Munich Re-Aktie schließt schwach: Munich Re sieht Gewinnziel trotz Katastrophen in Reichweite
Die Munich Re hat im dritten Quartal unter dem Strich zwar mehr verdient als im schwachen Vorjahreszeitraum.
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Allerdings sorgten ein Hurrikan in den USA und das Tief "Bernd" in Deutschland für eine erhebliche Schadensbelastung. Der DAX-Konzern bestätigte die vorab berichteten Zahlen und das Gewinnziel für das laufende Jahr, senkte aber die Prognose für die Schaden-Kosten-Quote im Rückversicherungsgeschäft.
Die Munich Re verdiente nach Steuern 366 Millionen Euro im Vergleich zu 199 Millionen im von der Pandemie stark geprägten Vorjahreszeitraum, wie der Konzern bereits Mitte Oktober vorläufig bekanntgegeben hatte. Dass das Ergebnis nicht schwächer ausfiel als im Vorjahr, war einem besseren Währungsergebnis zu verdanken. Das operative Ergebnis sank hingegen auf 204 von 353 Millionen Euro, wie aus den vollständigen Zahlen hervorgeht.
Die Bruttoprämien stiegen um 9,4 Prozent auf 15,5 Milliarden Euro, das Kapitalanlageergebnis erhöhte sich um knapp ein Viertel auf 2,1 Milliarden Euro.
In der Schaden-Rückversicherung erzielte der Konzern einen Nachsteuergewinn von 138 Millionen Euro nach einem Verlust von 23 Millionen im Vorjahr. Die Großschadensbelastung erhöhte sich auf 1,97 von 1,52 Milliarden Euro. Die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich auf 112,8 von 112,2 Prozent. Die Quote setzt Aufwand und Ertrag im Versicherungsgeschäft in Relation. Unter einem Wert von 100 arbeitet eine Versicherung profitabel.
Größter Einzelschaden war der Hurrikan "Ida" mit einer Belastung von 1,2 Milliarden Euro. Das Sturmtief "Bernd", das vor allem in Deutschland verheerende Überschwemmungen anrichtete, schlug mit 0,6 Milliarden Euro zu Buche, nicht nur in der Rückversicherung, sondern auch bei der Erstversicherungstochter Ergo. In der Leben-Rückversicherung stieg der Gewinn auf 94 von 86 Millionen Euro.
Im laufenden Jahr strebt Munich Re weiterhin einen Gewinn nach Steuern von 2,8 Milliarden Euro an nach 1,2 Milliarden im von der Pandemie geprägten Vorjahr. Bei den Bruttobeträgen peilt der Konzern nach wie vor ein Wachstum auf 58 Milliarden Euro an, wovon 41 Milliarden aus der Rückversicherung stammen sollen.
Die Schaden-Kosten-Quote wird wegen des hohen Schadensaufkommens nun bei 100 Prozent statt bei 96 Prozent gesehen.
In der Leben-Rückversicherung wurde das Ziel eines versicherungstechnischen Ergebnisses von 400 Millionen Euro aufgegeben. Das Ziel wurde auf 200 Millionen Euro gesenkt, wie die Munich Re bereits bei früherer Gelegenheit signalisiert hatte.
Munich-Re-Anleger reagieren ernüchtert auf detaillierte Zahlen
Auch die detaillierten Quartalszahlen der Munich Re haben die Aktien des Rückversicherers nicht aus ihrer monatelangen Lethargie befreien können. Statt dessen stoppten die Resultate am Dienstag einmal mehr einen Erholungsversuch der Papiere, die bereits seit Jahresanfang keine klare Richtung gefunden haben.
Der Kurs der Munich-Re-Aktien fiel schlussendlich um 2,51 Prozent auf 253,95 Euro. Damit zählten die Papiere zu den schwächsten Werten im DAX. Im frühen Handel war ihr Kurs noch um fast vier Prozent abgesackt. Der deutsche Leitindex erreichte derweil ein Rekordhoch und lag zuletzt noch moderat im Plus.
Die endgültigen Geschäftszahlen belegten Börsianern zufolge nun mit harten Zahlen, was die Anleger bei der Vorlage der Eckdaten Mitte Oktober bereits geahnt hatten: Das eigentliche Rückversicherungsgeschäft läuft schlechter als gedacht, denn vor allem der gewinnbringende Verkauf von Aktien und Anleihen hat Munich Re im Sommer in den schwarzen Zahlen gehalten.
Aus Sicht von Analyst Philip Kett von der Investmentbank Jefferies war zwar bereits klar, dass die Gewinnüberraschung qualitativ nicht besonders überzeugend ausfalle. Die genaue Höhe der Veräußerungserlöse und der Währungsgewinne hätten dies nun unterstrichen. Zudem habe die Rückversicherung im Bereich Leben und Gesundheit enttäuscht. Nach Abzug der Aufwendungen für Schäden, Verwaltung und Vertrieb sei dort deutlich weniger von den Beiträgen übriggeblieben als am Markt erwartet.
Ein etwas positiveres Fazit zog Analyst Thorsten Wenzel von der DZ Bank. Die Ergebnisbelastungen durch die Pandemie sollten allmählich auslaufen, auch wenn die Deltavariante des Coronavirus in der Lebensrückversicherung noch für Unsicherheit sorge. Insofern dürfte sich der in den vergangenen Vertragserneuerungsrunden etablierte Trend zu verbesserten Raten und Bedingungen im Januar 2022 fortsetzen.
Im laufenden Jahr hat sich der Aktienkurs der Munich Re bislang nur in einer recht engen Spanne zwischen 215 und 270 Euro bewegt. Das Plus seit Jahresbeginn beträgt damit lediglich rund 5 Prozent, während der Dax in diesem Zeitraum um gut 17 Prozent gestiegen ist.
Aus charttechnischer Sicht hat sich das Bild durch den Kursverlust an diesem Dienstag etwas eingetrübt: Der Kurs fiel kurz unter die 21-Tage-Durchschnittslinie, die den kurzfristigen Trend beschreibt. Wichtige mittel- und langfristige Durchschnittskurven aber stützen die Papiere weiterhin.
FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX)
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