Erdöl-Konzern

Schwarzes Gold im Fokus: Die Geschichte des britisches Mineralölunternehmens BP

20.06.23 22:48 Uhr

BP: Die Geschichte des britischen Mineralölunternehmens | finanzen.net

Das britische Mineralölunternehmen ist eines der größten Unternehmen weltweit. Jedoch musste das Unternehmen im Laufe der Zeit auch einige Rückschläge erfahren.

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• Erste Entdeckung von Öl in Persien
• BP entwickelt sich zu bedeutendem Mineralölunternehmen
• Zwei schwere Unfälle ziehen das Unternehmen zur Verantwortung

Erste Entdeckung Erdöls in Persien

BP (British Petroleum) ist ein britisches Mineralölunternehmen. Wie das Unternehmen auf der eigenen Website angibt, beschäftigte es sich im Laufe der Zeit mit verschiedensten Energiequellen. "Seit der Entdeckung des Erdöls in Persien im Jahr 1908 ging es in unserer Geschichte immer um Übergänge - von Kohle zu Erdöl, von Erdöl zu Erdgas, von Onshore- zu Tiefsee-Energie und nun weiter zu einer neuen Mischung von Energiequellen, da sich die Welt auf eine kohlenstoffärmere Zukunft zubewegt." Doch vor allem das Erdöl spielt nach wie vor eine zentrale Rolle in der Geschichte des Unternehmens.

Am 28. Mai 1901 erhielt William Knox D'Arcy eine 60-jährige Erlaubnis für die Suche nach Öl und Gas in fast ganz Persien. Im November 1902 begannen schließlich die ersten Bohrarbeiten im Chiah Surkh-Gebirge, die jedoch schließlich angesichts der angespannten Finanzlage von D'Arcy und des Fehlens von Öl am 23. Juni 1904 eingestellt wurden. Im November desselben Jahres wurde eine neue Vereinbarung getroffen und das Konzessionssyndikat wurde von Burmah Oil unterstützt. Die Suche nach Öl wurde in Shardin weitergeführt, wo am 26. Mai 1908 eine 25 Meter hohe Ölfontäne in den Himmel sprudelte. Damit war die Anglo-Persische Ölgesellschaft, die später zu BP werden sollte, im Geschäft.

Aufschwung am Ölmarkt

In den darauffolgenden Jahren wurden zunächst eine 145 Meilen lange Pipeline sowie die erste Raffinerie in Abadan gebaut. Im Jahr 1914, nur sechs Wochen vor Beginn des Ersten Weltkrieges, ging das Unternehmen einen Vertrag mit der britischen Regierung ein, der vorsah, die Marine in den kommenden 20 Jahren mit 40 Millionen Barrel Öl zu beliefern. In den 20er und 30er Jahren eroberten Autos schließlich die Straßen von Europa und den USA und in Großbritannien gab es überall immer mehr Zapfsäulen mit der Aufschrift BP. Während es im Jahr 1921 noch 69 BP-Zapfsäulen gab, waren es im Jahr 1925 bereits 6.000 an der Zahl. Im Jahr 1927 wurde außerdem Öl im Irak entdeckt. Wegen der Weltwirtschaftskrise vereinbarten Anglo-Persian (später "Anglo-Iranian" und "BP") und Royal Dutch-Shell die Zusammenlegung ihrer Marketingaktivitäten im Vereinigten Königreich unter dem Namen "Shell-Mex and BP", welche bis 1976 galt.

Während im Laufe der Zeit weitere Pipelines und Raffinerien gebaut wurden, erreichte der wirtschaftliche Aufschwung im Jahr 1937 seinen Höhepunkt. Der Absatz des Unternehmens stieg auf 209.000 Barrel pro Tag - im Vergleich zu 117.000 Barrel pro Tag im Jahr 1931. Im Jahr 1945 erreichte das Unternehmen mit der Produktion seiner Ölfelder 345.000 Barrel pro Tag.

Nachdem die iranische Regierung die Ölindustrie im Jahr 1951 verstaatlichte, mussten im Juni Mitarbeiter und Familien aus dem Land evakuiert werden. Im Jahr 1954 akzeptierte der Iran, der seither ohne Einkommen geblieben war, schließlich ein neues Partnerschaftsangebot, das einen 25-Jahres-Vertrag über die Verwaltung der Ölfelder und Raffinerien des Landes sowie eine 50:50-Gewinnaufteilung zwischen dem Staat und einem neuen Konsortium namens Iranian Oil Participants vorsah, an dem Anglo-Iranian einen Anteil von 40 Prozent hielt. Im Dezember 1954 änderte das Unternehmen seinen Namen in British Petroleum um.

Öl aus der Nordsee und Alaska

Außer im Iran und Irak erwarb das Unternehmen außerdem eine Konzession in Libyen und entdeckte 1961 in Sarir ein Ölfeld mit 6,5 Milliarden Barrel. Ein paar Jahre zuvor gründete das Unternehmen im Jahr 1957 zwei Joint Ventures, um Rohöl aus dem Nahen Osten in den USA zu verkaufen und um mit der Exploration in Lateinamerika zu beginnen. Im Jahr 1970 stieg die Produktion des Mineralölkonzerns auf 3,8 Millionen Barrel pro Tag.

In den nächsten Jahren zwangen Lybien und andere Länder des Nahen Ostens die Ölgesellschaften, 25 Prozent ihrer Konzessionen abzugeben, die innerhalb von einem Jahrzehnt auf 51 Prozent stiegen. Außerdem wurde die Ölproduktion gedrosselt - die Rohölproduktion von BP sank 1974 auf zehn Prozent der fünf Jahre zuvor produzierten Menge. Im November kam das erste Öl aus dem 1970 entdeckten BP-Ölfeld Forties in der Nordsee an, welches bereits 1978 20 Prozent des britischen Bedarfs deckte. Später begann in Alaska das Trans-Atlantic Pipeline System mit dem Transport von Rohöl und beförderte 1979 bereits 1,2 Millionen Barrel pro Tag.

1987 wurde das Unternehmen an der Tokioter Börse notiert, wo die Aktien bis zur Handelseinstellung im Jahr 2008 gehandelt wurden.

Zwei schwerwiegende Unfälle

Mit der Jahrtausendwende setzte das Unternehmen neue Schwerpunkte. Innerhalb der ersten fünf Jahre wurde der Name in "BP" geändert, "der Fokus auf neuere Anlagen gelegt und ein Geschäftsbereich für alternative und kohlenstoffarme Energien aufgebaut." Im Jahr 2005 kam es jedoch zu einer Explosion in der Raffinerie Texas City in den USA, bei der 15 Arbeiter getötet und mehr als 170 verletzt wurden. Daraufhin gründete BP das "BP US Refineries Independent Safety Review Panel", welches 2007 über die Sicherheitskultur in den US-Raffinerien von BP berichtete. Zwischen 2007 und 2010 investierte das Unternehmen sieben Milliarden US-Dollar in die Verbesserung aller Sicherheitsaspekte in seinen US-Raffinerien und in die Erneuerung der Infrastruktur in Alaska. Doch das Unternehmen führte auch weltweit Unfallrisikobewertungen durch und begann mit der Umsetzung eines überarbeiteten Standards für das Integritätsmanagement, der für alle wichtigen Anlagen gelten soll.

Im April 2010 kamen bei einer Explosion und einem anschließenden Brand elf Menschen ums Leben und die Bohrinsel Transocean Deepwater Horizon, die im Golf von Mexiko, 130 Meilen südöstlich von New Orleans, die Arbeiten am Macondo-Bohrloch abgeschlossen hatte, sank. Zur Absicherung der Verpflichtungen und Verbindlichkeiten, die sich aus dem Unfall und der Ölpest im Golf von Mexiko ergaben, setzte BP vorübergehend die Zahlung seiner Dividende aus und kündigte ein umfangreiches Veräußerungsprogramm an. Zwischen 2010 und 2014 veräußerte BP weltweit Vermögenswerte im Wert von 38 Milliarden US-Dollar, verkaufte nicht zum Kerngeschäft gehörende Vermögenswerte und konzentrierte sein globales Geschäftsportfolio. Dabei stieg das Unternehmen zum Beispiel aus Upstream-Geschäft in Venezuela, Vietnam und zwei weiteren Ländern aus.

E. Schmal / Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Jonathan Weiss / Shutterstock.com, Jeff Whyte / Shutterstock.com

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