Allianz-Aktie unter Druck: Allianz-CFO sieht Ergebnis 2020 rund 10% unter bisheriger Planung
Höhere Schäden aus Naturkatastrophen und der Covid-19-Pandemie sowie die Turbulenzen an den Kapitalmärkten haben das Ergebnis des Versicherungskonzerns Allianz im ersten Quartal gedrückt.
Wie aus den endgültigen Zahlen hervorgeht, verbuchten sowohl die Segmente Schaden-Unfall als auch Leben-Kranken einen deutlichen Gewinnrückgang, während Asset Management zulegte. Eine Aktualisierung des Ende April zurückgezogenen Ausblicks traut sich der DAX-Konzern nach wie vor nicht zu.
Die Allianz bestätigte die bereits genannten vorläufigen Erstquartalszahlen. So sank der operative Gewinn um 22,2 Prozent auf 2,3 Milliarden Euro. Der Nettogewinn brach um 28,9 Prozent auf 1,4 Milliarden Euro ein. Das Ergebnis je Aktie betrug 3,36 Euro.
Im Schaden-Unfall-Geschäft sank der operative Gewinn um knapp 30 Prozent auf 1,032 Milliarden Euro. "Covid-19 hat die Betriebsbedingungen in unserem Geschäftsbereich Schaden- und Unfallversicherung erschwert", sagte Finanzvorstand Giulio Terzariol. Die Schaden-Kosten-Quote verschlechterte sich um 4,1 Prozentpunkte auf 97,8 Prozent. Die Kennziffer setzt Aufwendungen für Versicherungsbetrieb und -leistungen ins Verhältnis zum Prämienaufkommen. Je niedriger die Quote, desto profitabler arbeitet eine Versicherung.
In der Leben- und Krankenversicherung ging das Ergebnis vor allem wegen einer niedrigeren Marge aus Kapitalanlagen um ein Viertel auf 819 Millionen Euro zurück. Das Asset Management verbuchte trotz eines niedrigeren verwalteten Vermögens und Nettomittelabflüssen einen Gewinnanstieg von 18,6 Prozent auf 679 Millionen Euro.
Die Allianz ist trotz eines Rückgangs der nach dem Regelwerk Solvency 2 ermittelten Kapitalquote auf 190 Prozent per Ende März von 212 Prozent zum Jahresende weiterhin solide kapitalisiert. Die Dividende für 2019 hat sie gezahlt, das Aktienrückkaufprogramm wurde hingegen ausgesetzt.
"Das erste Quartal 2020 zeigte die Stärke der Allianz in dieser beispiellosen Situation", sagte Vorstandschef Oliver Bäte.
Die Allianz hatte sich für das Gesamtjahr ursprünglich einen operativen Konzerngewinn von 12 Milliarden Euro, plus oder minus 500 Millionen Euro vorgenommen. Einen neuen Ausblick soll es geben, sobald die revidierte Planung abgeschlossen ist.
Allianz-CFO sieht Ergebnis 2020 rund 10% unter bisheriger Planung
Die Allianz könnte nach bisheriger Einschätzung ihres Finanzvorstands Giulio Terzariol relativ glimpflich durch die Krise kommen. Rein aus den bisherigen und den zu erwartenden Belastungen des versicherungstechnischen Ergebnisses liege die Allianz im laufenden Jahr rund 10 Prozent unterhalb der bisherigen Planung für den operativen Gewinn, sagte der Manager in einer Telefonkonferenz zu den Zahlen des ersten Quartals. Die Allianz hatte ihren bisherigen Ausblick eines operativen Gewinns von rund 12 Milliarden Euro mit Blick auf die aktuelle Unsicherheit Ende April zurückgezogen und sich bisher noch keinen neuen zugetraut.
Die Belastung des operativen Gewinns 2020 ist vor allem dem schwächeren versicherungstechnischen Ergebnis in der Schaden- und Unfallversicherung geschuldet. Hier rechnet der Manager mit einem Minus von 15 bis 20 Prozent im Vergleich zur bisherigen Planung von 5,6 Milliarden Euro. Im ersten Quartal haben die Auswirkungen der Corona-Pandemie das Ergebnis der Sparte um rund 400 Millionen Euro geschmälert. Weiter Belastungen von etwa 200 Millionen Euro seien im Jahresverlauf etwa aus dem Bereich Entertainment zu erwarten, in dem die krisenbedingte Absage oder Verschiebung von Großveranstaltungen erfasst werden.
Die Einschätzung zum Geschäftsverlauf 2020 sei jedoch mit einer großen Unsicherheit behaftet, fügte Terzariol mit Blick auf die Kapitalmärkte hinzu. "Klar muss man beobachten, was auf den Kapitalmärkten noch passieren kann. Es kann eine Aufholung geben, es kann auch weiterhin Turbulenzen geben", sagte der Manager.
Schwierig gestalte sich deshalb der Ausblick im Asset Management. "Ich würde davon ausgehen, dass wir ein bisschen unter dem bisherigen Ausblick von 2,7 Milliarden Euro liegen werden", sagte er. In der Lebensversicherung liege man 300 Millionen Euro unter der Planung von 4,4 Milliarden Euro operativem Gewinn. "Ich würde nicht erwarten, dass wir das aufholen können", so der Manager.
Die Allianz-Aktie verlor am Dienstag auf der Handelsplattform XETRA schlussendlich 3,21 Prozent und fiel somit auf 151,30 Euro.
FRANKFURT (Dow Jones)
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