Energiemärkte

Weltweite Trends: Die besten Energie-Investments

06.03.14 15:00 Uhr

Die Weltwirtschaft wächst, in Emerging Markets wie China steigt der Bedarf an Energie sprunghaft an. Die Investment-Favoriten der Redaktion von €uro am Sonntag.

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von Stephan Bauer und Julia Groß, Euro am Sonntag

Fossile Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle werden deshalb auch in den kommenden Jahren vermehrt benötigt. Und trotz der Gefahren der Atomkraft bleibt auch die Nachfrage nach Uran hoch. Zu den stark wachsenden Bereichen zählen die regenerativen Energien - sowie milliardenschwere Infrastrukturprojekte und Investitionen in Energieeffizienz.

Windkraft und Solarstrom
Das Tief ist durchgezogen

Trotz vieler negativer Schlagzeilen und aufsehenerregender Pleiten wie beim Windkraftfinanzierer Prokon oder dem Beinahe-Crash des Ex-Weltmarktführers Solarworld - erneuerbare Energien sind global gesehen ein Wachstumsmarkt. Laut einer Studie des Energiekonzerns BP beispielsweise verdoppelt sich der Anteil der Regenerativen im weltweiten Energiemix bei insgesamt stark steigender Nachfrage bis 2035 auf etwa acht Prozent.

Grün wird zunehmend wirtschaftlich. Windkraft an Land kann bereits vielfach mit fossilen Energieträgern konkurrieren. Auch die Solarenergie ist auf dem besten Weg dahin. Die Kosten für die Produktion von Solarstrom sollen etwa laut US-Bank JP Morgan in den nächsten vier bis sechs Jahren um weitere 50 Prozent fallen.

Der enorme Kostendruck, ausgelöst auch durch Dumpingpreise chinesischer Hersteller, bedeutete bekanntlich für viele Unternehmen das Aus. Doch das Schlimmste hat die Branche womöglich hinter sich, der drastische Preisrutsch bei Zellen oder Modulen scheint gestoppt. Branchenvertreter wie die norwegische REC Solar, der inzwischen vor Solarworld größte europäische Hersteller, berichten von zuletzt wieder leicht steigenden Notierungen bei Solarmodulen. 2014 sollen sich die Preise demnach weiter stabilisieren. Die Norweger profitieren insbesondere vom Wachstum auf dem japanischen Markt, dem inzwischen zweitgrößten der Welt. Firmen wie REC Solar, die die knüppelharte Auslese überlebt haben, müssen ihre Kosten zwar ständig weiter senken. Doch das Unternehmen schreibt Nettogewinne - die Überlebenschancen sind inzwischen gut.

Das gilt auch für einige US-Unternehmen. Der Markt wächst, die Staaten sind dabei, Europa als drittgrößten Absatzmarkt der Welt abzulösen. "Hier mussten Firmen wegen der unsicheren Förderung von Anfang an effizientere Geschäftsmodelle entwickeln", sagt Josef Auer, Energieexperte der Deutschen Bank. In den Wüsten in Arizona oder Texas gibt es überdies genügend Sonnenstunden für effiziente Solarparks. Investoren glauben an den Markt. Börsenlegende Warren Buffett etwa investierte über den Versorger MidAmerican Energy unlängst zwei Milliarden Dollar in das bislang größte US-Solarkraftwerk Solar Star.

Aufträge hierfür bekam beispielsweise Sunpower, eine der erfolgreichsten US-Solarfirmen. Der französische Energieriese Total kaufte 2011 die Mehrheit. Sunpower schreibt dank qualitativ hochwertiger Solarzellen und inzwischen günstiger Preise für das Ausgangsmaterial Silizium Gewinne, die Aktie profitiert. Bei Großprojekten wie dem 1,5 Milliarden Dollar teuren Kraftwerk Desert-Sunlight ist der US-Komplettanbieter First Solar engagiert. Inzwischen gehören Projektplanung und -dienstleistungen zum Portfolio des größten Solarkonzerns der Welt.

Wer auf den ebenfalls wachsenden Markt für Windkraft setzen will, ist mit der Aktie der dänischen Vestas gut beraten. Nach Jahren harter Restrukturierung haben die global stark positionierten Skandinavier im abgelaufenen Quartal erstmals wieder Gewinne geschrieben. Ein Turnaround gelang 2013 auch dem Hamburger Windkraftspezialisten Nordex, der sich weitgehend auf Europa konzentriert. Das Unternehmen schrieb nach zwei Verlustjahren einen Profit von 44 Millionen Euro.

Ausgerechnet der weltgrößte Energiemarkt China, bei Wind die Nummer 1, im Solarbereich auf dem Weg dahin, bleibt für ausländische Firmen weitgehend unzugänglich. Aktien chinesischer Solar- oder Windkraftfirmen aber sind sehr riskant. Anleger sollten hier zu Fonds wie dem Asean Solar & Wind der Gesellschaft LSF greifen.

Favoriten:
REC Solar (NO 001 068 693 4)
, Sunpower (US 867 652 406 4)
, Vestas (DK 001 026 860 6
), Asean S. & Wind (LU 040 584 641 0)

Kernkraft
Comeback ist absehbar

Die Kernschmelze im japanischen Fukushima im März 2011 hat der Atomindustrie einen Schlag versetzt. Japan war nach den USA und Frankreich der drittgrößte Nutzer von Kernenergie weltweit. Von jetzt auf gleich brachen mit den japanischen Kraftwerken fast zwölf Prozent der globalen Nuklearreaktorkapazität weg - und damit auch die Nachfrage nach Uran, dem Brennstoff der Atommeiler. Deutschland beschloss den Ausstieg, zahlreiche andere Länder verhängten Moratorien und ordneten langwierige Sicherheitsüberprüfungen an.

Inzwischen sind sich viele Staaten jedoch sicher, nicht auf die emissionsarme Kernenergie verzichten zu können - im Gegenteil, sie wollen die Nutzung sogar ausbauen. Beispiel China: Die Volksrepublik hat einen schier unstillbaren Energiebedarf, aber mittlerweile erhebliche Probleme mit - auch durch Kohlekraftwerke verursachter - Luftverschmutzung. Peking plant in den kommenden sechs Jahren über 50 neue Atomanlagen. Auch Russland, Indien und die USA bauen neue Reaktoren. Für Japan bleibt Atomkraft laut dem gerade vorgelegten Entwurf zur zukünftigen Energiepolitik "eine wichtige Elektrizitätsquelle". In den kommenden Wochen sollte klar werden, wie viele der 48 verbliebenen Atomkraftwerke die Regierung unter Shinzo Abe wieder hochfährt.

Für Anleger ist der Sektor dennoch nicht übermäßig attraktiv. Es mangelt an geeigneten Investments. Betreiber und Erbauer von Atomkraftwerken sind in der Regel Mischkonzerne, die letztlich nur zu einem geringen Teil von der Atomrenaissance profitieren.
Da es keine direkte Partizipationsmöglichkeit an der Uranpreisentwicklung gibt, bleiben nur Uranförderunternehmen übrig. Deren Aktien sind allerdings sehr volatil und nur risikobereiten Anlegern zu empfehlen. Insgesamt bieten die anderen Energiesektoren attraktivere Investments.

Favoriten:
DWS Uran Exploration Total Return-Indexzertifikat auf sieben Uran-Aktien
(DE 000 DWS 0G8 1)

Effizienz und Netze
Milliardeninvestitionen

Die Deutschen haben einen neuen Lieblingsfeind: die Stromautobahn. Künftig sollen große Stromtrassen Energie von den Offshorewindparks im Norden zu den Verbrauchern im Süden der Republik transportieren. Doch die Projekte - potenzielle Milliardenaufträge für Konzerne wie die Schweizer ABB oder Siemens - stoßen auf hartnäckigen Widerstand in der Bevölkerung. Bis alle bürokratischen Hürden ausgeräumt sind, dürften noch Jahre vergehen.

Anbieter von Energieübertragungstechnik kommen in anderen Märkten leichter an Großaufträge. In China wurden bereits Milliarden in besonders energieeffiziente Hochspannungs-Gleichstromleitungen gesteckt, die Strom etwa von großen Wasserkraftwerken im Landesinneren zu Metropolen wie Shanghai oder Peking transportieren. Auch künftig locken hier hohe Auftragsvolumina, von denen die Europäer ebenfalls profitieren sollten.

Zu den größten Wachstumsmärkten in der Energieinfrastruktur zählen künftig die USA. Weite Teile des Stromnetzes gelten als veraltet. "Von 2014 bis 2017 werden sich die Ausgaben in diesem Bereich auf rund 92 Milliarden Dollar summieren - doppelt so viel wie die 46 Milliarden Dollar, die dort zwischen 2010 und 2013 investiert wurden", sagt Robin Batchelor, Co-Fondsmanager des BGF World Energy Fund von BlackRock. Ein Viertel soll in die Einbindung erneuerbarer Energien fließen.

Aufträge zum Bau der Trassen angelt sich beispielsweise Quanta Services, der größte Energienetze-Dienstleister der USA. Die Firma errichtet Leitungen und wartet sie. Zuletzt zog der Auftragseingang im Bereich Strom stark an. Die Amerikaner kümmern sich zudem um große Pipeline-Projekte.

Auch der effiziente Umgang mit Energie ist ein Wachstumsthema. Vom Trend zu sparsamen Leuchten etwa profitiert der LED-Spezialist Osram. LED-Lampen sind zwar teurer als herkömmliche Leuchten, brauchen für die gleiche Helligkeit aber bloß einen Bruchteil der Stroms. In gewerblichen Gebäuden werden deshalb immer mehr LED-Leuchten eingesetzt. Da die Preise sinken, finden die modernen Lichtspender zunehmend auch im privaten Bereich Verwendung.

Von steigenden Energiepreisen und schärferen Auflagen zur Gebäudeisolierung profitieren Hersteller von Dämmmaterialien. Die badische Sto etwa liefert komplette Verbundsysteme für die Dämmung von Hauswänden. Eine hohe Rohertragsmarge spricht für die Qualität der Produkte. Auch die Aktie von Rockwool ist ein empfehlenswertes Investment im Bereich Energieeffizienz. Die wachstumsstarken Dänen sind der weltgrößte Hersteller von Dämmmaterial aus Steinwolle - Fasern aus geschmolzenem Gestein, die bestens isolieren und hitzebeständig sind.

Favoriten:
Quanta Services (US 747 62E 102 9)
Osram (DE 000 LED 400 0)
Sto (DE 000 727 413 6)
Rockwool (DK 001 021 915 3)

Fossile Brennstoffe
Die nächste Generation

Dank des stark wachsenden Energiebedarfs haben fossile Brennstoffe wie Öl, Gas und Kohle trotz des Ausbaus erneuerbarer Energien noch lange nicht ausgedient. Doch die Mitspieler ändern sich: So verschob der Fracking-Boom in Nordamerika die Gewichte im Sektor fossile Energien.

Auf der Liste spannender Investments stehen heute Namen wie Anadarko, Noble Energy oder Suncor ganz oben, Unternehmen, die sich in der Schiefergas- und Ölförderung oder Teersanden engagieren. Denn bei ihnen ist abzusehen, dass sie noch viele Jahre kräftig wachsen werden.

Die riesigen Ölkonzerne Exxon, BP und Co sind dagegen in der Gunst der Anleger gesunken. Sie sind so groß, dass Wachstum zur echten Herausforderung wird. "Obwohl sie ihre Explorationsbudgets signifikant ausgeweitet haben, waren sie nicht besonders erfolgreich darin, genug neue Vorkommen zu finden", sagt Charles Whall, Co-Portfoliomanager des Investec Global Energy-Fonds. "Das wird in den kommenden zwei bis drei Jahren zum Problem werden."

Aus der Riege der Großen gefallen den meisten Branchenexperten lediglich Total und Statoil. Charles Whall glaubt auch an ein Comeback von Petrobras und der chinesischen CNOOC, sobald die Stimmung gegenüber Schwellenländeraktien besser wird. Der Grund: "Diese Konzerne verfügen über enorme Reserven."

Die nordamerikanische Energierevolution beschert Anlegern aber auch viele Alternativen zu den eigentlichen Öl- und Gasförderfirmen. Da die Fracking-Welle relativ überraschend kam, fehlt es insgesamt an Infrastruktur, um die Rohstoffe zu transportieren, zu lagern und weiterzuverarbeiten. Erst jetzt beginnen die USA, Pipelines zu den Schiefergasregionen zu legen und Anlagen zur Verflüssigung des Erdgases zu bauen, damit der Rohstoff auch exportiert werden kann. "Es gibt über ein Dutzend Projekte zum Export von Flüssiggas, das erste Terminal dürfte 2016/17 den Betrieb aufnehmen", sagt Roberto Cominotto, Manager des JB Energy Transition Fund, der auf Gewinner des globalen Energiebooms setzt. Auch Konzerne im weiteren Verlauf der Wertschöpfungskette profitieren. "Zum Beispiel werden in den USA Petrochemieanlagen ausgebaut, weil sie aufgrund des niedrigen Gaspreises genau so günstig arbeiten können wie im Mittleren Osten", sagt Cominotto.

Eine exotischere Möglichkeit, in die amerikanische Öl- und Gasinfrastruktur zu investieren, bietet der Infrastructure MLP-ETF von Source. Er bildet einen Index aus 46 Master Limited Partnerships (MLPs) ab, spezielle Investmentgesellschaften für Pipelines oder Abfülleinrichtungen. Laut Gesetz müssen die MLPs den Großteil ihrer Gewinne an Anteilseigner ausschütten, häufig bedeutet das zweistellige Dividendenrenditen.

Favoriten:
Statoil (NO 001 009 698 5)
JB Energy Trans. Fund (LU 036 364 122 5)
Source US Energy Infrastructure MLP (IE 00B 94Z B99 8)

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