Verdacht der Marktmanipulation bei VW - Ex-Chef Winterkorn im Visier
Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat im Abgas-Skandal ein weiteres Verfahren gegen VW eingeleitet.
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Die Staatsanwaltschaft Braunschweig hat im Skandal um manipulierte Abgaswerte ein weiteres Verfahren gegen Volkswagen wegen Marktmanipulation eingeleitet. Dabei richte sich der Anfangsverdacht gegen den früheren VW-Konzernchef Martin Winterkorn und einen weiteren früheren Vorstand des Konzerns, wie die Staatsanwaltschaft am Montag erklärte. Die Behörde betonte, dabei handle es sich nicht um den amtierende Aufsichtsratsvorsitzenden Hans Dieter Pötsch, der früher Finanzvorstand des Konzerns war. Ob es sich dabei um ein amtierendes oder ehemaliges Vorstandsmitglied handele, wollte Oberstaatsanwalt Klaus Ziehe nicht sagen. Er verwies auf die Persönlichkeitsrechte. Winterkorn als eine Person der Zeitgeschichte rechtfertige allerdings die Nennung des Namens. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird auch gegen VW-Markenchef Herbert Diess ermittelt. Das erfuhr die dpa am Montag aus mehreren voneinander unabhängigen Quellen. Ein Sprecher des Unternehmens wollte sich dazu gegenüber der Agentur zunächst nicht äußern.
Anfangsverdacht: Finanzwelt zu spät informiert
Es bestünden "tatsächliche Anhaltspunkte" dafür, dass die früheren Unternehmensverantwortlichen im Skandal um manipulierte Abgaswerte gegen die Pflicht zu einer rechtzeitigen Ad-Hoc-Mitteilung verstoßen haben könnten, hieß es von Seiten der Staatsanwaltschaft weiter. Den Angaben der Behörde zufolge ist eine Strafanzeige der deutschen Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin) Auslöser des neuen Ermittlungsverfahrens. Die Behörde hatte zuvor geprüft, ob Volkswagen nach ihrer Einschätzung mit der Ad-Hoc-Mitteilung vom 22. September des vergangenen Jahres rechtzeitig über die US-Untersuchungen zu den Diesel-Abgasen informiert hatte.
Volkswagen hat bislang stets abgestritten, mit dem eigenen Vorgehen gegen Informationspflichten verstoßen zu haben. Ziehe sagte, es habe im Zusammenhang mit den neuen Vorwürfen bisher keine Durchsuchungen gegeben. Er könne noch nicht absehen, wie lange das Ermittlungsverfahren dauere. "Wir müssen die Beteiligten jetzt natürlich anhören und weitere Zeugen vernehmen", sagte er. Die Staatsanwaltschaft betonte: "Ob sich der genannte Anfangsverdacht verdichtet oder entkräften lässt, hängt von dem Ergebnis der erforderlichen weiteren Ermittlungen ab." Es gelte wie in allen anderen Ermittlungsverfahren die Unschuldsvermutung.
Pötsch war Finanzvorstand, als der Konzern im September die Manipulation von Abgaswerten einräumte. Im Oktober wurde er an die Spitze des Aufsichtsrats berufen. Winterkorn war im Zuge des Skandals zurückgetreten. Dabei hatte er erklärt, er tue dies im Interesse des Unternehmens, obwohl er sich keines Fehlverhaltens bewusst sei.
Abgas-Skandal ließ VW-Aktie unter die Räder kommen
Nach Bekanntwerden des Skandals um manipulierte Abgaswerte von Dieselautos war der Wert der Volkswagen-Aktien im vergangenen Jahr eingebrochen. Die Investoren befürchten Schadensersatzzahlungen an Autokäufer in Milliarden-Euro-Höhe. Hinzu kommen könnten wegen des möglichen Verstoßes gegen die Ad-Hoc-Pflicht Ansprüche der Anleger selbst. Vor dem Hintergrund des Abgasskandals geht die Bafin zudem nach wie vor dem Verdacht auf Insiderhandel nach, wie eine Sprecherin der Behörde am Montag auf Dow Jones Newswires-Anfrage sagte.
Am Aktienmarkt hatte die Nachricht zu den Ermittlungen am Montag kaum Auswirkungen. Die VW-Vorzugsaktie lag am Nachmittag in einem sehr festen Markt weiter mehr als 4 Prozent im Plus und war damit in der Spitzengruppe im DAX zu finden. Zum Handelsende stand gar ein Aufschlag von 4,97 Prozent auf 124,65 Euro an der Kurstafel.
Redaktion finanzen.net/Dow Jones Newswires/Reuters/dpa-AFX
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