Fitbit-Aktie schießt bei Börsengang weit über Emissionspreis

Damit kann der Hersteller von Fitnessarmbändern bei seinem Börsengang vom aktuellen Hype um tragbare Geräte mit Fitnessfunktionen profitieren. Schon im Vorfeld hatte sich ein großes Interesse für den Fitbit-Börsengang abgezeichnet. Nur wenige Tage vor dem IPO hatte Fitbit die Zeichnungsspanne für seine Aktien auf 17 bis 19 US-Dollar erhöht und konnte die Papiere letztendlich sogar für 20 Dollar an den Mann bringen. Der erste Kurs der Fitbit-Aktie lag dann mit 30,40 Dollar noch einmal rund 50 Prozent über dem Ausgabepreis. Zum Börsenschluss stand die zwischenzeitlich bis auf 31,90 Dollar gestiegene Aktie bei 29,81 Dollar.

Mit dem Börsengang erlöst Fitbit selbst rund 447,8 Millionen Dollar. Weitere 242 Millionen Dollar gehen an Altaktionäre, die ihre Aktien im Rahmen des Börsengang platziert haben. Der Gesamtwert des Unternehmens wird an der Börse auf Basis des Erstkurses nun bei rund sechs Milliarden Dollar gesehen.

Im Gegensatz zu anderen Unternehmen, die in den letzten Monaten einen Börsengang gewagt hatten, ist Fitbit bereits profitabel. Im ersten Quartal 2015 konnte das Unternehmen seinen Umsatz auf 337 Dollar verdreifachen und einen Gewinn von rund 48 Millionen Dollar einfahren. Doch es war nicht das erste profitable Quartal für Fitbit. Bereits im Vorjahreszeitraum verbuchte der Fitness-Spezialist einen Gewinn von 9 Millionen Dollar und auch das Gesamtjahr 2014 war mit einem Plus von 131,8 Millionen Dollar sehr erfolgreich.

Fitbit ist vor allem für seine Fitness-Armbänder bekannt, die Schritte und verbrauchte Kalorien zählen. Seit dem Start 2007 brachte die Firma rund 20 Millionen Fitness-Tracker an die Kunden. Zuletzt baute Fitbit die Produktpalette mit einem Band mit Herzfrequenz-Sensor sowie einer Sport-Uhr aus. Allerdings wuchs auch die Konkurrenz mit dem Start der Computeruhr Apple Watch, die ebenfalls stark auf Fitness-Funktionen ausgerichtet ist. Nach Berechnungen der Marktforschungsfirma IDC kam Fitbit im ersten Quartal 2015 bei tragbaren Fitness-Trackern auf einen Marktanteil von rund 34 Prozent und ist damit der Spitzenreiter in diesem Segment. Die im April gestartete Apple Watch dürfte die Gewichte etwas verschieben - der Konzern nennt bisher allerdings keine Absatzzahlen.

Mit dem Geld aus dem Börsengang will Fitbit nun Forschung und Entwicklung für neue Produkte vorantreiben. Auch für mögliche Zukäufe könnte das Geld eingesetzt werden.

Redaktion finanzen.net mit Material von dpa-AFX.