Die mit Abstand volatilste DAX-Aktie: Wem Wirecard zu heikel ist, der kann auf diese Konkurrenten setzen
Der Aktienkurs des Münchner Zahlungsdienstleisters Wirecard kommt in diesem Jahr nicht zur Ruhe. Nach der erneuten Anschuldigung eines FT-Journalisten rutschen die Papiere wiederholt ab. Für Investoren könnten sich nun aber bei einem Konkurrenten der Münchner neue Chancen auftun.
Werte in diesem Artikel
• Wirecard-Aktie ist 4,5-mal volatiler als der DAX
• FT-Journalisten sorgen erneut für Kursrutsch
• Solide Kursgewinne bei MasterCard und Visa
Es dürfte kaum verwundern, dass die Wirecard-Aktie gegenwärtig mit sehr großem Abstand den ersten Platz im DAX-Volatilitäts-Ranking einnimmt. So betrug die Schwankungsintensität des Papiers in den vergangenen 30 Handelstagen unglaubliche 55 Prozent. Über einen Zeitraum von 50 Handelswochen erreichte die Volatilität der Aktie sogar einen Wert von rund 70 Prozent. Selbst die zweit und dritt schwankungsintensivsten DAX-Aktien, Covestro und die Deutsche Bank, bringen es in diesem Zeitintervall nur auf eine Volatilität von rund 39 und 38 Prozent.
Die Wirecard-Aktie hält den Vola-Rekord im DAX
Auch der Vergleich mit dem Gesamtmarkt zeigt, welche Dynamik gegenwärtig in der Wirecard-Aktie steckt. Denn die Schwankungsintensität des DAX lag im zurückliegenden Jahr lediglich bei 15,5 Prozent und somit fast 55 Prozent unter der Volatilität der Wirecard-Anteilsscheine. In einer Zeitspanne von nur 12 Monaten pendelte das Papier zwischen ihrem Jahreshoch bei 176,95 Euro und ihrem Jahrestief bei 86,28 Euro.
Beginnt nun die Aufholjagd der Wirecard-Aktie ...
Diese hohen Abweichungen bieten zwar eine hervorragende Basis für kurzorientierte Trader, jedoch sicherlich nicht für risikoaverse Investoren. Dennoch hat es sich, bei den bisherigen Kursrücksetzern Anfang 2016 und 2019, gerade für abgebrühte Anleger durchaus ausgezahlt, sofern sie den Abverkauf ausgenutzt haben. Ob eine derartige Vorgehensweise auch dieses Mal zum Erfolg führen wird, ist zwar nicht ausgeschlossen, aber natürlich auch nicht garantiert. Denn wie die Vergangenheit schon gezeigt hat, beharren die Financial Times-Journalisten auch dieses Mal unbeugsam auf ihren Betrugsvorwürfen.
... oder hat die Financial Times noch ein Ass im Ärmel?
Dementsprechend ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Wirecard-Aktie, sofern ein weiterer Vorwurf der FT veröffentlicht werden sollte, ihre charttechnisch sehr wichtige und symbolträchtige Marke von 100 Euro unterschreiten könnte. Sollte es tatsächlich zu einem derartigen Abverkauf kommen, könnte der Preis pro Aktie sogar bis auf das 52-Wochen-Tief bei 86,28 Euro zurückfallen.
Weitere Vorwürfe sind denkbar
Dabei bietet gerade das Geschäftsmodell von Wirecard genügend Angriffsfläche für weitere Vorwürfe. Denn im Gegensatz zu vielen Konkurrenten arbeiten die Münchener viel mit Drittanbietern zusammen und deren mögliches Fehlverhalten wirft immer wieder auch ein schlechtes Licht auf Wirecard.
Diese drei US-Konkurrenten laufen Wirecard davon
Anleger, die sich in der Zahlungsdienstleister-Branche engagieren möchten und vor hohen Kursschwankungen zurückschrecken, sollten ihr Kapital möglichereweise in die US-Schwergewichte des Sektors, wie zum Beispiel PayPal, MasterCard und Visa, investieren.
Denn während die Wirecard-Aktie in den zurückliegenden 52-Wochen über 30 Prozent an Wert einbüßen musste, kletterten an den US-Börsen die Anteilsscheine von PayPal um über 18 Prozent, Visa um rund 25 Prozent und MasterCard sogar über 33 Prozent. Starke Konsumausgaben und eine vorschreitende Abkehr von Bargeld könnten diesen dynamischen Aufwärtstrend auch weiterhin am Leben erhalten.
Momentum vs. Bewertung
Das positive Momentum dieser drei Payment-Aktien darf jedoch nicht über die fundamentale Datenlage der Branche hinwegtäuschen. Denn mit einem geschätzten Kurs-Gewinn-Verhältnis für das Jahr 2021 von unter 20 schneiden die Papiere von Wirecard im Vergleich zur Peer-Group verhältnismäßig gut ab. Mit geschätzten KGVs für das Jahr 2021 von rund 23,6, 24,3 und 25,8 sind die Anteilscheine von Visa, MasterCard und PayPal deutlich höher angeisiedelt. Die vermeintlich lukrative Bewertung der Wirecard-Aktie hängt natürlich mit dem extremen Kursrücksetzern Mitte Oktober zusammen. Dementsprechend gibt es aus fundamentaler Sicht zwar gut Argumente für die Aktie, ein dynamisches Momentum mag gegenwärtig jedoch eher bei den Konkurrenten zu finden sein.
Pierre Bonnet / finanzen.net
Dieser Text dient ausschließlich zu Informationszwecken und stellt keine Anlageempfehlung dar. Die finanzen.net GmbH schließt jegliche Regressansprüche aus.
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Bildquellen: Pavel Kapysh / Shutterstock.com, Anton Garin / Shutterstock.com
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25.06.2020 | Wirecard Verkaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) | |
22.06.2020 | Wirecard Verkaufen | Independent Research GmbH | |
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18.06.2020 | Wirecard Verkaufen | Independent Research GmbH |
Datum | Rating | Analyst | |
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26.05.2020 | Wirecard buy | Baader Bank | |
15.05.2020 | Wirecard kaufen | Independent Research GmbH | |
14.05.2020 | Wirecard buy | Baader Bank | |
11.05.2020 | Wirecard buy | Baader Bank | |
07.05.2020 | Wirecard buy | Baader Bank |
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18.06.2020 | Wirecard Equal-Weight | Morgan Stanley | |
08.06.2020 | Wirecard Neutral | Oddo BHF | |
08.06.2020 | Wirecard Neutral | UBS AG | |
02.06.2020 | Wirecard Neutral | UBS AG | |
26.05.2020 | Wirecard Halten | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) |
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26.06.2020 | Wirecard Verkaufen | Independent Research GmbH | |
25.06.2020 | Wirecard Verkaufen | Norddeutsche Landesbank (Nord/LB) | |
22.06.2020 | Wirecard Verkaufen | Independent Research GmbH | |
19.06.2020 | Wirecard Reduce | Oddo BHF | |
18.06.2020 | Wirecard Verkaufen | Independent Research GmbH |
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