Beiersdorf erwartet 2020 Umsatzwachstum und stabile Rendite - Beiersdorf-Aktie stabil
Der Konsumgüterkonzern Beiersdorf erwartet für das laufende Jahr ein weiteres Umsatzwachstum.
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Jedoch rechnet Vorstandschef Stefan De Loecker mit "verstärktem Gegenwind", wie er am Dienstag bei der Vorlage der Bilanz erläuterte. So erwartet der Manager in Märkten wie Europa, Nordamerika, Japan oder Indien einen verschärften Wettbewerb. Zudem ist noch offen, wie sich die Ausbreitung des neuartigen Coronavirus auf die Geschäfte niederschlägt. Dies zusammen mit dem laufenden Investitionsprogramm führt dazu, dass Beiersdorf allenfalls von einer stabilen Rendite ausgeht.
In den Monaten Januar und speziell Februar habe sich das Konsumentengeschäft insbesondere in China wegen des Coronavirus unter den Erwartungen entwickelt, sagte De Loecker in einer Telefonkonferenz. Dies sei in der Prognose für 2020 bereits eingeflossen. Auswirkungen auf andere Märkte gibt es dem Vorstandschef zufolge derzeit nicht, "das wird aber noch kommen". In der Lieferkette gebe es keine Unterbrechungen. Zwei von drei Werken in China hätten die Produktion wieder aufgenommen, davon ist eines von Tesa.
2020 erwartet De Loecker eine operative Umsatzrendite (Ebit) auf dem Vorjahresniveau von 14,5 Prozent. 2019 war sie wegen der laufenden Investitionen um 0,9 Prozentpunkte gesunken. Die Erlöse sollen 2020 aus eigener Kraft von knapp 7,7 Milliarden Euro um rund 3 bis 5 Prozent steigen. Während die Hautpflegemarken ebenfalls in dieser Größenordnung zulegen sollen, geht Beiersdorf bei der Klebstofftochter Tesa nur von einem leichten organischen Umsatzplus aus. Das Geschäft leidet unter der derzeit schwächeren Konjunktur, insbesondere in der Autoindustrie. Der Vorstandschef erwartet dabei in diesem Jahr keine signifikante Erholung.
Beim laufenden Investitionsprogramm sieht sich De Loecker im Plan. Beiersdorf erschließe neue Wachstumsmärkte und Geschäftsfelder, erklärte er. Dabei dürfe die Investitionsbereitschaft nicht von kurzfristigen Ereignissen überlagert werden, so der Manager. Das Management hatte Anfang 2019 hohe Ausgaben angekündigt, um das Wachstum in der wettbewerbsintensiven Branche anzukurbeln. In die Erweiterung der Produktpalette sowie in Kapazitäten und technologische Entwicklungen sollen jährlich 250 bis 350 Millionen Euro gesteckt werden. Dafür nimmt der Konzern auch vorübergehend Einbußen bei der Rendite in Kauf.
Der Konzern ist unlängst etwa in die Naturkosmetik eingestiegen oder widmete sich Spezialgebieten, etwa Pflegeprodukten für tätowierte Haut. Weitere Übernahmen hält Beiersdorf für möglich. Außerdem will das Unternehmen das Geschäft mit natürlicher Pflege ausbauen. Dazu setzt Beiersdorf verstärkt auf digitale Technologien. "Gleichzeitig sehen wir, dass es noch viel zu tun gibt", erklärte De Loecker mit Blick auf den scharfen Wettbewerb im Konsumgütergeschäft.
Viel zu tun hat Beiersdorf auch bei der Sonnenschutzmarke Coppertone, die der Konzern vergangenes Jahr von Bayer übernommen hatte. Die Integration verlaufe reibungslos, sagte De Loecker. Allerdings fuhr die Marke in den vier Monaten bis Jahresschluss operative Verluste im niedrigen zweistelligen Millionen-Euro-Bereich ein, räumte Finanzchefin Dessi Temperley ein. Sie geht davon aus, dass die Marke auch 2020 die Umsatzrendite mit etwa 0,2 Prozentpunkten belasten werde. Ein Problem sei, dass in den vergangenen Jahren zu wenig in die Marke investiert worden sei, sagte De Loecker.
Im vergangenen Jahr nahm der Jahresüberschuss der Hamburger von 745 Millionen auf 736 Millionen Euro ab. Aktionäre sollen eine unveränderte Dividende von 0,70 Euro je Aktie erhalten. Zahlen und Ausblick lagen weitgehend im Rahmen der Erwartungen der Analysten.
Beiersdorf-Aktie tritt nach stabiler Prognose auf der Stelle
Die Aussicht auf eine stabile Dividende und ein Umsatzplus des Konsumgüterkonzerns Beiersdorf hat am Dienstag kaum begeistert. Die Aussicht auf eine nur stabile Dividende konnte die Anleger ebenfalls nicht locken. Die Aktie legte vor dem Hintergrund einer breiten Markterholung eine Berg- und Talfahrt hin. Am Nachmittag stieg sie mit plus 1,49 Prozent auf 98,32 Euro leicht unterdurchschnittlich. Bis zum Börsenschluss reduzierte sich der Aufschlag auf 0,97 Prozent, sodass die Aktie 97,82 Euro wert ist. Vor rund zwei Wochen noch, bevor die Börsen aus Sorge vor der Coronavirus-Krise (Covid-19) eingebrochen waren, kostete das Papier noch rund 10 Euro mehr.
Die Talfahrt für die Aktie des Nivea-Herstellers hatte mit den Hiobsbotschaften aus Italien begonnen: Infolge des ersten großen Covid-19-Ausbruchs auf europäischem Boden stürzte der Kurs innerhalb von nur fünf Handelstagen um 11,5 Prozent ab. Zeitweise erreichte das Papier bei 93,30 Euro sein tiefstes Niveau seit Ende April 2019. Inzwischen nähert sich der Kurs wieder der 100-Euro-Marke.
Analysten sahen weder in den an diesem Dienstag nun vorgelegten Jahreszahlen noch dem Ausblick größere Überraschungen. Der Konsumgüter- und Klebstoffkonzern habe die Erwartungen im Großen und Ganzen erfüllt, schrieb etwa Warburg-Analyst Jörg Frey. Analyst Loïc Morvan von Bryan Garnier stieß ins selbe Horn: Sowohl die Ergebnisse als auch die Prognose für das laufende Jahr lägen innerhalb der Erwartungen am Markt.
Auch Analyst Thomas Maul von der DZ Bank konstatiert: "Der Ausblick für das Jahr 2020 beinhaltet keine Überraschungen." Das Coronavirus könnte zwar kurzfristig das Wachstum der Töchter La Prairie und Tesa bremsen, mittel- bis langfristig sieht er die Beiersdorf-Gruppe aber auf dem richtigen Weg. Als fairen Wert veranschlagt Maul deshalb einen Betrag von 119 Euro pro Aktie und rät nach wie vor zum Kauf.
Etwas negativer äußerte sich indes Analyst John Ennis von der US-Investmentbank Goldman Sachs. Er rechne nach den Aussagen des Managements zur operativen Profitabilität nun mit leichten abwärts gerichteten Überarbeitungen des operativen Ergebnisses durch den Konsens. Dabei verwies er auch auf einen Mangel an Klarheit seitens des Unternehmens über die Auswirkungen des Coronavirus. Das dürfte negativ aufgefasst werden, schrieb er und rät weiterhin zum Verkauf des Papiers.
Wie Beiersdorf-Vorstandschef Stefan De Loecker zur Vorlage der Zahlen sagte, rechnet er für das laufende Geschäftsjahrs mit "verstärktem Gegenwind". Gemeint sind damit ein teilweise verschärfter Wettbewerb, Belastungen durch das laufende Investitionsprogramm sowie die unkalkulierbaren Risiken des Coronavirus. Entsprechend prognostizieren die Hamburger eine operative Umsatzrendite (Ebit) auf dem Vorjahresniveau von 14,5 Prozent. Der Konzern ist allerdings bekannt dafür, seine Prognose eher konservativ zu formulieren.
In den vergangenen zwölf Monaten noch hatte die Beiersdorf-Aktie eine Hochphase erlebt und um knapp 18 Prozent zugelegt, während der Dax (DAX 30) im selben Zeitraum lediglich um etwas mehr als vier Prozent stieg. Bei 117,25 Euro pro Anteilsschein war im vergangenen September ein Rekordhoch erreicht worden, ehe der Kurs wieder abbröckelte und sich sie bei etwa 105 Euro einpendelte. Vor knapp zwei Wochen folgte dann der Absturz und nun wieder eine erste Erholung. Der Börsenwert des Konzerns beläuft sich inzwischen wieder auf knapp 24,8 Milliarden Euro.
/nas/mne/jha/
HAMBURG (dpa-AFX)
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