Erholung oder Strohfeuer?

Nach Berg- und Talfahrt: DAX dreht nach US-Jobdaten ins Plus

08.08.24 17:39 Uhr

Börsen in Frankfurt weiter auf Achterbahnfahrt: DAX macht Verluste nach US-Arbeitsmarktdaten wett - Bilanzen wirken stützend | finanzen.net

Am Donnerstag setzte sich das Auf und Ab der vergangenen Tage zunächst fort.

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Der deutsche Leitindex DAX begann die Sitzung 0,56 Prozent im Minus bei 17.516,05 Punkten. Dann verschärfte sich seine Abwärtstendenz kurzzeitig. Das wurde jedoch von DAX-Schwergewichten mit guten Bilanzen und US-Arbeitsmarktzahlen wieder relativiert, sodass der deutsche Leitindex letztlich 0,37 Prozent höher bei 17.680,40 Zählern schloss.
Nach der deutlichen Erholung zur Wochenmitte haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt insgesamt erneut vorsichtiger agiert.

Börsen weltweit in unruhigem Fahrwasser

Am Mittwoch hatte der hiesige Leitindex seine kräftigen Verluste vom Wochenanfang noch aufgeholt. Am New Yorker Aktienmarkt war es aber im Verlauf bereits wieder abwärts gegangen. Die Börsen befinden sich seit dem von Rezessionssorgen in den USA ausgelösten Kurssturz in unruhigem Fahrwasser.

Wann kommt die Bodenbildung im DAX?

"Wir befinden uns in der saisonal schwächsten Zeit für Aktien im ganzen Jahr", schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Markets. Bis Anfang Oktober sei daher nicht mit einer Bodenbildung im DAX zu rechnen. In den nächsten Wochen blieben die Anleger auf einem unsicheren Terrain unterwegs.

DAX-Bilanzen unter der Lupe

Überraschend starke Ergebnisse kamen von den Schwergewichten aus dem DAX. Zur Allianz hieß es, die Zahlen seien durch die Bank besser als erwartet ausgefallen.
Noch überraschender sah es bei der Munich Re aus. Bei den Schäden aus Naturkatastrophen habe der Markt "deutlich zu schwarz gemalt, hieß es im Handel.
Die Zahlen der Deutschen Telekom lagen in der Breite leicht über den Erwartungen. Zudem seien T-Mobile US am Mittwoch auf neue Allzeithochs gestiegen, die Marktkapitalisierung der US-Tochter liege nun schon bei etwa 220 Milliarden US-Dollar, wovon die Hälfte der Deutschen Telekom zuzurechnen sei.
Auch die konjunkturempfindliche Siemens ist relativ gut durch die Wirtschaftsschwäche gekommen. Die Zahlen lagen leicht über den Erwartungen.
Rheinmetall verwies daneben auf eine starke Profitabilität im Munitionsgeschäft.

US-Arbeitslosenzahlen im Blick

Mehr als sonst im Fokus standen am Nachmittag die wöchentlichen Erstanträge auf US-Arbeitslosenunterstützung. Die Menge der Erstanträge hat dabei in der Woche zum 3. August abgenommen. Im Vergleich zur Vorwoche fiel die Zahl der Anträge auf saisonbereinigter Basis um 17.000 auf 233.000, wie das US-Arbeitsministerium in Washington mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten einen Rückgang auf 240.000 vorhergesagt. Für die Vorwoche wurde der Wert nach oben revidiert, auf 250.000 von ursprünglich 249.000.
Eine Schwäche des Arbeitsmarkts hätte Rezessionssorgen und Zinssenkungshoffnungen gleichermaßen erhöht.

Carry Trades aufgelöst?

Die Auflösung der "Carry Trades" über den japanischen Yen dürfte nun überwiegend gelaufen sein. Mit Blick auf das Volumen geht JPMorgan davon aus, dass drei Viertel abgewickelt wurden. Das Zurückrudern der Bank of Japan bei Zinserhöhungen hat zudem den Druck aus dem Markt genommen.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX / Dow Jones Newswires

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