WashTec spürt Corona-Folgen auch weiterhin - Aktie bricht ein
Der Autowaschanlagenhersteller WashTec hat trotz einer Verbesserung gegenüber dem Vorquartal auch im dritten Jahresviertel unter den Folgen der Coronavirus-Pandemie gelitten.
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Umsatz und operatives Ergebnis (Ebit) waren im dritten Quartal deutlich niedriger als ein Jahr zuvor, wie das im Nebenwerteindex SDAX notierte Unternehmen am Dienstag in Augsburg mitteilte. Während die Erlöse um rund 15 Prozent auf 93,9 Millionen Euro absackten, brach das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um mehr als ein Drittel auf 7,3 Millionen Euro ein.
Bei Anlegern kamen die Nachrichten schlecht an. WashTec Im laufenden Jahr haben die Titel bereits über ein Drittel an Wert verloren, auf längere Sicht sieht es mit einem Minus von über der Hälfte in den zurückliegenden drei Jahren noch schlechter aus.
Allerdings lag die Ebit-Rendite im dritten Quartal mit 7,8 Prozent deutlich höher als im zweiten Jahresviertel, als Washtec lediglich auf 4 Prozent gekommen war. Das Management erklärte dies unter anderem mit Einsparungen durch das bereits im vergangenen Jahr begonnene und in diesem Frühjahr verschärfte Spar- und Umbauprogramm, mit dem der Konzern die Auswirkungen der Krise abfedern will. Unter dem Strich stand ein Überschuss von 5,3 Millionen Euro und damit über ein Viertel weniger als ein Jahr zuvor.
An seiner Ende Juli abgegebenen Jahresprognose hält Washtec fest. Demnach rechnet das Management für 2020 weiterhin mit einem Rückgang der Erlöse um 15 bis 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, wobei hinsichtlich der Umsatzentwicklung derzeit ein Rückgang an der unteren Grenze der Bandbreite erwartet wird. Zudem geht Washtec weiter von einem sinkenden operativen Ergebnis (Ebit) aus. Die Ebit-Rendite dürfte auf 3 bis 5 Prozent zurückgehen. Im Vorjahr hatte sie noch bei 8,3 Prozent gelegen.
Konzernchef Ralf Koeppe sprach von einer anhaltenden Unsicherheit mit Blick auf die zunehmend angespannte Covid-19-Lage in Europa. Der Vorstand könne den Ausblick daher nicht weiter präzisieren, sagte Koeppe. Beim Spar- und Umbauprogramm mache Washtec hingegen "gute Fortschritte" auf dem Weg zu einer nachhaltigen Verbesserung der Profitabilität.
Bereits im ersten und zweiten Quartal hatte sich die Corona-Krise bei Washtec mit einem sinkenden Absatz der Anlagen bemerkbar gemacht. Zunächst war China und danach vor allem der europäische Markt betroffen. Im ersten Jahresviertel hatte Washtec unter dem Strich sogar einen leichten Verlust eingefahren. Doch das Unternehmen leidet nicht erst seit der vom Virus ausgelösten Krise, sondern kämpft schon länger mit Problemen in seinem Großkundengeschäft.
Der Auftragsbestand lag den Angaben zufolge zum 30. September zwar unter dem Vorjahreswert, stieg aber gegenüber dem ersten Halbjahr. Washtec erklärte dies damit, dass sich die Aufträge im Direktkundengeschäft gegenüber dem Vorjahresquartal erholt hätten.
Die Augsburger sind nach eigenen Angaben weltweit führender Anbieter von Lösungen rund um die Fahrzeugwäsche. Das Unternehmen beschäftigt rund 1800 Mitarbeiter und ist in Europa, Nordamerika und der Asien-Pazifik-Region vertreten.
So reagiert die WashTec-Aktie
Vorsichtige Signale von WashTec in der Corona-Krise sind am Dienstag bei den Anlegern nicht gut angekommen. Die zuletzt bereits schwachen Papiere des Herstellers von Autowaschanlagen gerieten unter massiven Verkaufsdruck und wurden zeitweise um mehr als 9 Prozent auf das tiefste Niveau seit Ende Juli durchgereicht. Bis zum frühen Nachmittag konnten sie sich via XETRA immerhin etwas stabilisieren auf noch minus 5,3 Prozent bei 34,55 Euro.
Das Management blieb zwar bei seiner Einschätzung vom Juli, dass 2020 mit einem Rückgang der Erlöse um 15 bis 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gerechnet werden müsse. Derzeit werde aber eher ein Rückgang an der unteren Grenze der Bandbreite erwartet, hieß es. Zudem geht Washtec weiter von einem sinkenden operativen Ergebnis (Ebit) aus. Die Ebit-Rendite dürfte auf 3 bis 5 Prozent zurückgehen.
Aus Sicht des Commerzbank-Experten Michael Junghans bestätigen die Ergebnisse des dritten Quartals die hohe Investitionsunsicherheit bei den Kunden. Neue Lockdown-Regeln zur Eindämmung der Virusausbreitung könnten die Lage noch verschärfen. Junghans hält ergo auch die bestehenden Ziele für 2020 für risikobehaftet und positioniert sich am unteren Ende der Zielspannen. Sein Kursziel kappte er bei unveränderter "Reduce"-Einstufung auf 29 Euro, und signalisiert damit noch deutliche Rückschlagsrisiken.
/eas/stw/fba
AUGSBURG (dpa-AFX)
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