EQS-News: Norwegischer Staatsfonds prüft Krypto- und Glücksspiel-Investments: Was könnte die Folge sein?

16.01.25 10:40 Uhr

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EQS-News: United Newswire / Schlagwort(e): Kryptowährung / Blockchain
Norwegischer Staatsfonds prüft Krypto- und Glücksspiel-Investments: Was könnte die Folge sein?

16.01.2025 / 10:34 CET/CEST
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Norwegischer Staatsfonds prüft Krypto- und Glücksspiel-Investments: Was könnte die Folge sein?

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Die Glücksspielbranche expandiert weltweit. Davon profitieren nicht nur die Anbieter, sondern auch Staaten. Steuerliche Einnahmen, aber auch Investmentmöglichkeiten in Aktien aus der Gambling-Welt spielen hier eine Rolle.

Nun hat sich die Ethikkommission des norwegischen Staatsfonds allerdings kritisch geäußert und angekündigt, die Investitionen genauer unter die Lupe zu nehmen. Insbesondere bei ethischen Bedenken wäre ein teilweiser oder vollständiger Rückzug aus der Glücksspielindustrie möglich.

Ethik und Investment im doppelten Fokus

Aus Spielersicht ist die wachsende legale Online Glücksspiel Verbreitung in Deutschland und anderen Ländern positiv zu bewerten. Staatliche Regulierungen sorgen dafür, dass ein sicherer Rahmen geschaffen wird. Allerdings gibt es landesabhängig nicht nur deutliche Unterschiede, sondern noch immer einen nicht zu unterschätzenden Schwarzmarkt.

 Ethische Fragen rund ums Glücksspiel bewegen außerdem. Dürfen Staaten zur Maximierung der eigenen Gewinne ohne die Beachtung der ethischen Richtlinien investieren? Zumindest in Norwegen scheint man hier nun etwas genauer hinzuschauen.

Mit einem Volumen von 1,52 Billionen Euro ist der norwegische Staatsfonds weltweit führend. Durch die Ethikkommission wurde verkündet, dass Branchen mit möglichen illegalen Praktiken 2025 genauer überprüft werden.

Schon aktuell werden rund 189 Unternehmen von Investitionen ausgeschlossen, weil sie nicht den moralischen Ansprüchen genügen. Boeing und Airbus sind zwei davon, da sich Norwegen klar gegen die Herstellung von Atomwaffen ausspricht, die beiden Unternehmen aber daran beteiligt sind.

Investments in Cannabis und Tabak gehören ebenfalls zu den ausgeschlossenen Fonds, was im Hinblick auf die potenziellen Folgen für Konsumenten erklärbar ist. Nun steht also Glücksspiel im Fokus. Trotz aller Bemühungen, einen sicheren Rahmen zu schaffen, gibt es hier nämlich noch erhebliche Bedenken.

Das Geldwäscherisiko aus moralischer Sicht betrachtet

Flutter Entertainment und MGM Resorts sowie die Kryptobörse Coinbase werden derzeit durch Investitionen aus dem norwegischen Staatsfonds unterstützt. Gemessen an der Beteiligungshöhe (0,83 % bis 2,13 %) ist die Rolle nicht unerheblich und ein Ausstieg könnte zu einem Absturz der Aktien führen.

Obwohl hier noch nicht das letzte Wort gesprochen ist, steht die Gefahr (aus Unternehmenssicht) zumindest im Raum. Die Ethikkommission will sich mit der Glücksspiel- und Kryptoszene beschäftigen, die auch in Norwegen wächst.

Das Land steht dem Angebot zwar konservativ gegenüber, dennoch arbeitet man an einem Lizenzierungsmodell, um Spielern einen geschützten Rahmen zu ermöglichen. Wie in Österreich auch, herrscht bislang ein Glücksspielmonopol vor.

Es gibt zwei staatliche Angebote, die für norwegische Spieler erlaubt sind. Deutlich höher dürften die Nutzungszahlen aber im Schwarzmarktbereich sein. Das ist einer der Gründe, warum die European Gaming and Betting Association bereits den Rat aussprach, ein klassisches Lizenzmodell zu etablieren.

Mit Aussicht auf die Wahlen im September 2025 fordern einige Parteien die Ausschaltung des Monopols, um den illegalen Markt zu reduzieren. Bleibt die regierende Arbeiderpartiet allerdings an der Macht, dürfte der Plan schnell verworfen sein. Dort ist man vom bisherigen Modell weiterhin überzeugt und könnte daran festhalten.

Norwegen als Großinvestor und der Einfluss auf die Aktienkurse

Und was passiert, wenn sich Norwegen tatsächlich zum Rückzug aus der Glücksspiel- und Kryptobranche entschließt? Ist dann mit einem Börsencrash zu rechnen, da milliardenschwere Aktienpakete den Markt überfluten werden? Es ist zumindest denkbar, dass die Auswirkungen deutlich spürbar sind.

Hinzu kommt, dass die Ethikkommission mit diesem Schritt auch ein Signal aussendet. Wenn sich andere Aktionäre anschließen und ihre Aktien abstoßen, könnten die Unternehmen MGM Resorts, Flutter Entertainment und Coinbase zumindest ins Straucheln kommen. Eine Stellungnahme gab es Anfang 2025 allerdings noch nicht.

Die Wahrscheinlichkeit für einen abrupten Rückzug gilt bislang als sehr gering. Wenn sich Norwegen zum Rückzug der Investitionen aus der Branche entscheidet, dürfte der Vorgang schrittweise vollzogen werden. Das ist eine souveräne Möglichkeit, um die Märkte nicht unnötig unter Druck zu setzen und zu beunruhigen.

Zunächst einmal müssen aber die Evaluierungen abgewogen werden. Bislang ist noch nicht klar, welchen Schritt das Land wirklich gehen wird und wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist.

 



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