesem Jahr nicht zur Ruhe. Nach der erneuten Anschuldigung eines FT-Journalisten rutschen die Papiere wiederholt ab. Für Investoren könnten sich nun aber bei einem Konkurrenten der Münchner neue Chancen auftun.

Werte in diesem Artikel
Aktien

57,32 EUR -0,38 EUR -0,66%

15,52 EUR -0,23 EUR -1,45%

82,94 EUR -0,07 EUR -0,08%

297,40 EUR 1,00 EUR 0,34%

0,02 EUR 0,00 EUR 0,00%

Indizes

19.296,0 PKT -109,2 PKT -0,56%

• Wirecard-Aktie ist 4,5-mal volatiler als der DAX
• FT-Journalisten sorgen erneut für Kursrutsch
• Solide Kursgewinne bei MasterCard und Visa

Es dürfte kaum verwundern, dass die Wirecard-Aktie gegenwärtig mit sehr großem Abstand den ersten Platz im DAX-Volatilitäts-Ranking einnimmt. So betrug die Schwankungsintensität des Papiers in den vergangenen 30 Handelstagen unglaubliche 55 Prozent. Über einen Zeitraum von 50 Handelswochen erreichte die Volatilität der Aktie sogar einen Wert von rund 70 Prozent. Selbst die zweit und dritt schwankungsintensivsten DAX-Aktien, Covestro und die Deutsche Bank, bringen es in diesem Zeitintervall nur auf eine Volatilität von rund 39 und 38 Prozent.

Die Wirecard-Aktie hält den Vola-Rekord im DAX

Auch der Vergleich mit dem Gesamtmarkt zeigt, welche Dynamik gegenwärtig in der Wirecard-Aktie steckt. Denn die Schwankungsintensität des DAX lag im zurückliegenden Jahr lediglich bei 15,5 Prozent und somit fast 55 Prozent unter der Volatilität der Wirecard-Anteilsscheine. In einer Zeitspanne von nur 12 Monaten pendelte das Papier zwischen ihrem Jahreshoch bei 176,95 Euro und ihrem Jahrestief bei 86,28 Euro.

Beginnt nun die Aufholjagd der Wirecard-Aktie ...

Diese hohen Abweichungen bieten zwar eine hervorragende Basis für kurzorientierte Trader, jedoch sicherlich nicht für risikoaverse Investoren. Dennoch hat es sich, bei den bisherigen Kursrücksetzern Anfang 2016 und 2019, gerade für abgebrühte Anleger durchaus ausgezahlt, sofern sie den Abverkauf ausgenutzt haben. Ob eine derartige Vorgehensweise auch dieses Mal zum Erfolg führen wird, ist zwar nicht ausgeschlossen, aber natürlich auch nicht garantiert. Denn wie die Vergangenheit schon gezeigt hat, beharren die Financial Times-Journalisten auch dieses Mal unbeugsam auf ihren Betrugsvorwürfen.

... oder hat die Financial Times noch ein Ass im Ärmel?

Dementsprechend ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Wirecard-Aktie, sofern ein weiterer Vorwurf der FT veröffentlicht werden sollte, ihre charttechnisch sehr wichtige und symbolträchtige Marke von 100 Euro unterschreiten könnte. Sollte es tatsächlich zu einem derartigen Abverkauf kommen, könnte der Preis pro Aktie sogar bis auf das 52-Wochen-Tief bei 86,28 Euro zurückfallen.

Weitere Vorwürfe sind denkbar

Dabei bietet gerade das Geschäftsmodell von Wirecard genügend Angriffsfläche für weitere Vorwürfe. Denn im Gegensatz zu vielen Konkurrenten arbeiten die Münchener viel mit Drittanbietern zusammen und deren mögliches Fehlverhalten wirft immer wieder auch ein schlechtes Licht auf Wirecard.

Diese drei US-Konkurrenten laufen Wirecard davon

Anleger, die sich in der Zahlungsdienstleister-Branche engagieren möchten und vor hohen Kursschwankungen zurückschrecken, sollten ihr Kapital möglichereweise in die US-Schwergewichte des Sektors, wie zum Beispiel PayPal, MasterCard und Visa, investieren.

Denn während die Wirecard-Aktie in den zurückliegenden 52-Wochen über 30 Prozent an Wert einbüßen musste, kletterten an den US-Börsen die Anteilsscheine von PayPal um über 18 Prozent, Visa um rund 25 Prozent und MasterCard sogar über 33 Prozent. Starke Konsumausgaben und eine vorschreitende Abkehr von Bargeld könnten diesen dynamischen Aufwärtstrend auch weiterhin am Leben erhalten.

Momentum vs. Bewertung

Das positive Momentum dieser drei Payment-Aktien darf jedoch nicht über die fundamentale Datenlage der Branche hinwegtäuschen. Denn mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis für das Jahr 2021 von unter 20 schneiden die Papiere von Wirecard im Vergleich zur Peer-Group verhältnismäßig gut ab. Mit geschätzten KGVs für das Jahr 2021 von rund 23,6, 24,3 und 25,8 sind die Anteilscheine von Visa, MasterCard und PayPal deutlich höher angeisiedelt. Die vermeintlich lukrative Bewertung der Wirecard-Aktie hängt natürlich mit dem extremen Kursrücksetzern Mitte Oktober zusammen. Dementsprechend gibt es aus fundamentaler Sicht zwar gut Argumente für die Aktie, ein dynamisches Momentum mag gegenwärtig jedoch eher bei den Konkurrenten zu finden sein.

Pierre Bonnet / finanzen.net

Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.

Ausgewählte Hebelprodukte auf Covestro

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Covestro

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Pavel Kapysh / Shutterstock.com, Anton Garin / Shutterstock.com

Nachrichten zu Wirecard AG

Analysen zu Wirecard AG

DatumRatingAnalyst
26.06.2020Wirecard VerkaufenIndependent Research GmbH
25.06.2020Wirecard VerkaufenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
22.06.2020Wirecard VerkaufenIndependent Research GmbH
19.06.2020Wirecard ReduceOddo BHF
18.06.2020Wirecard VerkaufenIndependent Research GmbH
DatumRatingAnalyst
26.05.2020Wirecard buyBaader Bank
15.05.2020Wirecard kaufenIndependent Research GmbH
14.05.2020Wirecard buyBaader Bank
11.05.2020Wirecard buyBaader Bank
07.05.2020Wirecard buyBaader Bank
DatumRatingAnalyst
18.06.2020Wirecard Equal-WeightMorgan Stanley
08.06.2020Wirecard NeutralOddo BHF
08.06.2020Wirecard NeutralUBS AG
02.06.2020Wirecard NeutralUBS AG
26.05.2020Wirecard HaltenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
DatumRatingAnalyst
26.06.2020Wirecard VerkaufenIndependent Research GmbH
25.06.2020Wirecard VerkaufenNorddeutsche Landesbank (Nord/LB)
22.06.2020Wirecard VerkaufenIndependent Research GmbH
19.06.2020Wirecard ReduceOddo BHF
18.06.2020Wirecard VerkaufenIndependent Research GmbH

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für Wirecard AG nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"